Der Beobachter vom Donnersberg (9.1800-1801)

Der Beobachter vom Donneröberg.

Nro Z4.


Mainz den 8tm Frimär im -ten Jahr- dir fränkischen Republik.

Inhalt. VolkStabelle der fr. Republik. Radiations-Sache. Nachtrag zum Komplott wider den ersten Konsul. Preußi--
fche Landmacht. Rechenschafts Ablegung. Der Minister. Kurier zum zweitenmal von Kobenzel nach England gesands. Kon-
rreadmiral Gantheaume. Dumouriez. Fatale Finedensaussichten. Nachrichten aus Helvetien und Deutschland; Preußen be-
sezt Luxhaven. Brune, Dupont, Oudinot. Paßwan-Oglu. Wiedereröfnung der Feindseligkeiten.

Man abomrirt in dem Bureau der Munizipalität-eBuchdruckerek im Bürgerkospitale, allwo
einzelne Blätter, das Stuck um 4 kr. verkauft werden. d
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. 33 kr.)

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Arriege,
196454
1267
673
195
Aube,
233455
2458
2242
355
Rohnemündungen,
285012
2257
3586
43i
Eure,
422776
2576
2292
495
Gard,
322144
2217
1624
372
Ille und Villaine,
488846
3995
2280
722
Indre,
225922
1387
1613
175
Jura,
288151
1893
! 1258
247

Generalpolizei-Ministerium. Personen, welche
sich im Falle glauben, von der Emigrantenliste ausge-
strichen zu werden, reklamiren von allen Seiten der
Republik her, bei dem Generalpolizei-Minister. Diese
Reklamationen sind durchaus fruchtlos; die Angele-
genheiten werden nach dec im Konsularbeschlusse vest-
gesezten Ordnung entschieden; und durch Sollicitatio-
nen kaNn eine Entscheidung, nicht um einen Augen-
blik, weder beschleunigt noch verzögert werden. —
Lohnfüchtige Geschäftsleute bieten mit Zudringlichkeit
den auf dec Liste stehenden Bürgern, ihre feilen Dien-
ste an. Mehrere geben sogar vor, daß sie den Lohn
ihrer Bemühungen mit gewissen Angestellten theilen
müssen, und erhalten, unter diesem vecläumderischen
Vorwande, eine stärkere Belohnung. — Man thut

also den Bürgern zu wissen, daß die Polizei das größte
Mißtrauen gegen diese zudringlichen Sollicitanten hagt,
und daß ihre Empfehlung die schlechteste ist, die man
wählen kann; daß endlich alle und jede Sollicitation
überflüßig ist, und daß alles, sogar die Expeditionen
der Beschlüsse, wenn sie schon gestempelt sind, in den
Düreaus des Ministeriums unenkgeldlich ausgeliefert
werden.

Paris vom 29. Brümar.
Daß das Komplott gegen den ersten Konsssl seine
Wurzel im Ausland geschlagen hatte, sieht man unter
andern aus der Weitung eines Engländers, der vor
vier Monaten in einem Hamburger Kaffeehause hundert
Guineen daran wagte, wenn Bonaparte nicht, ehe drei
Monate vergiengen, ermordet wäre.
Die neuesten Briefe aus Berlin geben die preußis.
Landmacht als folgende an: 171,800 M. Linientrup-
pen, 17,893 M. leichter Infanterie, 11,020 M. Ar-
tillerie, 450 Chasseurs zu Pferde und andre kleine ab-
gesonderte Korps, 5560 dienstfähige Invaliden und
Veteranen, 57 Pontonniers, 68 Jngenieursoffiziere,
628 Kadetten, 42,222 M. Kavallerie, 422 Tartaren.
Zusammen 248,844 Mann.
DieRechenschaft von den z lezten Monaten des verflos-
senen Jahrs, welche die verschiedenen Minister der Re-
gierung abgelegt haben, werden von den resp. Sektio-
nen des Staatsraths untersucht; die Staatsrathe,
welche solche dem gefezgebenden Korps überreichen wer-
den, sind B. Defermond, für die Finanzen; B. La-
mee, für das Kriegswesen; B. Najac, für das See-
wesen; B. Emery, für die Polizei; B. Röderer, für
das Innere; und B. Boulay, für das Justizwesen.
Der Kurier, den neulich Graf Kobenzel nach Eng-
land gesandt hatte, macht nun zum zMitenmale die