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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0647
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Mainz den rrten Thermidor im yten Jahre der fränkischen Republik.

hobenen Baiern sollen von Oestreich frei gegeben werden Dre mrt Gewalt ausge-
z, sche Blumen vom rechten Rheinufer aus dem Rheingaue. * Klaurer rn Frankenthal am 25- Me.sidor gehaltenen Rede. Poerr-




'Äs»MUi


Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgerhospitale, aTwo auch
einzelne Blatter, das Stuk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Obervostervedis
tionSrAmt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Lent, (s fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Lent, (s fl. 38 kr.)

Rußland.
er geschikt genug ist, vereinige folgende Nachrich-
ten!
In mehreren deutschen Zeitungen liest man, daß
Kaiser Alexander das Gesuch ein-s wictauee Profcssors
um die Gewährung eines Privilegiums zum Drukke
einer Monatsschrift, zur Verbreitung nüz'icher Kennt-
nisse in den deutschen Provinzen des russischen Reichs ,
mir den Ausdrükken abgewiesen habe: ,,daß alle beson-
dereprivilegien widergesezlichseyen; das Gesezaber
das Recht des Herausgebers wider jede Verlegung be-
schüzze."
Dagegen liest man in der französischen Mannhei-
mer ZeUUNg (kouriral politi<iue cis iVlannIieini) V0M8-
August, daß Kaiser Alexander den Buchhändlern, Ge-
brüdern Fauche, em ausschließliches Privilegium über
die Einfuhr der Bücher in das russische Reich ertheilt
habe.
Die Petersburger Hofzeitung meldet folgende Neu-
igkeiten:
Der Generalmajor Arbenew, welcher in der zur
Untersuchung seines Fehltritts besonders errichteten
Kriegskommission seine Unschuld erwiesen hat, ist wie zu-
vor in Dienst genommen, und in Vergleich seiner Mit-
kameraden zum Generallieutenant ernannt und bei der
Armee angestellt.
Dem Generallieutenant und Kriegsgouverneur zu
Archangel, Grafen kiewen, ist befohlen, auch die Zi-
vilanqelegcnheiten dieses Gouvernements zu dirigiren.
. Dem Kricgsgouverneur zu St. Petersburg, Gene-
ral von der Infanterie, Golenischtschew-Kutüsow, ist

gleichfalls befohlen, die Zivilangelegenheiten im hiesi-
gen Gouvernement zu dirigiren.
Dem Major Teich, welcher gebeten, ihm eine hin-
reichende Summe zur Bezahlung seiner Schulden und
zur Anlage einer Fabrik zur Verfertigung der Schär-
f-n, Degentroddeln und anderer dergleichen Sachen zu
verleihen, ist, da zu dergleichen Ausgaben kein Geld
vorhanden ist, seine Ditte abgeschlagen.
Durch eine Ukase vom id.Jun. werden in der Ver-
fassung der russischen Ritterorden, besonders in dem
ökonomischen Theile derselben, verschiedene Aenderun-
gen getroffen; unter andern sollen die seither für die
Unterhaltung der Kommenthurien bestimmten 50,002
Dauern, der Direkzion der Kameralhöfe der Gouver»
nemente wieder übergeben, und dafür aus derReichs-
schazkammer dem Kapitel jährlich in halbjährigen Ter-
minen, die Summe von 213,170 Rubeln bezahlt werden.
(Privatbriefe fügen noch die Nachricht hinzu, daß
die Verschenkung der Bauern in Rußland aufhören
werde, indem Kaiser Alexander auf den vielfältigen
Nachtheil aufmerksam gemacht worden seye, welchen
sie nicht nur unmittelbar für seine Unterthanen, son-
dern mittelbar selbst auch für die Krone nach sich ziehe.
Durch ähnliche Ve-äusserungen hatten die ehemaligen
deutschen Kaiser es so weit gebracht, daß der Jezzige —
in der Eigenschaft als deutscher Kaiser — von allen
Reichsdesizzungen nichts mehr als den Titel, und nicht
einmal das Einkommen eines, Staatsministers besizt.
Der Gemcingeist des deutschen Reichs verlohr sich in
den unzähligen Herrschaften, welche jezt den Staats-
körper bilden. DieschädlichenFolgen davon für Deutsch-
land haben sich in jedem Rttchökriege und besonders in
dem lezten gezeigt.)
 
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