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Der Beobachter vom Donnersberg.
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Nro IZ2.
Mainz den 24KN Prärial im 9ten Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Erwählung des Erzh. Karls zum Koadjutor des Deutschordens. Kaiser!. Rescript in Betreff der Reisenden. Dee
Großteufel. Eine spanische, nach Egypten bestimmte Flotte. Piemont. Ein neuer RegierungskommiffLr wird aus Brescia hin«
ausgeschvben. Batavische Konstituzion. Wiederherstellungsfeier der englischen Monarchie. Muthmasungen über die sränk. See-
küstungen. Pitts Geist spukt noch in manchen Gegenden. Errichtung neuer Börsen. Der Graf von Livorno, oder Bonaparte-
ober keiner von beiden, soll allnächst als König in Frankreich ausgerufen werden. Hinrichtungen mehrerer Räuber. Der Preis
des Zukkers sollte doch wohl jezt fallen. Rescript des Polizeiministers, betreffend die ehemals auf dem linken Rheinufer bepfrün-
deken Geistliche, und andere ehemaligen Gursbesizzer, welche jezt zurükkehren und ihre Güter wieder in Anspruch nehmen wolle».
Brüderliche Ermahnung.
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Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgerhospitale, alk«o auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedir
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vrerteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei L Fr. 8Z Cent, (r fl. 38 kr.)
WM, W»»W«»MI«WWWW»WWWWVj
Ausland.
Deutschland.
^n deutschen Zeitungen, wird gemeldet, daß Erzher-
zog Karl, Deutschlands Retter, vom Deutschorden
zum Ritter geschlagen, und zum Koadjutor erwählt
worden seye, und daß mehrere, hierauf sich beziehende,
Feierlichkeiten am Z. Junius in Wien Statt gefunden
haben. Auch derjenige, welcher mu weisen, dem Noth-
drange angemessenen, Aufopferungen einzeler Theile das
Tanze rettet, verdient, Retter genannt zu werden.
Der östreichische Direktorialqesandte von Fahnen,
berg zu Regensburg hat die Verordnung des Kaisers
vom 25. Marz in Betreff der Fremden, die in die öst.
reichischen Erbstaaten reisen wollen, noch einmal be-
kannt gemacht, und mit verschiedenen Anmerkungen
begleitet. Er sagt, daß die strengen Maßregeln,
welche in dieser Rüksicht genommen wurden, ein Aus-
fluß der Staatspolizei und von allen Regierungen, selbst
von republikanischen adoptier seyen, und daß selbst das
fr. Gouvernement sowohl wahrend des Kriegs, als auch
jezt noch nach dem Abschlüsse des Friedens, einen ähn-
lichen Weg eingeschlagen habe. Wenn man für Perso-
nen von Distinktion einige Ausnahme gestattete, so
müßten doch immer die kais. Gesandten und Agenten
von der Reinheit der Absichten und Grundsazze dieser
Personen überzeugt seyn, und der Zwek der Reise,selbst
wenn er in bloßer Neugierde oder Gcschmak am Reisen
bestände, jedesmal angegeben werden. In dem Falle
der Neugierde könnte aber nur auf eine ganz kleine An-
zahl von Personen Rüksicht genommen werden, und
diese müßten sich bei der Behörde einstellen, umsihre
Zeugnisse und Alles, was ihre Person und ihre Geschäf-
te beträfe, genau untersuchen zu lassen, und alsdann
würde man ihnen die Dauer ihres Aufenthaltes in den
Erbstaaten bestimmen.
Italien.
Ein unter dem Namen Großteufel (grsnä viskls)
berüchtigter Räuber treibt noch immer sein Wesen in
der Gegend von Genua. Man hatte schon meh-
rere Streifzüge gegen ihn angeordnet, aber ohne
Erfolg. Kürzlich zog er sich auf das Gebirg zurük
nach einem sehr lebhaften Treffen mit Gendarmen, von
welchen einige getbdtet und viele verwundet wurden.
Vorher einmal war er in einem Hause überrascht wor-
den, allein er rettete sich, indem er mitten durch die
Belagerer hindurch drang. Man nennt ihn den Paß-
wan Oglu Liguriens, weil man zwischen beiden einige
Aehnlrchkeiten in ihren Abentheuern bemerkt haben will.
Der Großteufel ist 22 Jahr alt, wohlgewachsen,
hübscher GesichtSbildung, und verrathet Striche von
Erziehung. Er hat einen Bruder von l6 Jahren bei
sich, welcher ihn an Grausamkeit noch übertreffen soll.
Die Gesamtzahl der Bande kennt man nicht. Zwanzig
bis za Menschen machen die gewöhnliche Begleitung
des Großteufels aus. Man behauptet, daß er 5 Livr.
täglich dem Söldner bezahle, und daß er, weil unmög-
lich so vieles erbeutet werden könne, eine geheime Geld-
quelle haben müsse, sich u. seine Spiesgesellen zu erhalten.
Uibrigens ist er doch nichts weniger als träge in
seinem Gewerbe. Er hat bereits sehr viele Diebstäle,
Plünderungen und Ermordungen ausgeübt. Erwacht
besonders Jagd auf diejenigen, welche ihm entgegen
arbeiten. Allen den Priestern, welche die obrigkeitl che
Preiöausfezzung auf seinen Kopf in ihren Kirchen ver«
Der Beobachter vom Donnersberg.
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Nro IZ2.
Mainz den 24KN Prärial im 9ten Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Erwählung des Erzh. Karls zum Koadjutor des Deutschordens. Kaiser!. Rescript in Betreff der Reisenden. Dee
Großteufel. Eine spanische, nach Egypten bestimmte Flotte. Piemont. Ein neuer RegierungskommiffLr wird aus Brescia hin«
ausgeschvben. Batavische Konstituzion. Wiederherstellungsfeier der englischen Monarchie. Muthmasungen über die sränk. See-
küstungen. Pitts Geist spukt noch in manchen Gegenden. Errichtung neuer Börsen. Der Graf von Livorno, oder Bonaparte-
ober keiner von beiden, soll allnächst als König in Frankreich ausgerufen werden. Hinrichtungen mehrerer Räuber. Der Preis
des Zukkers sollte doch wohl jezt fallen. Rescript des Polizeiministers, betreffend die ehemals auf dem linken Rheinufer bepfrün-
deken Geistliche, und andere ehemaligen Gursbesizzer, welche jezt zurükkehren und ihre Güter wieder in Anspruch nehmen wolle».
Brüderliche Ermahnung.
r— .—. — -—
Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgerhospitale, alk«o auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedir
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vrerteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei L Fr. 8Z Cent, (r fl. 38 kr.)
WM, W»»W«»MI«WWWW»WWWWVj
Ausland.
Deutschland.
^n deutschen Zeitungen, wird gemeldet, daß Erzher-
zog Karl, Deutschlands Retter, vom Deutschorden
zum Ritter geschlagen, und zum Koadjutor erwählt
worden seye, und daß mehrere, hierauf sich beziehende,
Feierlichkeiten am Z. Junius in Wien Statt gefunden
haben. Auch derjenige, welcher mu weisen, dem Noth-
drange angemessenen, Aufopferungen einzeler Theile das
Tanze rettet, verdient, Retter genannt zu werden.
Der östreichische Direktorialqesandte von Fahnen,
berg zu Regensburg hat die Verordnung des Kaisers
vom 25. Marz in Betreff der Fremden, die in die öst.
reichischen Erbstaaten reisen wollen, noch einmal be-
kannt gemacht, und mit verschiedenen Anmerkungen
begleitet. Er sagt, daß die strengen Maßregeln,
welche in dieser Rüksicht genommen wurden, ein Aus-
fluß der Staatspolizei und von allen Regierungen, selbst
von republikanischen adoptier seyen, und daß selbst das
fr. Gouvernement sowohl wahrend des Kriegs, als auch
jezt noch nach dem Abschlüsse des Friedens, einen ähn-
lichen Weg eingeschlagen habe. Wenn man für Perso-
nen von Distinktion einige Ausnahme gestattete, so
müßten doch immer die kais. Gesandten und Agenten
von der Reinheit der Absichten und Grundsazze dieser
Personen überzeugt seyn, und der Zwek der Reise,selbst
wenn er in bloßer Neugierde oder Gcschmak am Reisen
bestände, jedesmal angegeben werden. In dem Falle
der Neugierde könnte aber nur auf eine ganz kleine An-
zahl von Personen Rüksicht genommen werden, und
diese müßten sich bei der Behörde einstellen, umsihre
Zeugnisse und Alles, was ihre Person und ihre Geschäf-
te beträfe, genau untersuchen zu lassen, und alsdann
würde man ihnen die Dauer ihres Aufenthaltes in den
Erbstaaten bestimmen.
Italien.
Ein unter dem Namen Großteufel (grsnä viskls)
berüchtigter Räuber treibt noch immer sein Wesen in
der Gegend von Genua. Man hatte schon meh-
rere Streifzüge gegen ihn angeordnet, aber ohne
Erfolg. Kürzlich zog er sich auf das Gebirg zurük
nach einem sehr lebhaften Treffen mit Gendarmen, von
welchen einige getbdtet und viele verwundet wurden.
Vorher einmal war er in einem Hause überrascht wor-
den, allein er rettete sich, indem er mitten durch die
Belagerer hindurch drang. Man nennt ihn den Paß-
wan Oglu Liguriens, weil man zwischen beiden einige
Aehnlrchkeiten in ihren Abentheuern bemerkt haben will.
Der Großteufel ist 22 Jahr alt, wohlgewachsen,
hübscher GesichtSbildung, und verrathet Striche von
Erziehung. Er hat einen Bruder von l6 Jahren bei
sich, welcher ihn an Grausamkeit noch übertreffen soll.
Die Gesamtzahl der Bande kennt man nicht. Zwanzig
bis za Menschen machen die gewöhnliche Begleitung
des Großteufels aus. Man behauptet, daß er 5 Livr.
täglich dem Söldner bezahle, und daß er, weil unmög-
lich so vieles erbeutet werden könne, eine geheime Geld-
quelle haben müsse, sich u. seine Spiesgesellen zu erhalten.
Uibrigens ist er doch nichts weniger als träge in
seinem Gewerbe. Er hat bereits sehr viele Diebstäle,
Plünderungen und Ermordungen ausgeübt. Erwacht
besonders Jagd auf diejenigen, welche ihm entgegen
arbeiten. Allen den Priestern, welche die obrigkeitl che
Preiöausfezzung auf seinen Kopf in ihren Kirchen ver«