Der Beobachter vom Donnersberg (9.1800-1801)

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Der Beobachter vom Donnersberg.
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Mainz den zoten Nivos im yten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Fortsezzung deS SenatuS-Konsultum- vom 14. NivvS wegen des Deportations-Vorschlags. Bericht des
Poltzeiministers in dieser Sache. Verhandlung darüber im Staarsrarh. Offizieller Bericht von der Graubündten - Armee.
Abfichten der Engländer gegen Holland. Helvetien. Baldige Vollendung der neuen Konstitution. Rude im Kanton ke-
man. Moreau macht seiner Armee den Morbanschlag auf daS Leben des ersten Konsuls bekannt.

Man abonnlrt in dem Büreau der Munizipalität--Buchdruckerek im Bürgerhospitale, aklwo auch
einzelne Blatter, das Stück um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedl-
tionS-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent, (s fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)

Frankenrepublik.
Fortsezzung des Senatus Ronsults vom i4ten
Nivos y.
Erwägung ferner, daß die Konstitution die Si-
cherheitsmaßregeln nicht bestimmt hat, die in einem
Falle von dieser Art nothwendig genommen werden
müssen; daß bei diesem Stillschweigen der Konstitution
und der Gesezze über die Mittel, wie den Gefahren,
die daS üffentliche Wohl täglich bedrohen, ein Ziel ge-
stekt werden soll, das Verlangen und der Willen des
Volks nur durch diejenige Autorität ausgedrükt wer-
den kann, welcher es den besondern Auftrag gab, den
Grsellschaftsvertrag zu erhalten, und die der Konstitu-
tionsurkunde gemäße oder zuwidere Handlungen zu
behaupten oder zu zernichten; daß nach diesem Grund-
saz dec Senat, als Ausleger und Bewahrer dieser Ur-
kunde, der natürliche Richter über die in diesen Um-
ständen von der Regierung vorgeschlagene Maßregel
ist; daß diese Maßregel den doppelten Charakter der
Festigkeit und der Nachsicht in sich vereinigt, in dem sie
von der einen Seite die Ruhestörer, welche die Gesell-
schaft in Gefahr sezzen, aus derselben entfernt, und
auf der andern ihnen noch ein leztes Mittel läßt, sich
zu bessern; In Erwägung endlich, daß, nach den ei-
genen Worten des Staatsraths, der Bericht der Re-
gierung an den Erhalkungssenat, um die Prüfung und
Entscheidung dieses schüzzenden Körpers über ihre eige-
nen Handlungen aufzufordern, durch die Stärke des
Beispiels ein schikliches Sicherungsmittel wird, um die
Nation für die Folge zu beruhigen, und die Regierung
selbst vor allen, der öffentlichen Sicherheit gefährlichen,
Akten zu bewahren;"
Aus allen diesen Beweggründen erklärt der Erhal-
tungsrath daß die Regierungsakte vom 14. Nivos eine

Maßregel ist, welche zur Erhaltung der Konstitution
dient.
Unterzeichnet: La place, Präsident, Cle-
ment de Ris und Rousseau, Sekre-
tärs. Auf Befehl des Erhaltungsraths
der Generalsekretär, Cauchy.
Der Polizeiminister sagt in seinem Bericht vom n.
Nivos an die Konsuln: „Menschen, in allen Arten von
Greuelthaten geübt, erneuern täglich unter allen For-
men den einmal gefaßten Plan, in Frankreich die Ord-
nung und das öffentliche Wohl zu zernichten. Dies
sind keine Räuber, gegen welche Gerichtshöfe mit ih-
ren Formen eingesezt sindiund die nur einzelne Personen
und einzelnes Eigenthum bedrohen. Es sind Feinde
von ganz Frankreich, die in jedem Augendlik allen Fran-
ken drohen, sie der Wuth der Arnarchie Preiß zu geben.
Die Anzahl dieser öffentlichen Menschen ist gering; aber
ihre Versuche sind unzählbar.-Sie sind nicht
Feinde dieser oder jener Regierung, sondern jeder Art
von Regierung; und die von ihnen selbst geschaffene
würde in kurzer Zeit von ihren eigenen Händen zertrüm-
mert seyn. Bei der gegenwärtigen, welche die öffent-
liche Meinung und ganz besonders die Zuneigung deS
Volks für sich hat,, mußten sie ihre Art zu handlen,
ändern; denn sie fühlten, daß sie das Volk nicht auf-
wiegeln konnten, das ihnen täglich Abscheu und Ver-
achtung zeigte. Daher kommt es, dass alle ihre Ver-
suche nur auf Meuchelmord gerichtet sind , seye es auf
dem Wege vom Landhause des ersten Konsuls, oder in
der Oper, oder m den Straßen, oder indem sie sich
gar in das Innere der Tuiller ien schleichen. Die Be-
täubung, die Unordnung, welche der Tod des ersten
Konsuls der Republik hervorgebracht haben würde,
schienen ihnen zu Ausführung ihrer abscheulichen Plane
günstig.