Der Beobachter vom Donnersberg (9.1800-1801)

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Mainz den 22KN Brumar im yten Jahre -er fränkischen Republik.

Inhalt. Die Verzeichnisse der für die Truppen gelieferten Kleidungsstüke, Pserre »c. müssen gehrukt rc. w ^d«n. Kobe«»
zcl schikl einen Kurier nach Lugland. Anweisung von 4 MUlivnen zu Bezahlung des rükständigen .tüpsensvlds. Rechtser-
rjg ing der Besetzung Tuekana'S. Prisen. Falsche Louiso'or. Man bemüht sich, dem kais. Gesandten feinen Aufenthalt in
Paris angenehm zu machen. Kvngreßanftakren. Wassenstillsiandsende. Kriegerische Vorbereitungen bei den istr. und ftäük»
Truppen. Löschungsmittel. König von Sardinien. Raubfische in Schottland. Großfürst Konstantin.

Man abonnirt in dem Bureau der Munizipalitats - Buchdruckerei im Bürgerhospüale, allrvo auch
einzelne Blatter - das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8L Cent. (2 fl. z8 kr.) '

F r a n k e n r e p u b l i k.
drei verschiedenen Schlüssen vom Z. Brümärwird
dem Kriegsminister aufqelragen, VerzerchnjsseVonden
im verflossenen 8ten Jahre den Truppen gelieferten
Kleidungsstücken, Pferdegeschirrer, und Pferden, nebst
Anzeige der Lieferungspreift, drukken zu lassen.^ Diese
Verzeichnisse werden sodann an die Generäle, Inspek-
toren, Brigade -und Bataillonörhefs geschikl, und
den AdmuristranonS Conseils zur Untersuchung vorge-
legt , ob jene Gegenstände auch wirklich, und von gu-
ter Qualität, an die Truppen gelangt sind.
Laut Nachrichten von Kalais ist ein Kurier» wel-
chen Kobcnzel an die engl. Regierung abgeschikt hat,
daselbst am 8. Brüm. durchgereißt und sogleich einge-
schift worden.
Der Kriegsminister kündigt in einem Rundschrei-
ben den Kommandanten der Militärdivisionen an, daß
ihm die Regieruna so eben 4 Millionen zur Bezahlung
des rükständigen Truppensoides angewiesen hat. So-
bald dieser rükständige Sold bezahlt ist, wird dis Re-
gierung Mittel schaffen, daß auch die noch schuldige Ka-
sernenzinse re. sofort bezahlt werden. Dem-^Ge-
neral ist aufgetragen, einen Auszug dieses Briefes
sogleich bei der Ordre bekannt zu machen.
Der Kriegsminister hat eine Kommission zur Liqui-
datronsbeschleunigungen der militärischen Retraitege-
halte niedergeftzt; in Z Monaten soll ihre Arbeit vol-
lendet seyn.
Die Gründe (schreibt der Moniteur) welche die Be-
sezzung Toskana's gefordert und ein Recht dazu gege-
ben haben, finden sich in Akten und Thatsachen, welche
allgemein bekannt stnd-
r. In den Präliminarien, welche von St. Julien
waren unterzeichnet worden, hatte sich der Kaiser ver-

bindlich gemacht, den Landsturm in Toskana zu ent-
waffnen.
L. In der besonderen Konvention, welche zu Ka-
-stiglione zwischen General Marmont und General Ho-
hcnzollern abgeschlossen wurde, halte der Oberge -krak
Brune eingewilligt, über die Räumung des Ferrarilchen
-Gebiets, welches die Oestreicher schon kraft der Kon-
vention von Marengo harten räumen sollen, die Ant-
wort des Wiener Hofs adzuwarten; allein zur EnrschL--
digung für diese Nachsicht wurde in der Konvention zu
Kastiglione wegen Toskana nichts berührt.
Z. Die Oestreicher haben in einem wesentlichen
Punkt die Konvention von Marengo nicht erfüllt, in-
dem diese ganz spezifizier angab, daß sie nichts als die
SiadtFerrara und die dasige Zitadelle befezzen börsten,
welches nicht sagen will, 40 Stunden Lands (bleues).
Diese Fundamental Konvention, welche die Grundla-
ge aller andern seyn muß, sie, welche von beiden Re-
gierungen ratifizirt ist, konnte durch eine von Genera-
len abgeschlossene Konvention keine Abänderung leiden,
und die fr. Regierung hat auch auf der Stelle jede Ab-
änderung misbilligt und verworfen.
4. Der Landsturm stand im Solde der Engländer
und unter Willots Direktion. 'Uiberdieß war zu Ver-
stärkung desselben ein KorpS Neapolitaner gekommen.
Nun hatte aber die fr. Armee keinen Waffenstillstand
mit den neapolitanischen Truppen.
5. Wenige Tage nach derBesezzungLivorno's durch
die Franken, erschien eine englische Flotte mit unge-
fähr 12000 Mann Landungstruppen vor diesem Hafen.
Die Republik hatte keinen Waffenstillstand mit den
Engländern geschlossen.
Sich vorsehen, ist die erste Pflicht im Krieg. Wenn
einmal eine Regierung es hierinnen hat fehlen lassen,