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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0671
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Mainz den 4ten Fruktidor im 9ten Jahre der fränkischen Republik.


o^

meldter Gesellschaft.
Sie hingegen haben das Verdienst, auf diese ganz
richtige Doraüssezzung folgende Spekulazion, die ge-
fangenen Münzen zu erlösen, gegründet zu haben. Sie
versprachen Leuten, bei welchen sie solche Gefangene
ausgespäht hatten, für das Hundert Gulden 200 fl.
zu liefern. Sie legten zu Uiberzeugung derselben, daß
sie ein solches Versprechen zu leisten im Stande seyen,
folgende Probe vor ihren Augen ab. Sie zeigten ihnen
einen guten, ächten, aber vorher im Feuer ausgeglüh-
ten Sechsbazner, welcher (demnach freilich!) die schwärz-
liche Farbe eines aus Blei oder dergleichen Komposizion
Verfertigten hatte.
,,Diesen Seck sbäzner machen wir ächt und Lauscher,
sodaß ihr ihn bei jedemSilderschmiede u. in jeder Mün-

Deutschland.
einer Reichsstadt (welche der Beobachter vomDon-
nersderg demjenigen, dem es Noth thun will, ihren
Namen zu wissen, ohne Anstand zu nennen bereit ist)
hat man kürzlich eine Jndustriegesellschaft entdekt, wel-
che aus liberaler, auf obrigkeitliche Belohnung keine
Ansprüche machender Gesinnung sich bisher in ein be-
scheidenes Dunkel gehüllt hatte.
Bekanntlich hallt gegenwärtig von einer Seite der

Inhalt. Jndustrieritter in Deutschland. Anfang der Deliberazionen über da! kaiserliche Hofdekret, betreffend die EntschLdr-
aitnMache. Fürst Bischof von Regensburg. Graf Lehrbach. Die Schaafpekken sollen die nervlichen und noch bessere Dienste, alb
die «uhovkken leisten. Dem verstorbenenF eldmarschall Suwarvw wirb in Rußland im kaiserlichen Garren ein Denkmahl errichtet.
Tkätiakeir ber Polizei in Paris. Arretirung einer Diebsbande. Der junge Franz Rieffel von Mainz, Sohn des in der Vendetz
auf dem Schlachtfelds bei Dorfour gebliebenen Kapitäns, Franz Rieffel, wird in das Prpranneum zu Compiegne ausgenommen,
die Journale soll künftig wider Religion, und ReligivnSdiener, und Kultus nichts mehr eingerükt werden. Anmerkung, zum
K-ßien der Schwachen Brüder. Hochstgeschärftes Reskript des Polizciministers an alle Präfekte, in Betreff der ungehorsame«
Geistlichen in der Republik. Neue Schriften, Gipsers Beitstunden, Proesamle'S Ehristus-Religivn und Pfaffen-ReNgivn, Was-
serburg» sonderliche Meinung über Schullehre und Erziehung.

ze probiren lassen und ohne Gefahr ausgeben könnt!!
Hierauf tauchten sie ihn in einen Topf mit Weinstein
u. dgl. rieben ihn ab, und der Augenzeuge, welcher ihn
etwa wirklich bei Kunstverständigen probiren ließ, er-
hielt die Uiberzeugung, daß der Sechsbäzner ächt seye,
und brachte daher, nach der Schlußfolge, daß hier kein
Betrug und keine Gefahr obwalten könne, sein ver-
schlossenes Geld diesen Männern dar, welche sich an-
heischig machten, ihm den doppelten Betrag dafür zu
liefern, indem die von ihnen gebrauchte Komposizion so
viel Gewinn abwerfe.
Die Darleiher kommen io - und rovmal wieder.
Unerwartete Geschäfte Haden die Künstler verhindert,
das Geld auszufertigen.
Siner der Darleiher, ein Mann von Weib und Kin-
dern, wird Soldat, weil er sich Hoffnung macht, daß
er sein aufdieseArt hingelehntesGeld vermittelst obrig-
keitlicher Hilfe um so eher wieder erhalten würde.
Die Obrigkeit schlägt Hand ein, und arretirt dieje-
nigen von der Gesellschaft, welche nicht aus Silgeschäf-
ten verreiset sind, ohne zu hinterlassen, wohin?
Aus der bisherigen Untersuchung ergibt sich, daß
die Jndustrieritter keinen Pfennig im Vermögen haben,
und also nur die menschenfreundliche Absicht hatten, daS
von ihnen bezogene, aus der Gefangenschaft erlöste, Geld
in volle, freie Zirkulszion zu sezzen. DieObrigkeit wird
nun eben sowohl ihrer Industrie als Bescheidenheit daS
gebührende Denkmahl sezzen.
Regensburg vom 16. August. Morgen werden
die merkwürdigen Deliberazionen über das jüngste kais.
Hosdekret ihren Anfang nehmen. Die bisher bekannt
f gewordenen Jnstrukzionen der geistlichen Stände gehen

Man abmultt lu d-m Bnnau d,r Buchdrukk-r-I d-r M-Irl- Im Bür,-rh°spltaft, auch
eluzkln, Blatter, das Smk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberposterpedl,
tionseAmt ui Frankfurt am Main.
Preiö vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 ff. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. 38 kr.)

HMMchtz . ... ..
> - UH M dch europäischen Wett zu veränderen die Klage wieder, daß
. d,:iMW der Geldmangel so groß seye.
Zwar, daß das Geld aus Europa nicht wohl ver.
schwunden seyn könne, wohl aber sich vor Kriegsgefahr,
Kontribuzionen und dergleichen Abgaben einstweilen in
geheime Schlupfwinkel geflüchtet haben möchte, dieß
) vermuthete alle Welt, so wie die Jndustrieritter be°
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