Frankenrepublik.
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erste Konsul sezte seinen Weg fort und wohnte dem
Oratorium bei.
Dor 2 Monaten wurde die Regierung benachrichti-
get, daß ohngcfähr zo jener Menschen, welche, in al-
len Epochen der Revolution, und besonders in den
Septemdertagen mit Verbrechen sich bedeklen, den
nämlichen Anschlag gefaßt hatten. Seit dieser Zeit
wurden 12 im Tempel festgehalten.
Bei der Zurükkunft aus dem Oratorium fand dec
erste Konsul in seiner Wohnung die Minister, die
Staalsrache, die Generale versammlet, um seine Be-
fehle zu empfangen. Auch fanden sich daselbst Glieder
des gtsezgeb. Körpers und des Tribunals, so wie vie-
le öffentlichen Beamten ein, welche gekommen waren,
um ihm ihre Freude über seine Rettung aus dieser
neuen Gefahr zu bezeugen.
.Vom 5. Der Vorfall am z. d. hat in Paris die
größte Sensation gemacht. Die in fast allen Quartie-
ren der Stadt gehörte Explosion hatte gegen das Car-
rusel hin viele Leute hingezogen; man bemerkte vor-
züglich das Interesse, mit welchem sich jeder nach dem
ersten Konsul erkundigte. Die Truppen stellten sich,
auf die Nachricht, von einem neuen Angriffe auf daS
Leben Bonapartes, ins Gewehr; ihre Haltung,
Sprache, Gesinnungen, alles bezeugte, wie sehr die
Bösewichter, Urheber des abscheulichen Komplotts ih-
nen Unwillen einflößten. Von dec Sache selbst hat
man folgende neue Nachrichten gesammelt: Das Pul-
verfaß, welches man springen ließ, war mit eisernen
Reifen umgeben, und enthielt viele Kugeln, so daß die
Explosion desselben die Wirkung eines wahren Kartät-
schenschusses haben sollte.
Der Karren, worauf das Pulverfaß war, versperr-
te die Straße, als die ersten Gardisten Bonaparte's
passirten. Sie ließen denselben aus dem Wege bringen;
Rastlos streiten
In allen Jahreszeiten
Franken nur.
Rast und Frieden!
Ruft von Ost und Süden
Die bedrängte Weir.
Frieden, dessen langst die Menschheit harrte,
Gib ihn Moreau, Sieg und Blut umfioss'ner Held!
Gib ihn, großer Bonaparte!
Man abonnkrt in dem Bureau der Munizipalktats-Buchdruckerel km Burgechospltale, allwo auch
einzelne Blatter, das Stuck um 4kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedu
tionS-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 52 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Ernt. (L fl. z8 kr.)
Nro Z2.
Main, den i»tln Nwos im -teo Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Nähere Umstände deS Mordanschlags auf den ersten Konsul. TagSbefehl der Rheinarmee vom iz. Frimär.
Schreiben deS Sen. Dumas. Forrsezzung der orientalischen Berichte. Der Weg nach Wien. Krieg und — Frieden.
Italische und englische Berichte.
Paris vom 4. Nivos.
Gestern Abends um 8 Uhr begab sich dec erste Kon-
sul mit seinem Gardeplkete nach der Oper, um daselbst
das Oratorium von Haydn zu hören. In der Nicaise-
siraße fand sich ein schlechter Karren, mit einem klei-
nen Pferde bespannt, so gestellt, um die Durchfahrt
zu erschweren. Der Kutscher, ob er gleich sehr schnell j
fuhr, hatte die Geschiklichkeit, jenen Karren nicht zu .
berühren. Wenige Augenblrkke darauf zerschmetterte
eine schrekliche Explosion die Gläser im Wagen, ver-
wundete das Pferd des lezten Mannes vom Pikete,
zerbrach alle Fensterscheiben in dem Quartiere, tödtete
3 Weiber, einen Spezereihändler und ein Kind. Die
Anzahl der bis jezt bekannten Verwundeten beläuft sich
auf 15. Es sind Leute, welche vorbeigiengen, und Ei-
genthümer der benachbarten Häuser; 15 Häuser sind
beträchtlich beschädigt.
Es scheint, daß dieser Karren eine Act höllischer
Maschine enthielt. DaS Krachen wurde in ganz Paris
gehört; ein eiserner Räderreis wurde über die Dächer
in den Hof des Konsuls Cambacereö geworfri:. Der
Nast gebierhet die Natur;
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