Der Beobachter vom Donnersberg (9.1800-1801)

- --
'- 5MMM
. ' l".i
'v'V^NMUUM
^v.' >MKARRk?
.-.vMMW
vMÄ«tz


^üüü'^lUt


Der Beobachter vom Donneröberg.

Nro Iio.

Mainz den loten Floreal im ptm Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Der Hanseebund soll erneuert werden. Ankunft /'«eS Adjutanten des Adm. Nelsons zn Berlin. Preussische
Regimenter rükken an die pommerischen Küsten. Nachrichten aus Rußland, K. Alexander will Malta an die maltheser Ritter
zurükgeben. Die Fürsttnschöffe von Würzburg und Bamberg sind in ihre Residenz zurükgekehrt. Helvetische Berichte. Neapel.
Gen. Pino. Spanien. Verschwörung in Smirna. Konsularbeschluste betreffend die Staotslieferungen, und die für den Mi.
lirärdienft beizubehaltenden Pferde. Möglichkeit einen Obelisk auS Egypten nach Frankreich zu tranSportiren. Dolvmieu.
Murat. Eliminationen.

Man' abonnkrt in dem Bureau der Buchdruckerei der Mairie im Bürgerhofpltale, all«o auch
einzelne Blätter, das Smck um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedü
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Ernt. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Lent, (r fl. z8 kr.)

Ausland.
Deutschland.
Die Städte Bremen und Lübek haben Deputirte nach
Hamburg gesandt. Es soll die ehmalige, unter dem
Flamen: Hanseebund so berühmte und von allen Poten-
taten respeklirte, Verbindung erneuert werden. Der
Syndikus Gries ist von Selten der Stadt Hamburg zu
diesem Kongreß ernannt worden.Scdade, daß die-
ser Gedanke um 50 Jahre zu spat kommt!
Berlin vom iZten April. Gestern ist der Ad«
jutant des Admirals Nelson, Herr Doyle, von der eng-
lischen Flotte in der Ostsee hier angekommen und hat
dem englischen Gesandten, Lord Cacysfort, Depeschen
überbracht.
Mehrere Abheilungen Artillerie sind gestern von
hiernach den pommerschen Küsten abgegangen, nach-
dem sie nur 2 Tage vorher Befehl zum Aufbruche er-
halten hatten. Diesen wird, dem Vernehmen nach,
noch ein anderer Artilleriezug nachfolgen. Zu den
pommerschen Regimentern, die annoch mobil gemacht
werden, sind die Jnfanterieregimenter von Pirch und
von Owstien, ferner das Füselierbataillon von Thym,
imgleichen das Grenadierbataillon von Osten, ferner
das Kürassierregiment von Baillotz, und von den Hu-
saren das 2te Bataillon von Blücker, auch das 2te
Bataillon der Dragoner von Zülow, bestimmt wor-
den. Der von den Danen den Engländern jezt »erstat-
tete freie Durchgang durch den Sund soll neue und
schleunige Maßregeln zur Besezzung der pommerschen
und preussischen Küsten nothwendig gemacht haben.
Man sagt, Ihre Majestät die verwittwcte Kaiserin
von Rußland, werde bei Ihren Verwandten in
Deutschland einen Besuch abstatten.

Am 4. April hat das Leichenbegängniß weiland Sr.
kaiserl. Majestät Pauls I. statt gehabt.
Königsberg vom iz. April. Die hiesige Zei-
tung enthält folgende Nachrichten aus Petersburg:
„Der Fürst Kurakin ist Premierminister geworden.
Graf Panin hat seinen vorigen Posten als Vicekanzlec
wieder erhalten, und der Baron Waßlieff ist wieder
alS kaiserl. Reichsschazmeister angestellt worden."
„Die ganze Armee wird wie vorhin gekleidet wer-
den, und zwar nach Abnuzzung der jezzigen Uniformen.
Die Regimenter werden wieder ihre alte Namen nach
den Städten und Provinzen erhalten. Einem jeden
steht es nunmehr vom Zivilstande frei, mit rundem
Huthe oder sonst sich nach seinem Belieben zu kleiden j
doch sollen Militärpersonen nichts als ihre Uniformen
tragen. Alle russische Maaren, sie mögen Namen ha-
ben wie sie wollen, können, äusser Kupfer, an alle Na-
tionen verhandelt werden, ohne die geringste Aus-
nahme."
„Malta wolle Se. kaiserl. Majestät nicht haben, son-
dern es soll beim Friedensschlüsse dem Orden, wie zu-
vor, wiedergegeben werden, so wie es seinen Groß-
meister in Malta haben soll. Der russische Gesandte
soll bereits aus Paris zurükberufen seyn, und ein an-
derer dahin geschlkt werden, der neue Instruktionen
erhält."
Die Krönung Sr. russischkaiserl. Majestät ist im
Juni in Moskau.
Man sagt, Se. kaiserl. Majestät wollten als Frie.
densvermittler zwischen England und Frankreich auf.
treten.
Hanau vom 25. April. Vorgestern sind 500 M.
Würzburger Truppen in Kitzingen eingetroffen. Auö
Würzburg selbst ist gestern noch alles, was zur fränk.