"M^kA APkßM
ü tiülrüM
!>-t> KilK
Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 157.
Main« dm 14km Thermidor >m -tm Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Nachrichten aus Helvetien. Eine schwäbische Nonne soll heilig gesprochen werden. ReichStagsverfammlung. Mac-
donald. Kozebue Englische Berichte über die Lage der Dinge in Egypren. Einfluß des fränkischen SeeflegS auf die englisches
Fonds. Organisazion des fränk. Kriegsministeriums. Kommunal Nvtabilikätslisten. Cazeau. Pariser Polizei. Schreibendes
Nazionalkvnziliums in Paris an den h. Varer. Mittel wider die Feldmäuse, und wider die Schaafpokken. Talleprand»Peri-
gvrb. Neue Birsen. Treueleistung in Mainz für die fränk. Republik.
Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerel der Mairie im Bürgerhospitale, aikvo auch
einzelne Blatter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpehü
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfcei § Fr. 8Z Cent. (» fl. 38 kr.)
Helvetien.
ie Wahlen zu den Kantonal-Versammlungen sind
fast durchgehends so ausgefallen, wie man erwartet
hatte. In den meisten Kantonen wählten die Muni-
zipalitäten die Deputieren aus ihrer Mitte, und aus
den Hrmeindekantonen; die übr-gbleibenden Ernennun-
gen fielen abwechselnd auf erklärte Aristokraten und er-
klärte Demokraten, hin und wieder auch einige Ge-
mäßigte, jedoch sehr selten. Die Wahlen des Kantons
Basel werden besonders gerühmt. In Bern wurde
stark kabalirt; das Resultat war, daß die Stadt Freun-
de der städtischen Vorrechte, das Land hingegen eben
so entschiedene Gegner der Stadt wählte. In Zürch
wurden vier Deputirte im Geiste der Stadt in dieKan-
tonßtagsazzung gewählt; das Land sandte seine erklär-
testen Demokraten, mit Ausschluß jedoch der allzu-
bekannten. Im Leman fielen die Wahlen sehr demo-
kratisch aus; der Distrikt Lausanne wählte neben dem
Statthalter Polier nur solche republikanische Beamte,
die von diesem ihrer Stellen waren entstzt worden. Von
der am 28. August gefallenen Partei, wurden in den
meisten Kantonen mehrere Glieder gewählt; wie Pfen-
ninger und Rellstab in Zürch, Crauer und Moser in
Luzern , Pettolaz in Freiburg re. Aus den obersten
Behörden sind nur einige wenige Bürger in die Kanto-
naloersammlungen gerufen worden, als Rüttimann,
Rothplez, Frisching re. Der Zehnten war in Kanto-
nen der wichtigste BcstimmungSgrund für die Wahlen,
welches hauptsächlich das Mißtrauen selbst gegen die
einsichtsvollsten und gemäßigtsten Städter rege machte,
Vie dann weder zu Stadt, noch zu Land gewählt wurden.
I B. Reinhard hat neulich im Namen seiner Regie«
I rung dem Bollziehungsrath erklärt, daß er sich über
? die große Gährung wundern müsse, welche die Zehn-
' tenangelegenheit kürzlich wieder erregt habe; die Mei-
f nung seines Gouvernements seye nicht, daß der Zehn-
i ten unentgeldltch abgeschaft würde, eben so wenig daß
ß ec um einen besonders hohen Preis losgeschlagen wür-
de. B. Reinhard hat ebenfalls das Mißvergnügen fei-
ner Regierung über die bekannte Protestazion der Ber-
ner Gemeindekammer gegen die Trennung des Aargau
und Leman von Bern, zu erkennen gegeben.
Deutschland.
Eine schwäbische Nonne, die im Jahr 1744 gestor-
ben ist, Crescentia von Kaufbeuern, soll nächstens zu
Rom, im ersten Jahre des lyten Jahrhunderts, für
eine Heilige erklärt werden. Nach der geistlichen Sitte
wird sich die Kongregazion der sogenannten heiligen
Gebräuche, unter Vorsiz des Pabsts, versammeln, um
die Zweifel gegen ihre Tugenden in Erwägung zu ziehen.
Am ar.Jul. war zu Regensburg eine ausserordent-
liche Reichsragßversammlung. Der Gegenstand decBe-
rathschlagung beiraf die zu bewerkstelligende Einleitung
zu der Berathung über das Entschädigungsgeschäft»
Der zu ernennende, aus 12 Gliedern bestehende Aus-
schuß soll sich vorläufig bloß mit Ausmittelung und Be-
stimmung des Schadens beschäftigen, den die deutsche»
Stände durch Abtretung des linken Rheinusers erlit-
ten haben.
Der General Macdonald ist mit seinem Gefolge am
!8- Jul-, zu Hamburg eingetroffen, und hat am rs
von dort seine Reise nach Kopenhagen fortgeftzt.
Kotzebue ist in Berlin angekommen.
ü tiülrüM
!>-t> KilK
Der Beobachter vom Donnersberg.
Nro 157.
Main« dm 14km Thermidor >m -tm Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Nachrichten aus Helvetien. Eine schwäbische Nonne soll heilig gesprochen werden. ReichStagsverfammlung. Mac-
donald. Kozebue Englische Berichte über die Lage der Dinge in Egypren. Einfluß des fränkischen SeeflegS auf die englisches
Fonds. Organisazion des fränk. Kriegsministeriums. Kommunal Nvtabilikätslisten. Cazeau. Pariser Polizei. Schreibendes
Nazionalkvnziliums in Paris an den h. Varer. Mittel wider die Feldmäuse, und wider die Schaafpokken. Talleprand»Peri-
gvrb. Neue Birsen. Treueleistung in Mainz für die fränk. Republik.
Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerel der Mairie im Bürgerhospitale, aikvo auch
einzelne Blatter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpehü
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfcei § Fr. 8Z Cent. (» fl. 38 kr.)
Helvetien.
ie Wahlen zu den Kantonal-Versammlungen sind
fast durchgehends so ausgefallen, wie man erwartet
hatte. In den meisten Kantonen wählten die Muni-
zipalitäten die Deputieren aus ihrer Mitte, und aus
den Hrmeindekantonen; die übr-gbleibenden Ernennun-
gen fielen abwechselnd auf erklärte Aristokraten und er-
klärte Demokraten, hin und wieder auch einige Ge-
mäßigte, jedoch sehr selten. Die Wahlen des Kantons
Basel werden besonders gerühmt. In Bern wurde
stark kabalirt; das Resultat war, daß die Stadt Freun-
de der städtischen Vorrechte, das Land hingegen eben
so entschiedene Gegner der Stadt wählte. In Zürch
wurden vier Deputirte im Geiste der Stadt in dieKan-
tonßtagsazzung gewählt; das Land sandte seine erklär-
testen Demokraten, mit Ausschluß jedoch der allzu-
bekannten. Im Leman fielen die Wahlen sehr demo-
kratisch aus; der Distrikt Lausanne wählte neben dem
Statthalter Polier nur solche republikanische Beamte,
die von diesem ihrer Stellen waren entstzt worden. Von
der am 28. August gefallenen Partei, wurden in den
meisten Kantonen mehrere Glieder gewählt; wie Pfen-
ninger und Rellstab in Zürch, Crauer und Moser in
Luzern , Pettolaz in Freiburg re. Aus den obersten
Behörden sind nur einige wenige Bürger in die Kanto-
naloersammlungen gerufen worden, als Rüttimann,
Rothplez, Frisching re. Der Zehnten war in Kanto-
nen der wichtigste BcstimmungSgrund für die Wahlen,
welches hauptsächlich das Mißtrauen selbst gegen die
einsichtsvollsten und gemäßigtsten Städter rege machte,
Vie dann weder zu Stadt, noch zu Land gewählt wurden.
I B. Reinhard hat neulich im Namen seiner Regie«
I rung dem Bollziehungsrath erklärt, daß er sich über
? die große Gährung wundern müsse, welche die Zehn-
' tenangelegenheit kürzlich wieder erregt habe; die Mei-
f nung seines Gouvernements seye nicht, daß der Zehn-
i ten unentgeldltch abgeschaft würde, eben so wenig daß
ß ec um einen besonders hohen Preis losgeschlagen wür-
de. B. Reinhard hat ebenfalls das Mißvergnügen fei-
ner Regierung über die bekannte Protestazion der Ber-
ner Gemeindekammer gegen die Trennung des Aargau
und Leman von Bern, zu erkennen gegeben.
Deutschland.
Eine schwäbische Nonne, die im Jahr 1744 gestor-
ben ist, Crescentia von Kaufbeuern, soll nächstens zu
Rom, im ersten Jahre des lyten Jahrhunderts, für
eine Heilige erklärt werden. Nach der geistlichen Sitte
wird sich die Kongregazion der sogenannten heiligen
Gebräuche, unter Vorsiz des Pabsts, versammeln, um
die Zweifel gegen ihre Tugenden in Erwägung zu ziehen.
Am ar.Jul. war zu Regensburg eine ausserordent-
liche Reichsragßversammlung. Der Gegenstand decBe-
rathschlagung beiraf die zu bewerkstelligende Einleitung
zu der Berathung über das Entschädigungsgeschäft»
Der zu ernennende, aus 12 Gliedern bestehende Aus-
schuß soll sich vorläufig bloß mit Ausmittelung und Be-
stimmung des Schadens beschäftigen, den die deutsche»
Stände durch Abtretung des linken Rheinusers erlit-
ten haben.
Der General Macdonald ist mit seinem Gefolge am
!8- Jul-, zu Hamburg eingetroffen, und hat am rs
von dort seine Reise nach Kopenhagen fortgeftzt.
Kotzebue ist in Berlin angekommen.