"1^
_H-r^
Dem geehrten Publikum dienet zur Nachricht, daß daS neue
Bücherverzeichniß meiner Leihe - und Leseblblivthek die Presse
verlaffsn, und stündlich bei mir zu haben sei.
B. Ingelheim, in der offenen Judengaffe irr
Lrr. D. Nro Z94 wohnhaft.
Den neunzehenten Nivvs, neunten Jahres, NachmittatzS
um zwei Ubr- wird durch den Friedensrichter des zweiten Be-
zirks von Mainz, als vom Ziviltribunale des Departements
vom Donnersberg zur Auseinandersezzung des Mayerischeu De-
bltwesens, ernennten Kommissär, das in der Korbengasse gele-
gene Gasthaus zum Rebenstok genannt, öffentlich in dessen Au-
dienz, Lir. C. Nro 164 gegen annehmliche Bedingnisse, welche
auf der Greffe und in den Anschlagzetteln einzusthen sind, ver-
steigert werden; das Angeboth ist 7200 fi. Steigerungslrebha-
ber haben sich an vbbemeldtem Orre und Zeit einzufinden,
Mainz den rzren Fr.mär yten Jahres.
D r e y, Friedensrichter.
Mechtheit behauptet wird. z
der kaiserlichen Tafel. Auf einmal rief ihm der Kaiser
zu, auf die Gesundheit des größten Mannes in
Europa milzutrinken. Palen nannte seinen glorreich-
sten Monarchen, Kaiser Paul. Nein, erwiederte Paul,
von Bonaparte ist die Rede. Da ertönte der Speise-
saal von dem Gesamtruf: Klus» , es lebe Bonapartes
Seither wurden an allen Tafeln m Petersburg
Toaste auf Bonaparte'S Gesundheit auSgedracht.
Unterm 22. Brümär haben Se- kais. Maf. aus vä-
tel Ucher angeborner Gnade gegen alle Ihre getreue Un-
terthanen, allen, die vom Kriegsdienste entweder ver-
abschiedet oder ausgeschlossen sind, doch mit Ausnah- j
me derer, die durch Ausspruch des KriegsgerichlsauS-
geschlossen worden, erlaubt, wieder in Dienste zu tre-
ten ; jedoch mit dem auLdrüklichen Befehl, selbst nach
Petersburg zu kommen, um Sc. Maj. persönlich voc-
gesteut zu werden.
Am 11 Frimär hatte der hier am Allerhöchsten Hofe
mit dem Lama oder Hohenpriester und mit seinen vor-
nehmsten Beamten angekommene Beherrscher der Kal-
muken , daS Glük, zur Audienz bei Sr. kais. Maj. ge-
lassen zu werden, um Sr. kais. Maj. den Eid der Treue
abzulegen. Se. kais. Maj. befanden fist) auf dem Thro-
ne, und geruheten, alle zum Zeichen Ihres allerhöch-
sten Wohlwollens und Bestätigung des Beherrschers
und des Lama in ihrer Würde zum Handkuß zu zu lassen,
und verliehen dem Beherrscher einen Hirtenstaab. Der
wirkliche geheime Rath Laschkarcw übergab dem ersten
von den Gellongs einen Helm und vollständigen Pan-
zer für den Beherrscher. Nach diesem bezeigten sie Sr.
kais. Maj. mit einer Knieverbeugung ihrer Dankbar-
kett für alle ihnen erzeigte hohe Gnade und kehrten in
der nämlichen Ordnung, wre sie gekommen waren,
wieder zurük. ,
England. London vom 7. Frimar. Tt-
erney hat in dec Rede, welche er am 6. Frim. im Un-
-terhause hielt, folgende Vergleichung mit dem sieben-
jährigen Kriege angestellt. Der Aufwand dieses fast
achtjährigen Krieges, sagte er, war m Mrll.z der
Aufwand in 8 Jahren des gegenwärtigen Krieges fast
220 Mill. In jenem Kriege brauchte man 76,000 M.,
rn diesem rzo,ooo ohne die indischen Regimenter. Was
haben wir damit ausgerichtet gegen Frankreich ? Wir
haben St. Lucia, Martinique und die fr. Faktoreien
Pen Franken entrissen, ja ich will Malta mitrechnen,
wenn es gleich den Franken nicht gehörte. In jenem
Kriege eroberten wir Kanada, Ouebek, Neuschottland,
Martinique, Grenada, Tobago, Havannah, Pondi-
chery, und legten den Grund unserer Große in Indien.
Ist unser Uibecgewichr vergrößert. Bei der Negotia-
tion von i7y7 erbot man sich zur Resignation aus alle
Eroberungen von den Franken. In jenem Kriege be-
hielt man den größten Theil der Eroberungen. Im
siebenjährigen Kriege hatten wir nur 2 unglükliche Ex-
peditionen gegen Rochefort und St. Eas^ In diesem^
tieSt hier ein Schreiben von General Palm, dessen s nahmen wir Guadeloupe und Martiniaue. und
j ren ems bald wieder. Eben so
Palen, Gouverneur von Petersburg, speiste an j sita und Toulon. Die Expeditionen gegen Holland
Ostende, BelleiSle, Ferrol, Qutberon und Kadir sind
verunglukt. Wir haben Tippo besiegt, die Franken
haben Aegypten erobert. Rußland legt auf unsere
Schiffe em Embargo. Das sind die Folgen von der
Weisheit unserer Minister. Schon bedarf man iz Mill
Zoo,Too Pfund wehr, um die Interessen der Schul-
Den und Die Ausgaben zu bestreiten.
Die neusten Nachrichten sagen, daß der Ku-
rierwechsel von und nach Lüneville noch ununterbro-
chen stark gehe, daß Brune in Italien einen neuert
sehr vonherlhaften Waffenstillstand geschloffen habe,
Daß Vie Rhemarrnee bereits im Salzburgischen stehe,
unD daß in Ofen und Pest eine m:cytige Konspiration
entdekt und schon zo Personen arretirt worden feyen.
. Vernunft belehrt,
Liebe bekehrt,
Gewalt erschüttert,
Aber — erbittert.
Freiheit. Gleichheit.
Vermöge dem vom B. Valentin Bergmann, AkkerSmann
zu Sprendlingen, und seinen bekannten Gläubigern auf mich
ausgestellten, und auf dem Bureau des Receveurs zu Bingen
gegen Bezahlung von i Frank i Decime einregistrirten Com-
promiß werden alle diejenigen, welche an benannten Valentin
Bergmann rrgend erne gründliche Federung zu Haden vermeinen,
hredürch vorgelasen, den nen Nivos l. I. Vormittags 9 Uhk
ihre Foderungen en rwede^perfönlich oder durch hinlänglich Bevoll¬
mächtigte der unterzeichnetem Schiedsrichter in Sprendlingen
um so gewisser zu lrquidiren und zugleich über die Priorität zu
verhandeln, als widrigenfalls die Ausbleibenden sich selbst zuzu-
schreiben haben, wenn sie in dem erfolgenden Locationsurrheil Z
von diesem Konkurs ausgeschlossen werden
Gegenwärtige Ladung soll in der Mainzer und Frankfurter M WZ Diemi
Zeitung emgerükt und an dem Audienzsal des Friedensgerichks, '
KantonS Wöllsteinangehefter werden. Wöllstein den27tenBrü- tzM l
mär 9» c.
Unrerz. Lewer, als Schiedsrichter. !
Lnreßirlre z Zinsen le vin^r tiuir krumsire sn neuk äe»!s
K-Lpublique k. go. e. lt. rec^u un k'rsne et ponr^ts subvev- A
tion äe euerre un äecime. .
8tßne, 8 eli c?lc. si. ?
kvur evnforme
k-üken, 8.
Grdrukt in der MÜnizipalitätsdu^drukkerei im Bürgrrhospitale, durch Johann Wirths
_H-r^
Dem geehrten Publikum dienet zur Nachricht, daß daS neue
Bücherverzeichniß meiner Leihe - und Leseblblivthek die Presse
verlaffsn, und stündlich bei mir zu haben sei.
B. Ingelheim, in der offenen Judengaffe irr
Lrr. D. Nro Z94 wohnhaft.
Den neunzehenten Nivvs, neunten Jahres, NachmittatzS
um zwei Ubr- wird durch den Friedensrichter des zweiten Be-
zirks von Mainz, als vom Ziviltribunale des Departements
vom Donnersberg zur Auseinandersezzung des Mayerischeu De-
bltwesens, ernennten Kommissär, das in der Korbengasse gele-
gene Gasthaus zum Rebenstok genannt, öffentlich in dessen Au-
dienz, Lir. C. Nro 164 gegen annehmliche Bedingnisse, welche
auf der Greffe und in den Anschlagzetteln einzusthen sind, ver-
steigert werden; das Angeboth ist 7200 fi. Steigerungslrebha-
ber haben sich an vbbemeldtem Orre und Zeit einzufinden,
Mainz den rzren Fr.mär yten Jahres.
D r e y, Friedensrichter.
Mechtheit behauptet wird. z
der kaiserlichen Tafel. Auf einmal rief ihm der Kaiser
zu, auf die Gesundheit des größten Mannes in
Europa milzutrinken. Palen nannte seinen glorreich-
sten Monarchen, Kaiser Paul. Nein, erwiederte Paul,
von Bonaparte ist die Rede. Da ertönte der Speise-
saal von dem Gesamtruf: Klus» , es lebe Bonapartes
Seither wurden an allen Tafeln m Petersburg
Toaste auf Bonaparte'S Gesundheit auSgedracht.
Unterm 22. Brümär haben Se- kais. Maf. aus vä-
tel Ucher angeborner Gnade gegen alle Ihre getreue Un-
terthanen, allen, die vom Kriegsdienste entweder ver-
abschiedet oder ausgeschlossen sind, doch mit Ausnah- j
me derer, die durch Ausspruch des KriegsgerichlsauS-
geschlossen worden, erlaubt, wieder in Dienste zu tre-
ten ; jedoch mit dem auLdrüklichen Befehl, selbst nach
Petersburg zu kommen, um Sc. Maj. persönlich voc-
gesteut zu werden.
Am 11 Frimär hatte der hier am Allerhöchsten Hofe
mit dem Lama oder Hohenpriester und mit seinen vor-
nehmsten Beamten angekommene Beherrscher der Kal-
muken , daS Glük, zur Audienz bei Sr. kais. Maj. ge-
lassen zu werden, um Sr. kais. Maj. den Eid der Treue
abzulegen. Se. kais. Maj. befanden fist) auf dem Thro-
ne, und geruheten, alle zum Zeichen Ihres allerhöch-
sten Wohlwollens und Bestätigung des Beherrschers
und des Lama in ihrer Würde zum Handkuß zu zu lassen,
und verliehen dem Beherrscher einen Hirtenstaab. Der
wirkliche geheime Rath Laschkarcw übergab dem ersten
von den Gellongs einen Helm und vollständigen Pan-
zer für den Beherrscher. Nach diesem bezeigten sie Sr.
kais. Maj. mit einer Knieverbeugung ihrer Dankbar-
kett für alle ihnen erzeigte hohe Gnade und kehrten in
der nämlichen Ordnung, wre sie gekommen waren,
wieder zurük. ,
England. London vom 7. Frimar. Tt-
erney hat in dec Rede, welche er am 6. Frim. im Un-
-terhause hielt, folgende Vergleichung mit dem sieben-
jährigen Kriege angestellt. Der Aufwand dieses fast
achtjährigen Krieges, sagte er, war m Mrll.z der
Aufwand in 8 Jahren des gegenwärtigen Krieges fast
220 Mill. In jenem Kriege brauchte man 76,000 M.,
rn diesem rzo,ooo ohne die indischen Regimenter. Was
haben wir damit ausgerichtet gegen Frankreich ? Wir
haben St. Lucia, Martinique und die fr. Faktoreien
Pen Franken entrissen, ja ich will Malta mitrechnen,
wenn es gleich den Franken nicht gehörte. In jenem
Kriege eroberten wir Kanada, Ouebek, Neuschottland,
Martinique, Grenada, Tobago, Havannah, Pondi-
chery, und legten den Grund unserer Große in Indien.
Ist unser Uibecgewichr vergrößert. Bei der Negotia-
tion von i7y7 erbot man sich zur Resignation aus alle
Eroberungen von den Franken. In jenem Kriege be-
hielt man den größten Theil der Eroberungen. Im
siebenjährigen Kriege hatten wir nur 2 unglükliche Ex-
peditionen gegen Rochefort und St. Eas^ In diesem^
tieSt hier ein Schreiben von General Palm, dessen s nahmen wir Guadeloupe und Martiniaue. und
j ren ems bald wieder. Eben so
Palen, Gouverneur von Petersburg, speiste an j sita und Toulon. Die Expeditionen gegen Holland
Ostende, BelleiSle, Ferrol, Qutberon und Kadir sind
verunglukt. Wir haben Tippo besiegt, die Franken
haben Aegypten erobert. Rußland legt auf unsere
Schiffe em Embargo. Das sind die Folgen von der
Weisheit unserer Minister. Schon bedarf man iz Mill
Zoo,Too Pfund wehr, um die Interessen der Schul-
Den und Die Ausgaben zu bestreiten.
Die neusten Nachrichten sagen, daß der Ku-
rierwechsel von und nach Lüneville noch ununterbro-
chen stark gehe, daß Brune in Italien einen neuert
sehr vonherlhaften Waffenstillstand geschloffen habe,
Daß Vie Rhemarrnee bereits im Salzburgischen stehe,
unD daß in Ofen und Pest eine m:cytige Konspiration
entdekt und schon zo Personen arretirt worden feyen.
. Vernunft belehrt,
Liebe bekehrt,
Gewalt erschüttert,
Aber — erbittert.
Freiheit. Gleichheit.
Vermöge dem vom B. Valentin Bergmann, AkkerSmann
zu Sprendlingen, und seinen bekannten Gläubigern auf mich
ausgestellten, und auf dem Bureau des Receveurs zu Bingen
gegen Bezahlung von i Frank i Decime einregistrirten Com-
promiß werden alle diejenigen, welche an benannten Valentin
Bergmann rrgend erne gründliche Federung zu Haden vermeinen,
hredürch vorgelasen, den nen Nivos l. I. Vormittags 9 Uhk
ihre Foderungen en rwede^perfönlich oder durch hinlänglich Bevoll¬
mächtigte der unterzeichnetem Schiedsrichter in Sprendlingen
um so gewisser zu lrquidiren und zugleich über die Priorität zu
verhandeln, als widrigenfalls die Ausbleibenden sich selbst zuzu-
schreiben haben, wenn sie in dem erfolgenden Locationsurrheil Z
von diesem Konkurs ausgeschlossen werden
Gegenwärtige Ladung soll in der Mainzer und Frankfurter M WZ Diemi
Zeitung emgerükt und an dem Audienzsal des Friedensgerichks, '
KantonS Wöllsteinangehefter werden. Wöllstein den27tenBrü- tzM l
mär 9» c.
Unrerz. Lewer, als Schiedsrichter. !
Lnreßirlre z Zinsen le vin^r tiuir krumsire sn neuk äe»!s
K-Lpublique k. go. e. lt. rec^u un k'rsne et ponr^ts subvev- A
tion äe euerre un äecime. .
8tßne, 8 eli c?lc. si. ?
kvur evnforme
k-üken, 8.
Grdrukt in der MÜnizipalitätsdu^drukkerei im Bürgrrhospitale, durch Johann Wirths