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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0198
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zu thun.
Dos Korps der Ingenieurs, der Brükken und
Straßen, und jenes der Ingenieurs-Geographen die-
nen mit Auszeichnung. Das erste beschäftigt sich mit
dem Nivellement von Egypten und einem allgemeine,»
Irrigations-System ; ausserdem sind mehrere wichtige
Arbeiten vollendet und andre angefangen. Eine präch-
tige Straße, auf beiden Seiten mit Bäumen bepflanzt,
führt von dem Plazze Ezbekier zum Nilüfer, wenn man
durch Bou-ac kommt; man arbeitet an einer mit Bäu-
men bepflanzten Heerstraße, welche um den Plaz Sz-
bekicr inwendig herum laufen soll.
Der ganzen Länge der Stadtmauern nach, die man
auf allen Punkten ausbessert, lasse ich inwendig die
Häuser zusammenwersen, und eine, auf beiden Seiten
m t Bäumen bepflanzte Straße von üo Schuhen in dec
Breite aunühren.
Das zweite Korps, jenes der Ingenieur-Geogra-
phen, arbeitet ernstlich an Verfertigung einer Karie,
welche prächtig scyn und die größten Details enthalten
wird. Ich lasse die Tiefen längst der ganzen Küste auf-
nehmen.
Die Arbeiten des Geniekorps sind in der größten
Tbäcigkeit, allenthalben lasse ich sie mit Solidität aus-
führen. Der Gen. Sanson und seine Untergeordnete
sind vortrefliche Offiziere; ich empfehle sie ihnen be-
sonders.
Der Kriegsminister erhält über die Fortlfikationen
Details, welche sie in den Stand sezzeu werden, den
Verfolg der Arbeiten zu kennen.
Unsere Artillerie befindet sich, was das Materielle
betrifft, auf dem besten Fuße. Die Gen. Songis und
Faultrier sind ausgezeichnete Offiziere.
Der Sold der Armee wird richtig bezahlt, sie ist
vollkommen gekleidet und ernäbrt; ich bin mit der
Disziplin zufrieden und kann einen großen Theil der
Generaloffiziere und Subalternen nicht genug loben.
Ich habe die Verschleuderer heftig verfolgt und verfol-
ge sie noch. Man hat viel Mühe das Gute zu thun,
und man macht sich Feinde; allein was liegt daran,
wenn die Sache gelingt und die Republik dabei ge-
winnt.
Die Araber, die ich ohne Unterlaß durch die Dro-
medaren verfolgen lasse, verlangen von allen Seiten
den Frieden. Die Cheiks und Prinzen, welche 50 Ta-
gereisen von Egypten entfernt wohnen, verlangen die
Freundschaft der Franken.
Ich erlaube einigen Individuen, die der Kolonie
unnüz sind, um nicht mehr zu lagen, nach Frankreich
zurükzukehren.
Was mich persönlich betrifft, <0 habe ich bloß das
einstweilige Kommando der Armee; wenn sie nur e«»

l«, eigenes Interesse zurüFgedrängt, indem sich derlei-' Bürger Konsul, ich begehre für sie eine National-Be.
be mit Verläumdungen maStiN." Wo ist unter den lohuung.
Unreinen ein Reiner zu finden? Wer ohne Schuld ist, Daö Institut hat seme Sizzungey wieder eröffnet-
werf' auf die Lerläumdeten den ersten Stein! Waren der B. Fourier, beständiger Sekretär, beträgt sich sehr
nicht Lag' und Umftänd' cö, weichender Schiksal und gut, und ist uns von großem Nuzzen. Ich werde Sie
Moralität von jeher entschieden? Ist es Verdienst, auffordern, Bürger Konsul, etwas für das Institut
wenn dec Reiche und Gemachlichlebende moralisch "
lebt?-
Götter-Schauspiel lst's,
Der Retter eines Menschen zu seyn!
Moniteur i. NivoS
Neapel vom 2ten Brümär.
Der Sizilianer Darnari und Antonio della Rosa,
jener Präsident, und dieser Mitglied des Staatsraths-
Ausschusses, Haden ihre Stellen niedergelegr. Alle Ver¬
richtungen dieses tyrannischen Ausschusses sind jezt den
geheimen Staatsräthen Sambuto und Sciro über¬
lassen , ohne den Fiskalprokurator Guidobaldi mitzu¬
zählen. Dem leztern hat man es zu verdanken, daß
alle ehemaligen Schreknisse der Staatsinquisition in
verjüngter Kraft wieder aufleben. Fünfzig, von dem ?-
Prälat Torrusio ausgewählten, Priester sind beauf ß
tragt, alle Briefe auf der Post zu öffnen. Der gering- r
sie, an und vor sich unschuldigste, zweideutige Aus- '
druk in demselben oder eine, von diesen Priestern, wel¬
che kein anderes Buch als ihr Brevier kennen, nicht¬
verstandene Phrase, ziehen sogleich die Verhaftung der
Personen nach sich, an welche diese Briefe adr'essirt
sind.
Man zahlt bereits gegen 820 Schlachkopfer dieses
Ausrottungs-Eifers. Diese Unglüklichen werden in
Fesseln nach Sizilien gesandt.
Man erweißt dem durch seine Grausamkeit während
rr in Palermo regierte, so bekannten Vizekönig, Prin¬
zen del Passero Vie Ehre, ihm die Erfindung einer neuen
Art von Handfesseln zuzuschreiben.
Luise San Felici, Gemah in des Neapolitaners An¬
dreas Patrice, war seit einem Jahre schon, unter dem
Vorwande, daß sie eine Verschwörung wider die Pa¬
trioten und Neapels damalige republikanische Verfas¬
sung, enidekt habe, zum Tode verurtheilt; allein die
Vollziehung dieses Unheils hatte wegen ihrer Schwan¬
gerschaft Aufschub erhalten. Die Eltern dieser jungen
irnd artigen Frau hatten es bei der Erbprinzessin Ma¬
rie Clementine dahin gebracht, daß sie ihre Begnadi¬
gung auszuwirken sich alle Mühe gab. Aber vergebens.
Sie ist so eben hingerichtet worden. Gnaden darf in
diesem Lande nur ein Ausländer erwarten; dem Bür¬
ger bleibt nur das Privilegium, sich hinrichten zu lassen.
Orientalische Armee.
Fortstzzung des Berichts des Gen. Menou vom io.
Brümär yten Jahrs.
Viels Manufakturen entstehen; wir machen Bier,
Tuck, Wachskerzen, Wein, goldene und silberne Bor¬
den, Hüte rc., wir haben eine sehr ante Gerberei er¬
richtet. Die Bürger Conte und Ehampy, Leute die
ich nick r genug zu loben weiß, machen die ausserordent-
sichsttn Dinge. Sie verdienen ihr ganzes Wohlwollen, z
 
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