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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0100
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G dru't in der Munizipalitätsbuchdrukkerei im Bürgerhospitale, durch Johann Wirth,

4 große Armeen zufammengezogen, wovon;we, an den
vohlnischen GräMn, die dritte be,R,ga, und die vier-
te bei Kronstadt steht. Sine lede Armee wird auf 50
dis 60,000 Mann angeben, und besteht auö verhaltniß-
mätziger Infanterie, Grenadiren, schweren und leich-
ten Dragonern, Husaren, reitenden Jägern, rettender
und Fufftlierartillerie,, Pontoniers, Pioniers und Sa-
DeurS, nebst einem beträchtlichen Arlilleriepark schwe-
ren und leichten Geschüzes. Die Armee bei Kronstadt
führt Zoo Kanonen bei sich , und stehet in Bereitschaft
eingeschlffc zu werden; jedoch ist die Bestimmung Der-
selben unbekannt. Merkwürdig ist es, daß den gedach-
ten Armeen keine Kosacken zugegeben sind ,, weiche jezt
zur Dienstleistung im Innern des Landes verwendet
werden sollen. Aus allen Anstalten vermulhet man,
daß unser Monarch nächstens eine, dem Publikum aber
noch unbekannte Reise unternehmen werde ; denn auf
höchsten Befehl ist die kais. Leibgarde in marschfertigem
Stande, auch ist die kais. Reiseequipage, nebst dem
Tafelservice eingepakt, und zum Abfshren in Bereit-
schaft. Indessen befinden sich des russ. Kaisers Maj.
noch in Gatschina, nach welcher Residenz kein Mensch
kommen darf, welcher nicht vorher durch eine Hand-
billet die Srlaubniß dazu erhalten hat. Der Kurier-
wechsel mit andern Höfen ist überhaupt sehr häufig,
jedoch zwischen hier und Berlin an stärksten."
S p a n i e 11. Kadi,r vom 4. Brümär. Von
zwölf Fischern , welche Admiral Keith hatte auffangen
und an Bord nehmen lassen, um sich ihrer als Piloten
zu bedienen , sind sechs gestorben, und die anderen Ha-
den die Nachricht einher mitgebracht, daß bereits bei
ihrer Entlassung die anstekcnde Seuche (die Pest) an-
gefangen habe, sich auf eins erschrökliche Art aufden
engl. Schiffen zu äussern.
H—r.

Dem geeinten Publikum mied bekannt gemacht, daß den -8.
Brümär verschiedene noch nie gesehene Künste von einer äusser
ordentlich starken Dame, wie auch von tzaasen und einem tür
tischen Bocke und andern Thieren zu Kastel im schwarzen Bären
,u sehen sind, der Anfang wird des Nachmittags um 4 Uhr prä-
«ise, und zwar zum erstenmal, kann um 8 Uhr deS Abends zum
zweitenmal seyu Der erste Plaz ist 24 kr., der zweite rä kr.
und der dritte 8 kc.
Den ri ten dieses Brümars Nachmittags um 2 Uhr, wird
in dem Rochus oder Bürgerhospitale dahier eine Partie neuer
Deine, theils vckenheimer und dromersheimer, »Heils aßmannS>
Häuser, mirrelheimer, niederwallufer und harschheimer Gewächse
öffentlich versteigert durch
Karl Westhofen, Notar.
Der Friedensrichter des dritten Bezirks der Gemeinde Mainz
wird auf Anstehen der sämmtlichen interesstnen Parteien, und
durch ein Unheil deS Zivilmbunals vom 29NN Fruktidor, 8ten
Jahres einregistrirr zu Mainz am rten ErgLnrungsrage 8. um .
die Gebühr von >7 Franks 5 Centimes, hiezu konimittirr, das l
Haus des Bürgers Franz Lothar Klein, im Käthergäßchen Lit ?
D. Nrv '»z gelegen, künftigen fünften Frimär Nachmittags i
um zwei Uhr, in seinem gewöhnlichen ^izungSzimmer auf der !
Mittlern Bleiche Lit E. Nrv 127, öffentlich an den Meistdieren. -

den versteigern; der Aausschilling wird zwei Dekaden nach der
von dem Ziviltnbunale zu erfolgenden Ratifikation entrichte^
Mainz am 8ten Brumär yren Jahres.
___^chaab, Friedensrichter.
On 53lt, gus !e l'nbunA! äe revrsio» xour les qustre nvu"
VL8UX äepsrtemens sesnr 3 Dreves rient 3vee Ist DndnnZl äe ks-
ris le meme prineipe, savoir gue le 'I'ridun3l äe e3883rion 3/3nr
uns kois csssö un zuZemenr, pour une rLison, ^ui err e^suire
reeonnue iuste et eon6rmee p3r un 3urre 1^ribun3l, l3 guesüow
äoir 3lor5 erre presentes 3 la äeoizion äu eorps IeAi8!3iik.
tzuoigu'sn vertu äu äernier arrere les c^U3tre äep3rtemens
solvent erre 385imile8 z ceux äe I3 frsnce et ^ou vernes ä'3pre§
jes meiner pnneipes, le eomm!883irs äu Gouvernement resre
roujours 2 l3 tere äez Zaires äe gu3rre äep3rrement, er exere s
une Lutorire, gui ne peu: etre äeelines, puisgu'il n'est pss en-
eore äeeiäe, k gu!3pp3rrienr l3 äeeision ässünirive.
I^es ertönens Oligrles Antoine Essens ile läg^enee et Henri
D'iscker ä'Obertvesel, qüi se rrouvent äsns le 038 expose eiäes-
§U8 Lvee l3 Oireenon äe l3 läetzieäes äou3nes äe IVl3^enee, ont
odtenu äu rrdunZl eriminel äe Loblenoe un ju^emenr en leur
ksveur, l^ui g ete eon^rme p3r le tribuns! criminel äe k^oIOAne.
I^e§ L0N5iäer3n§-, gui ont morive oe ju^ement, sont ä'une
rells ev^äenee pour rour biomme äe !oi, c;u'il f3uär3ir renver»
§er raus les prinelpes äe 13 lurispruäenee pour porter nn juee»
ment Erent. 5
Oepenägnt eomme oe cas est nouve3U et un äes Premier äer
cette N3ture, l'guteur äu Journal pour les äuri^consultes 1s
eiro^en Oreke! äe Loblenes l'8 ju§e äi^ne ä'erre pl^ee äsns son
ivn,rn3l. 1-e pudlic trouvera les ju^emens inseres- er se eon-
"V3M0I-3 , szUL Les urro^ens ki38eÜ3 er Broker -peuvenr se repo^er
sur l3 jusriee äe leur esuse er stten-är.s 3vee eon^snoe l3 äecision
äu Gouvernement. lVIst^enee ls 21. VLnäsmiaire en 9.
elrsrles Antoine Casella.
Bekanntlich har das in Trier für die vier neuen Departe-
ments etablirre Revisionsgericht den Grundsaz mit dem Kassa-
tivnögericht zu Paris gemein, daß wenn einmal das Kaffarions-
tribuna! ern Urrheil aus einem Grunde kassier hat, welcher nach
Hinverwersung an ein anders Tribunal übermal als richtig an-
genommen und bestätigt wird, alsdann die Frage dem gesezge-
denden Korps zur Entscheidung vorgelegt werden müsse.
Für bre vier Deparremenre, obgleich dieselbe noch dem jün-
ger« ArretL ganz auf fränkischen Futz gesezr oder üssimillrr wer-
den sollen, bleidt noch immer ein Regierungskommiffär, wel-
cher daher in allen Fallen dieser Art unmöglich kann vorbei ge-
gangen werden; noch eher ist nicht entschieden, wer die Final-
rntscheidung ausübr.
Die Bürger, Karl Anton Rasella in Mainz und Heinrich
Fischer in Oberwesel, welche sich in dem vorliegenden Fall mit
der Regie der Douanen von der Mainzer Direktion befinden,
haben bei dem Kriminalrribunal zu Koblenz ein vbfiegliches Ur-
theil erhalten, welches von dem Tribunalkriminel zu Kölla
abermal bestätigt wurde.
Die Gründe dazu waren so unumstößlich und zugleich jedem
Rechrsfreu-nd so überzeugend, daß man die ganze Rechtswissen-
schaft hätte umändern müssen, wenn das Urrheil hatte anderst
ausfallen sollen.
Gleichwol da dieses einer der ersten Fälle ist, so hat es der
. Verfasser des Journals für RechtSgelehrte, Bürger Grebel in
§ Koblenz doch angemessen gefunden, einen eigenen Artikel birser
j Sache zu widmen, worrn das Publikum die Urrheile sämtlich
' wird abgedrukr erhalten mnd sich überzeugen, daß Bürger Ra-
j sella und Fischer, getröstet auf die Gerechtigkeit des Gvuverne-
mentS und geftüzt auf ihre gute Sache, sehr ruhig den Ausgang
! abzuwarren alle Ursache haben. Mainz den ri. Vendemiär d.
! Karl Anton Rasella.
 
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