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Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Auszug auS englischen Berichten. Portugal sucht Gnadenfrist. Stand und Stärke der enalischen Schiffe und
Truppen im mittelländischen Meere- Kaiser!. Hofdekret, betreffend das Vermögen fränkischer und belgischer Auswanderer.
Sinken der wiener Staatspapiere. Generalmajor Dlttmann. Entlastung der in englischem Solde stehenden Ä)ürtenberaer»
Pauls widerholre Forderung an die Pforte. Seegefecht und E'nlaufung 4 fränkischer Schiffe in Alexandrien. Gesczvvrschlä-
ge »der die Kontributionen für bas ^ahr 10. Die '^sezze der Republik sollen in den 4 neuen Departementen nach und nach
tinaesührt und in Ausübung gesezt werden.^ Ludwig Bonaparte Versendung von Sämereien nach Egypten. Künftige Be»
ftimmung der kränk. Armeen. Auf dem «implon und Montcenis werden Hospizen errichtet. Erklärung des Königs von
Preußen über England. Beschluß des General Regierungs-Kommissars, Iollivet, die Schifffahrt mit den Früchten betreffend»
Man abonnlrt kn dem Bureau der Buchdruckerei der Mairie im Bürgerhospktale, all»» auch
einzelne Blätter, das Stück um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Obervoffervedi-
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. 38 kr.)
Ausland.
England.
Auszug aus mehreren englischen Berichten.
Aer König befindet sich krank. Am 6. Fedr. wurde
von Pitt und mehreren Mitgliedern des vorigen Mini-
steriums Staatsrath bei dem Prinzen von Wallis gehal-
ten. Dieser hakte sich bisher ganz zurükgezogen , und
an der Veränderung und neuen Besezzung des Ministe-
riums keinen Aniheil genommen.
Lord Hawkesdury und Lord Saint Vincent sind die
einzigen Glieder der neuen Administration, welche ih-
re Posten bereits angetreten haben, jener als Minister
der auswärtigen Verhältnisse, dieser als Minister der
Marine. Die Anderen haben den Amtseid noch nicht
abgelegt, und ihre Vorgänger haben ihre Dlmission
noch nicht in gehöriger Form gegeben.
Dieser Umstand und dje Krankheit des Königs ver-
ursachen eine bedeutende Verwirrung. Es eglstirt ge-
genwärtig eigentlich kein Staatsrath. Die benannten
2 neuen Minister haben zunächst nichts zu thun, als für
die laufenden Geschäfte die Befehle vom König einzuho-
len Und dieser ist — krank, und wie in den Bulle-
tins behauptet wird, sehr krank. Viele bezweifeln die
Wahrheit dieses Vorgedens, und finden darinnen einen
Dorwand, den man gebrauchen wolle, um die Minister
Pitt und Dundas, als für jezt unentbehrlich, auf ihren
Posten noch länger zurükzuhalten. Man spricht auch
von einem Staatsrath, welchen das Parlament unter
diesen Umständen sezzen werde.
Einige nennen als Nachfolger Pitts den berühmten
M'. So viel ist gewiß, baß derselbe dem Andrinqen
seiner Freunde und Verehrer endlich nachgegeben hat,
und am n. Venlos in dem Parlament, aus welchem er
sich bekanntlich schon geraume Zeit zurükgezogen hatte,
wieder erscheinen wird.
Das konsolidirte Drittel stand am^Bentosaufzz.
Die von Preussen offiziell eingegangcnen Nachrichten
sollen dieß Sinken verursacht haben.
Man will wissen, daß 4 spanische Linienschiffe sich
mit der Eskadre des Admirals Gantheaume bei Ferol
vereinigt haben.
Damit nicht abermals die Wachsamkeit der Eskadre,
welche Brest blokirt, getäuscht werbe, ist ihr jezt ein-
geschärft worden, künftig sich nicht nur von der Zahl
der auf der äussern Rhede liegenden Schiffe, sondern
auch davon zu überzeugen, daß es immer die nervlichen
Schiffe seyen.
Portugal. Lissabon vom 21. Pluvios.
Am l8- dieses Monats kam hier ein Kurier von Spa-
nien an, als so eben der Hof zu einer Jagd abgehen
wollte, wozu bereits alle Anstalten getroffen und die
Eauipaschen vorausgegangen waren. Nach Abhaltung
eines in Eile zusammenberufenen Staatsrathk wurde
ein ausserordentlicher Kurier nach Madrid abgeschikt.
Derselbe ist, wie man sagt, der Uiberbringer einer
Bittschrift, in welcher der König von Spanien beschwo-
ren wird, dem Hofe zu Lissabon noch eine Gnadenfrist
bei Frankreich auszuwirken, weil sich gegenwärrig
ein großes portugiesisches Konvoi von Handlungsschifs
fen, deren Ladung durch Wechsel voraus bezahlt ist, noch
in England befinde, und zwei sehr zahlreiche und köst-
lichbeladene Konvois aus Brasilien erwartet würden,
welche sämmtlich von den Engländern ohne Zweifel
Embargo und Hinwegnahme zu befürchten hätten, wenn
Portugal ohne ihre Einwilligung mit Frankreich unter-
handlen würde.
Der Portugiese Morgado Matheus Figaldo, wel-