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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0559
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onners

berg.

Nr° IZ9.
Mainz den 8ten Meffidor im yten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Kosten des für den Erzherzog Karl in Reaensbui-a »« .
ten in Bamberg. Nachrichten ans Wien über die kage der D^na/?n Ean»»-« " Denkmahls. Preussen und Frankreich «e«°k
seit Anfang dieses Kriegs bis zum April 1797 bezahlten Substdien^ und AMeke» der von England an auSwärUae Mächte
mark betreffend. Schweden. Forrsezzung der KapirulgzionsKrtikel Englrsche ProkiamaZion, Rußland nnd
genera und Kommandanten der Insel Domingo erklärt. Batav a Makdön^ld Toussaint kvuverture wird zum Ode?'
lichen Nazionalversammlimg in Paris. Nach Berichten aus "riest Wahl der Deputtrten in Strasdura ,ur
„ «L«

Man abormlrt in dem Bnreau der Buchdrukkerel der Mairie im Bürgerhospltale, altwo auch
einzelne Blätter, das Smk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Obervostervski«
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 st. Z8 kr.)


Ausland.
Deutschland.
Das für den Erzherzog Karl in Regensburg zu errich-
tende Monument wird über 200,000 fl. kosten, welche
auö freiwilligen Beiträgen der Reichsgliedern erhoben
werben sollen-
Daß zwischen Preussen und Frankreich eine Kalte
sichtbar geworden seye, ist in mehreren deutschen und
auch in einigen fränkischen Blättern gesagt worden. So
viel ist gewiß, daß wenn das gute Vernehmen zwischen
beiden Regierungen unterbrochen war, es doch jezt ganz
wieder hergestellt ist. Der fr. Gesandte in Berlin erhält
daselbst alle Merkmahle auszeichnender Freundschaft.
Der Abzug der fränkischen Truppen wird nun in
allem Ernste, seitdem die Deutschen wieder eingerükt
sind, in mehreren und zwar selbst in solchen Gegenden
Deutschlands bedauert, wo man sich voraus gegen die
fränkische Nazion den heftigsten Widerwillen, m Haß
und Abscheu hatte beibringen lassen. „Der Franzos
hott' uns freilich auch nichts mitgebracht, — so lautet
die beinahe allgemeine Sprache — allein er war doch
Höflicker, und man hörte doch nichts von dem Stok-
prbgeltare, zwanzig und fünf!"
An diesen, fällt es in der That sehr schwehr, die Leu-
te wieder zu gewöhnen, und das deutsche Militär hat
Mühe, dergleichen alte schöne Rechte über den Bürger-
stand wieder zu behaupten. Während 4 Wochen war
in Bamberg gmal Revolte. Man zählte 65 Duelle.
Von den Offizieren der Garnison wurden 4 im Duelle
erschossen und 2 erstochen. — Das Militär war ein« ,
mal so mit den Bürgern im Handgemenge, daß der ß

Fürst aus den r bamberger Festungen Rronach und
Vorchheim die dortigen Garnisonen mit Kanonen und
Kavallerie kommen lassen mußte, die Ordnung herzu-
stellen. Von der rebellisch gewesenen Garnison (2 Ba-
taillonen Infanterie, 2 Eskadronen Dragoner und i
Eskadron Husaren) wurden 12 Rädelsführer erschos-
sen, 12 auf 4 Jahre in die Eisen verurtheilt, und dem
ganzen Offizierkorps wurde Hausarrest auf 4 Wochen
zuerkannt: die Bataillonschefs kommen auf ein halbes
Jahr und der Stadtkommandant (wegen Dienstvernach-
läßigung) General von Marschall auf i Jahr auf die
Festung. Nach dieser Zeit ist lezterer, ohne Uniform
tragen zu dürfen, entlassen. ES wäre derselbe noch
härter bestraft worden, wenn nicht der Erzherzog Karl
eine Vorbitte für ihn eingelegt hätte.
Frankfurt vom 23. Juni. Man findet nun auch
in anderen öffentlichen Blättern die gestern von einer
hiesigen Zeitung nach wiener Berichten vom iz. gege-
bene Nachricht, daß Lord Minto zu Wien wieder einen
Kurier aus Konstantinopel mit Nachrichten aus Egyp-
ten erhalten habe. Nach einem derselben ist dieser Ku-
- er am n. d. angekommen, und dessen mttgebrachte
Depeschen sind folgenden Inhalts: „ Der Großveziec
hat mit seiner Armee den franz. Gen. Raymer gezwun-
gen , sich mit seinem Korps unter Einbuße einiger Ar-
tillerie und Munizion nach Großkairo zu retiriren, wo
er sich in die dortigen Festungswerke hineinwarf. Der
Großvezier nahm hierauf eine solche Stellung, daß
Großkairo blokkirt, und die Kommunikazion mit Ale-
Mndrien abgeschnitten ist. Gen. Menou befindet sich
in lezterer Stadt. Gen. Hutchinson ist mit einem Thei-
le seiner Armee aufgebrochen, um zu dem Großvezstr
zu stoßen. Die Landeöeingebohrnen von Egypten, so
 
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