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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0284
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stanör , die vorher in lkönigk. KnegSdiensten gewest«»,
und nicht über 45 Jahre alt sind, gehören sollen. Diese
Landesvertheidiger sollen blos zur Vertheid,gung dec
Drovint, worin sie selbst wohnen, drenen, ohne der
stehenden Armee einverleibt zu werden, und übrigens
in FriedenS-eiten von militärischen Diensten jeder Art
frei seyn. Jedes Amt erhält eine eigene Fahne von der
Regierung zum Geschenk. Von der deshalb unterin
20. Nivos erlassenen Verordnung soll eine hinlängliche
Anzahl Exemplare unter die Landleute vertheilt wer-
den. In den Herzogthümern, glaubt man, dürfte
eine ähnliche Einrichtung getroffen werden.
Hin vorgestern im Sunde angelangter englischer Äut-
ter hat Depeschen für den englischen Charge d'Affaires
hjeseldst mitgebracht. Er ist 14 Tage von Yarmouth
unterwegs gewesen.
Türke i. Konstantinopel vom 8- Pluv.
Die Pforte hat nun dem englischen Botschafter die An-
nahme des neuen spanische«, Gesandten, Ritters von
korral, anzeigen lassen. Die türkischen Pässe für den-
selben sind bereits vor 3 Wochen von hier abgeschikt
worden. , . - . .
Daß eine schleunige Aussöhnung mit Frankreich m
jeder Rüksicht für uns dringendes Ledürfniß seye, be-
ginnt man allgemein zu fühlen, und man macht sich
Hoffnung, daß dieselbe durch Spaniens Vermittlung
zu Stande gebracht werden könne.
Dieser Tage ward ein großer Divan oder Staats-
rath in Gegenwart des Großherrn gehalten, welchem
unter andern der Kaimakan, der Kapitän Pascha und
dec Reiseffendi beiwohnten. Wie man vernimmt, hat
der russisch-kaiserl. Gesandte, General von Tamara,
eine nachdrükliche Vorstellung wegen der engl. E^rpedi.
tion gegen Egypten übergeben, welche die Pforte nicht
jugeben müsse, indem die Folgen davon sehr Nachthei-
lig für sie werden könnten. Diese Erklärung hat hier
ausserordentliche Sensation und Bestürzung erregt.
Die englische nach Egypten bestimmte Flotte des
Lord Keith hat im mittelländischen Meere einen starken
Sturm ausgehalten. Auch sind bei Rhodus 6 türki-
sche Kriegsschiffe dadurch entmastet worden. Noch hat
man keine Nachricht, daß die engl. Flotte mit den Lan-
dungstruppen an den egyptischen Küsten angekommen
ist; 6002 Mann derselben aber sind mit den Adjudan-
ten deS Gen. Abercromdie einstweilen zu Rhodus an-
gelangt. — Die engl. levantische Kompagnie hat jezt
die Führung ihrer Angelegenheiten ihrem bisherige«,
Geschäfftstcäger, Spencer Smith, abgenommen, und
dem Lord Elgin übertragen.
England. London vom r. Pluvios. Die
konsolidirten Fonds sind gestern von 62 bis auf 57 7/8
gefalle««, gegen das Ende der Börse aber wieder auf
59 r/8 gestiegen. Ihr Sinke«, schreibt man vorzügsich
den aus Amerika eingegangenen Nachrichten zu In
Südkarolina hat Herr Jefferson die Mehrheit der Stim-
men für die Präsidentenstelle davon getragen, wonach

es kaum mehr zu bezweifeln ist, daß er gewählt werde»
wird. Eins unserer Blätter versichert selbst, daß Herr
Jefferson wirklich zum Präsidenten, so wie Herr Burr,
gleichfalls ein Freund Frankreichs, zum Vicepräsidenten
ernannt sey.
In den westindischen Gewässern haben unsere Kreu-
zer seit kurzem mehrere dänische Schiffe genommen ,
und nach Jamaika aufgebracht.
Die Regierung wird unverzüglich eine gewisse Zahl
Kavallerie- Ober - und Unteroffiziere nach der Türkei
senden, um die türkische Kavallerie mit der europäischen
Taktik bekannt zu machen. Diese militärischen Lehr-
meister werden zu Jaffa landen. Jeder Offizier erhält
eine Summe von Zoo Pf. Sterl. zu seiner Equipirung,
und jeder Subaltern , nebstdem Kapitansrang, eine
tägliche Soldzulage von 15 Schellings.
H—r.
Nachricht an das Publikum.
Durch die Beschlüsse der Konsuln vom 5. und y.
Frimär des laufenden Jahres ist die Ausfuhr der But-
ter, deS gesalzenen Fleisches und des Hopfens, und durch
eine Entscheidung des Ministers des Innern vom 17.
Niv.lezthin die Ausfuhr des Stärkmehls bis auf weitere
Verfügung verboten worden. Obgleich diese Verfü-
gungen in dem Bulletin der Verordnungen Nro go ent-
halten sind, so glaubt doch der Maire der Stadt die-
selbe noch ganz besonders durch den Druk bekannt ma-
chen zu müssen, damit seine Mitbürger nicht aus Un-
kunde in Strafen und Schaden verfallen. Mainz am
19. Pluvios 9.
Der Maire der Stadt Mainz,
Macke.
_ Müller, Sekretär.
Der Receveur der bürgerlichen Hospitäler macht seinen Mit-
bürgern bekannt, daß er seine zeitherige Wohnung ver. Pen ha-
be, und dermalen in kit. D. Nro s-z, in der Rosngaffe gegen
der Iubenwache über wohne. R i y.
Es wünschet jemand in Gesellschaft nach Lüneville zu reisen,
wenn eS auch mit Extrapost seye, und, wo möglich, bis Ende
gegenwärtigen Monats längstens; in der Korrektur hierüber
taS Nähere.
Es wird andlirch bekannt gemacht, daß den nächstkünftige«
rzten Pluvios (oder irken Februar igo« a. St.) düs bekannte
Gasthaus zu den drei Reichskronen in Koblenz einer freiwilligen
öffentlichen Versteigerung in dem Hause selbst, unter den billig-
sten Bedingniffen, Nachmittags um r Uhr auSgesezt werde;
Las Haus ist mitten in der Stadt, zur Wirrhschafr beßtens ge-
legen, und enthält 76 meist heizbare Zimm. , sr große Säle,
wo in einem rcx, und in dem andern 150 Personen beiueiu spei-
sen können; Keller für ir; Fuder Weine, eine Pouipe und r
Brunnen; einen großen H s und einen Garten mit Gartenbaus;
Stellungen für gcr Pferde, nebst Scheune und Remisen; alles
wohl unterhalten und in gutem Zustande. Die Liebbab r Kelle-
ben die Bedingniffe bei Unterzeichneten zu erfragen,, die ihnen
auch daS Haus auf Begehren zeigen werden.
B 0 n n k i r ch.
Grimm, Notär.



Gedrukt in der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgerhospikake, durch I. Wirth«
 
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