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bekannt. Der Großhcrr lies sogleich, als er es erfah¬
ren hatte, dem russischen Gesandten jede Gmuglhuung
wie er sie selbst bestimmen würde, andiethen.
Dieser erwiederte aber, daß er die Sache an seinen
Hof berichten, und von demselben erst Weisung erwar¬
ten müßte. —
Man sieht es für gewiß an, daß Rußland den Krieg
gegen die Pforte erklären werde. Sollte dieß gesche¬
hen, so werden wir bald wichtige Neuigkeiten von da¬
hervernehmen, welche selbst auf das übrige Europa
großen Einfluß haben werden.
Der Stand der Gallobatavischen Armee, und die
Lage der kurmainzischen Truppen erhellt auS dem Schrei¬
ben, welches der Divisionsgeneral und Chef des Gene- , _ ,_._
ralstaabs der Gallobatavischen Armee, Anvreossi an den - den'ist. Der Abt Calvo predigte öffentlich gegen ihn^
Kriegsminister erlassen hat. Es ist dasselbe aus dem * '
Hauptquartier Nürnberg vom 12. Nivos y. datirt.
Bürger Minister! Ich habe die Ehre, Sie zu be¬
nachrichtigen , daß in Folge des ersten Artikels des bei
der Rheinarmee geschloffenen Waffenstillstandes, die
zwischen dem General en Chef Augereau und dem Ge¬
nerallieutenant Baron von Simbschen verabredete Linie,
sich von Bayersdorf nach Lichtenach längs dem rechten
Rednizufer und dem Main in der Richtung der Redniz,
bis an die Neutralitätslinie erstrekken wird; diese Linie
wird demnach über Forchheim, Bamberg, Bannach,
- Staffelstein und Lichtenach gehen. DieGallobatavische
Armee wird Nürnberg als zur Linie der Redniz gehörig
besezzen. AuS Achtung für Sr. Hoheit dem Prinzen
Karl und auf Anverlangen des Baron von Simbschen,
wird man dem Baron von Albini die Passage über den
Main zu Hallstatt verstatten, im Fall dieser Minister
sich mit der großen Armee vereinigen wollte. Die Linie
der Kantonnirungen der Rheinarmee in der Nachbar¬
schafe der Gallobatavischen Armee, wird sich von Re¬
gensburg nach Neumark, und von Neumark nach
Gemsheim am Rhein erstrekken, und über Lehrberg ,
Rotenburg, Lachtsbcrg, Morbach und Heppenheim ge¬
hen. Dre Gallobatavische Armee wird ihre Kantonni¬
rungen zwischen obengedachter Linie, die Linie derRed-
niz , der Neutralitätslinie und der Nidda beziehen.
Die Division Barbou besezt die Linie dec Redniz, und
Lehnt sich von Lichtenwehr nach Nürnberg aus. Die
Division Duhesme kantonnirt an dem Arm des Mains
hinter der Redniz, der linke Flügel zu Königshofen,
her rechte zu Krelingen. Die batavische Division unter
dem Befehl des Gen. Dumonceau , womit sich die Re.
seroe der batavischen Kavallerie vereinigen wird, be¬
zieht KantonnrrungsplaM an den zwei andern Armen
des Mains und an der Tauber. Frankfurt und Aschaf¬
fenburg werden von Bataillons der 2?ten besezt. Der
Artilleriepark wird in dem Würzburger Schloß ausge¬
stellt. Der General en Chef wird sein Hauptquartier
Nach Würzburg verlegen."
Nach Berichten aus Sonden war daselbst eine äusser»
Ordentliche Menge Schnee gefallen, und die Auflösung
desselben hatte eine solche Uiberschwellung der Themse
mordet worden. Noch sind die näheren Umstände nicht' verursacht, daß auf mehrere StundenweqS, oberhalb
uno unterhalb Windsors , die Gegenden unter Wasser
gesezt, und, so wie besonders auch die Straßen, äus¬
serst beschädigt wurden. (Moniteur vom 27. Nivos.)
Paris vom 27. Nivos.
Ein Bericht aus dem Hauptquartier der Traubünd,
tenarmee zu Trient^pom 17. d. meldet die weitern Fort-
schritte dieser Armee. Ihre Vorposten sind zu Levigo.
Der Feind hat sich über die Brenta zurükgezogen.
Am 17. d. ist der Kontreadmiral Gantheaume, mit
drei Linienschiffen von 82, vier von 74 Kanonen, zwei
Fregatten und einem Lougre von Brest ausgelaufen.
Es wird allgemein behauptet, daß der spanische
Minister Urquiio wegen seines Dekrets von Veräusse-
rung eines Theiles der geistlichen Güter, gestürzt wor,
indem er sagte, die Minister seyen die Beschützer der
Jansenisten. Den lezten Stoß gab ihm der Friedens¬
fürst. ,
Brussel vom 29. Nivos. Fast jeden Tag gehen
ausserordentliche Kuriere hier durch. Vorgestern eilte
Hr. Neumann, ruslis. kaiftrl. Jageroffizier, von Pe¬
tersburg über Berlin kommend, mit sehr wichtigen
Depeschen, wie es hntzt, an den russis. Gen. von
Sprengporten durch hiesige Stadt nach Paris. Kurz
nach demselben kam der B. Rarproval, bei der fränk.
Gesandtschaft in Dannemark angestellt, von Kopenha¬
gen hier durch nach Paris. Man glaubt, daß die De-
peschen dieser beiden Kuriere sich auf die nordische Al-
lianz wegen der Neutralität zur See beziehen. Gestern
passitte auch ein Kuner der Konsuln hier durch nach
Berlin mit Depeschen an den fränk. Gesandten Beur-
nonville am preuß. Hofe.
Briefe aus Paris versichern, daß die kürzlich aus
dem brester Hafen ausgelaufene Expedition eine ziem¬
lich große Anzahl Landtruppen an Bord habe, welche
sie nach Egypten dringen solle. Nach eben diesen Brie-
fen behaupten wohlunterrichtete Personen, daß im
nächsten Frühjahre der erste Konsul sich zur Armee in
Franken, wenn sie in den dermaligen Stellungen ver-
bleiben sollte, begeben werde, und daß der eigentliche
Zwek dieser Reise sey, mit Sr. preuß. Majestät eine
Zusammenkunft zu Haden.
Ausland
Deutschland. Man versichert, daß wenn
der Waffenstillstand mit Moreau nicht zu Stande ge-
kommen wäre, sich die kaiserliche Familie getrennt
hätte. Dir jungen Erzherzoge wären nach Oftn gegan-
gen; die Großherzogin von Toskana hätte die Königin
von Neapel nach Böhmen begleitet; die Erzherzogin
Elisabeth wollte nach Brünn , in Mahren, gehen, und
der Kurfürst von Kölln sollte denselben Weg einschlagen.
Die Kaiserin hingegen wollte sich nicht vom Kaiser tren¬
nen. Dieser leztere war entschlossen, sich an die Spi^
ze der Armee zu Sellen, und ein allgemeines Aufgebot kr z,.
im ganzen Land veranstalten zu lasses tz,,ß,
bekannt. Der Großhcrr lies sogleich, als er es erfah¬
ren hatte, dem russischen Gesandten jede Gmuglhuung
wie er sie selbst bestimmen würde, andiethen.
Dieser erwiederte aber, daß er die Sache an seinen
Hof berichten, und von demselben erst Weisung erwar¬
ten müßte. —
Man sieht es für gewiß an, daß Rußland den Krieg
gegen die Pforte erklären werde. Sollte dieß gesche¬
hen, so werden wir bald wichtige Neuigkeiten von da¬
hervernehmen, welche selbst auf das übrige Europa
großen Einfluß haben werden.
Der Stand der Gallobatavischen Armee, und die
Lage der kurmainzischen Truppen erhellt auS dem Schrei¬
ben, welches der Divisionsgeneral und Chef des Gene- , _ ,_._
ralstaabs der Gallobatavischen Armee, Anvreossi an den - den'ist. Der Abt Calvo predigte öffentlich gegen ihn^
Kriegsminister erlassen hat. Es ist dasselbe aus dem * '
Hauptquartier Nürnberg vom 12. Nivos y. datirt.
Bürger Minister! Ich habe die Ehre, Sie zu be¬
nachrichtigen , daß in Folge des ersten Artikels des bei
der Rheinarmee geschloffenen Waffenstillstandes, die
zwischen dem General en Chef Augereau und dem Ge¬
nerallieutenant Baron von Simbschen verabredete Linie,
sich von Bayersdorf nach Lichtenach längs dem rechten
Rednizufer und dem Main in der Richtung der Redniz,
bis an die Neutralitätslinie erstrekken wird; diese Linie
wird demnach über Forchheim, Bamberg, Bannach,
- Staffelstein und Lichtenach gehen. DieGallobatavische
Armee wird Nürnberg als zur Linie der Redniz gehörig
besezzen. AuS Achtung für Sr. Hoheit dem Prinzen
Karl und auf Anverlangen des Baron von Simbschen,
wird man dem Baron von Albini die Passage über den
Main zu Hallstatt verstatten, im Fall dieser Minister
sich mit der großen Armee vereinigen wollte. Die Linie
der Kantonnirungen der Rheinarmee in der Nachbar¬
schafe der Gallobatavischen Armee, wird sich von Re¬
gensburg nach Neumark, und von Neumark nach
Gemsheim am Rhein erstrekken, und über Lehrberg ,
Rotenburg, Lachtsbcrg, Morbach und Heppenheim ge¬
hen. Dre Gallobatavische Armee wird ihre Kantonni¬
rungen zwischen obengedachter Linie, die Linie derRed-
niz , der Neutralitätslinie und der Nidda beziehen.
Die Division Barbou besezt die Linie dec Redniz, und
Lehnt sich von Lichtenwehr nach Nürnberg aus. Die
Division Duhesme kantonnirt an dem Arm des Mains
hinter der Redniz, der linke Flügel zu Königshofen,
her rechte zu Krelingen. Die batavische Division unter
dem Befehl des Gen. Dumonceau , womit sich die Re.
seroe der batavischen Kavallerie vereinigen wird, be¬
zieht KantonnrrungsplaM an den zwei andern Armen
des Mains und an der Tauber. Frankfurt und Aschaf¬
fenburg werden von Bataillons der 2?ten besezt. Der
Artilleriepark wird in dem Würzburger Schloß ausge¬
stellt. Der General en Chef wird sein Hauptquartier
Nach Würzburg verlegen."
Nach Berichten aus Sonden war daselbst eine äusser»
Ordentliche Menge Schnee gefallen, und die Auflösung
desselben hatte eine solche Uiberschwellung der Themse
mordet worden. Noch sind die näheren Umstände nicht' verursacht, daß auf mehrere StundenweqS, oberhalb
uno unterhalb Windsors , die Gegenden unter Wasser
gesezt, und, so wie besonders auch die Straßen, äus¬
serst beschädigt wurden. (Moniteur vom 27. Nivos.)
Paris vom 27. Nivos.
Ein Bericht aus dem Hauptquartier der Traubünd,
tenarmee zu Trient^pom 17. d. meldet die weitern Fort-
schritte dieser Armee. Ihre Vorposten sind zu Levigo.
Der Feind hat sich über die Brenta zurükgezogen.
Am 17. d. ist der Kontreadmiral Gantheaume, mit
drei Linienschiffen von 82, vier von 74 Kanonen, zwei
Fregatten und einem Lougre von Brest ausgelaufen.
Es wird allgemein behauptet, daß der spanische
Minister Urquiio wegen seines Dekrets von Veräusse-
rung eines Theiles der geistlichen Güter, gestürzt wor,
indem er sagte, die Minister seyen die Beschützer der
Jansenisten. Den lezten Stoß gab ihm der Friedens¬
fürst. ,
Brussel vom 29. Nivos. Fast jeden Tag gehen
ausserordentliche Kuriere hier durch. Vorgestern eilte
Hr. Neumann, ruslis. kaiftrl. Jageroffizier, von Pe¬
tersburg über Berlin kommend, mit sehr wichtigen
Depeschen, wie es hntzt, an den russis. Gen. von
Sprengporten durch hiesige Stadt nach Paris. Kurz
nach demselben kam der B. Rarproval, bei der fränk.
Gesandtschaft in Dannemark angestellt, von Kopenha¬
gen hier durch nach Paris. Man glaubt, daß die De-
peschen dieser beiden Kuriere sich auf die nordische Al-
lianz wegen der Neutralität zur See beziehen. Gestern
passitte auch ein Kuner der Konsuln hier durch nach
Berlin mit Depeschen an den fränk. Gesandten Beur-
nonville am preuß. Hofe.
Briefe aus Paris versichern, daß die kürzlich aus
dem brester Hafen ausgelaufene Expedition eine ziem¬
lich große Anzahl Landtruppen an Bord habe, welche
sie nach Egypten dringen solle. Nach eben diesen Brie-
fen behaupten wohlunterrichtete Personen, daß im
nächsten Frühjahre der erste Konsul sich zur Armee in
Franken, wenn sie in den dermaligen Stellungen ver-
bleiben sollte, begeben werde, und daß der eigentliche
Zwek dieser Reise sey, mit Sr. preuß. Majestät eine
Zusammenkunft zu Haden.
Ausland
Deutschland. Man versichert, daß wenn
der Waffenstillstand mit Moreau nicht zu Stande ge-
kommen wäre, sich die kaiserliche Familie getrennt
hätte. Dir jungen Erzherzoge wären nach Oftn gegan-
gen; die Großherzogin von Toskana hätte die Königin
von Neapel nach Böhmen begleitet; die Erzherzogin
Elisabeth wollte nach Brünn , in Mahren, gehen, und
der Kurfürst von Kölln sollte denselben Weg einschlagen.
Die Kaiserin hingegen wollte sich nicht vom Kaiser tren¬
nen. Dieser leztere war entschlossen, sich an die Spi^
ze der Armee zu Sellen, und ein allgemeines Aufgebot kr z,.
im ganzen Land veranstalten zu lasses tz,,ß,