Der Beobachter vom Dorrnersberß.
Nro ^6.
Mainz den rrten Nivos im 9ten Jahre der fränkischen Republik»
Jnkalt. Mvreau'S Aufruf an die Rheinarmee. Englands Ansinnen an die Regierung in Algier. Nachtrag zu des
Begebenheit am z. Nrvos. N«tionalfaule. Vollständiger Bericht des Gen« Brune Stimmung Les Volks in Wien.
Wiederaufrichtung des Iesuiterordens. Tod des Gen. Mangin. Transporlirung Sstmch. Gefangener« MftMNg Sek
Festung Wurzburg durch die Franken. Berichte aus S-rien und Egypten. "
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Franken republik.
Held Moreau geht,
Bis hält er nichts gethan,
— Nur Mäßigung hemmt seine Bahn —
Bis ec am Zwekpunkt steht.
Tags-Befehl.
Hauptquartier Steyer vom 6. Nivos.
Der General en Ldef der Rheinarmee.
Soldaten! Nach 20 Tägen, wovon keiner für den
Ruhm verkehren gieng, habt ihr die Ens, eines der
lezten Bollwerke Oestreichs überschritten. Die feind-
liche Armee floh in Unordnung ihrer Hauptstadt zu,
süsser Stands, sich zu vertheidigen. Indessen ließ
Prinz Karl mir anzeigen, daß der Kaiser den Entschluß
gefaßt habe», Frieden zu schließen, und trug auf einen
Waffenstillstand an.
Bei dem Wort Frieden, diesem Granzziele unserer
Arbeiten und Siege, glaubte ich eure Vorschritte aus-
halten und Europa einen neuen Beweis der Mäßigung
der fränkischen Republik geben zu müssen.
Der Prinz Karl übernimmt von nun an wieder bas
Dberkommando der östreichischcn Armee. Er, ein ach-
Lungswürdiger Krieger, kann das Blut der, für das
Gold der Insulaner aufgeopferten, Braven nicht ohne
Schauer fließen sehen.
Sollte jedoch, was gar nicht wahrscheinlich ist ,
England es von neuem dahin bringen können, die
Stimme der Klugheit und gesunden Politik abermals
zu erstikken, so—werdet ihr eure Waffen wieder ergrei-
fen, und taub gegen jeden neuen Aussöhnungsantrag,
den Todtesstreich gegen einen Feind führen, welcher
Ohne denselben nicht entwaffnet werden konnte.
Die KMHetle, weiche euch Husch den Waffenstill-
stand gewährt werden, sind mehr als hinreichend, um
euch für einige Tage Ruhe zu entschädigen.
Soldaten! Eure Generäle wollen Euch ausruherr
lassen in dem Lande, welches Eure Tapferkeit erobert
hat.
Sezzet nie äusser Augen die Liebe zur KriegSzucht,
und die Achtung für Eigenthum!
So werdet ihr alsdann, bedekt mit jeder Gattung
von Ruhm, an Frankreichs Mutterbusen zurükkehren,
mit dem Vollverdienst, zu Frankreichs Ruhm und Glük
dieß alles-—so vielesgethan zu haben.
Unterzeichnet Moreau.
Der Moniteur vom :a. Nivos gibt uns einen Aus-
zug auS einem Schreiben von Algier, das vom iZterr
Frimär batikt ist.
„Der Admiral Keith hat zwei Schreiben an unsere
Regierung erlassen, in welchen er begehrt, daß sie die
Malteser als englische Unterthanen anerkennen und be-
handle», möchte. Der Dey har ihm aber erklärt, daß
er die Malteser als Feinde ansehe, und sie auch selbst
unter englischer Flagge nicht anders ansehen und be-
handlen werde."
Diese Thatsache ist merkwürdig, indem sie auf der
einen Seite die Treulosigkeit der Engländer und auf
der andern gar schön dagegen abstechend die rechtliche
Beharrlichkeit des Dey beurkundet. Die Widrrsezlich-
keit desselben gegen das englische Ansinnen ist em Be-
weiß,daß er sehr gesunde Begriffe von Billigkeit undVöl«
kerrecht hat, die doch offenbar von den Engländern vec-
lezt wurden, indem sie gegen eine förmliche Konvention
nun sich eine Eroberung zneignen, welche durch die
vereinten Waffen der in Kontrakt miteinander getrete-
nen Mächte gewonnen wurde. Die Erklärung des Dey,
Laß er die Malteser nicht als englische Unterthanen an-
erkennen wolle,ist daher vollkommen rechtlich begründet.