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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0286
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Die Neapolitaner avanzirten; ste

Arena, Demerville, Topuro - Lebrun und Cerachi
sind amrz. PiuoroS im Beiseyn einer ungeheuren Volks-
menge guillorimrt worden. Siner der Verurtheilten
lachte im Augenbiikke der Egekution, indem er sich
mit seinen Gefährten unterhielt.
Lüneville vom i r. Pluvios. Vorgestern erhielt
der Herr Graf von Kobenzel einen Kurier von seinem
Hofe , und der fr. Bevollmächtigte erhielt einen Kurier
von Paris. Gestern kamen 2 andere Kuriere hier an.
Morgen, wo Oestreichs und Englands Subsidientrak-
tatzu Ende geht, soll der Friede abgeschlossen werden.
Strasburg vom 16. Pluvios. So eben wird in
einem Briefe aus dem Hauptquartier der Rheinarmee
gemeldet, daß man daselbst von dem Abschlüsse des Frie-
dens sprach, unter folgenden Bedingungen : Frankreich
behält Belgien und das linke Rheinufer; Preussen be-
kommt das Hannöverische; Rußland, Maltha ; Polen
wird für den Erzherzog Palatin, Tochtermann deS
Kaisers Paul, wieder hergestellt; Oestreich erhalt BoS-
nien, Servien, das Erzbisthum Salzburg, das Bis-
thum Passau und einen Theil von Baiern. Die Etsch
macht die Gränzscheidung in Italien.
Sortsezzung des von dem Polizeiminister, über
den Mordversuch am gten Nivos erstatteten
Berichts.
Die Zeit vom 7. bis zum n. Frimär wird mit ver-
schiedenen Vorsichtsmaßregeln zugedracht; man mie-
thet neue Quartiere; man läßt Schritte thun, um die
Polizei zu erforschen, man legt ibn Fallstrikke, um ihre
Wachsamkeit auf andere Gegenstände zu leiten.
Lange ist man über die Wahl der Waffen unentschlos-
sen: Limoälan und St. Regent kaufen am 8. bei Bou-
rin, Waffenschmied im Palais Egalite, feder eine Waf-
fensammlung von 50 Louisd'or. Im Gehölze von
Loulogne prüfen sie dieselben. Einige Tage nachher
kaufen sie Windbüchsen, um sich derselben im Thea-
ter zu bedienen.
Am n.Frimär kommt der Agent von England
an; aber an Rivieres Stelle ist es Hyde, derselbe, der
in der Korrefpodenz des englischen Eomite eine
Rolle gespielt hat. Am nämlichen Tage versammelt
er die Agenten von Georges im Hotel von Zweibrük,
und derathschlagt mit ihnen über die Mittel, die Schand-
that auszuführen, die das londner'Kabinet,
durch die Siege der frank. Armeen gedrängt, ihnen
schnell zu vollbringen befiehlt.
In dieser Zusammenkunft nahm das Komplott zum
»erstenmal einen festen und entschlossenen Charakter an.
Es ward beschlossen, daß der erste Konsul ermordet
werden sollte. (Die Foitsezzung folgt.)
Armee von Italien.
Aortsezzung der Berichte über den Aufruhr in
Piemont.
Der Gen. Lieut. Soult an den Gberaen Brune.
Turin vom NivvS
Die Rebellen hatten Avrea blokirt unh eine der Bor¬

nen Gitterstangen an einem Fenster der Uhuilletien » k städte ». r. .
w-h-sch-mi.» « ,.such, d-,!! Ack Nr-dA

einer neuen Kolonne mit Kanonen unterrichtet war^
machte er am 2Z. um - Uhr Morgens einen Ausfall.
Zoo Rebellen fielen; mehrere wurden verwundet und
40 gefangen genommen, worunter sich einer ihrer ChefS
befand.
Am 24. wurden sie vor St. Martin, wo sie sich ver¬
schanzt halten, angegriffen , dieser Ort weggenommen
und sie bis Dona verfolgt. Der Weg war mit Tobten
und Verwundeten besät.
Am 25. wurden sie zu Dona angegriffen. Die Mu.
nizipalität versprach, die Rebellen würden die Waffen
streiken, wennlman ihnen Gnade angedeihen lassen
wolle. Diese ward auch für die Schaaren bewilligt,
doch mußten die Anführer ausgeliefert werden.
Noch bleiben im obern Thale von Aosta ungefähr
2ooO Rebellen versammlet, die diese Stadt der Plün-
derstnq Preis gegeben hatten, um das Volk von Aosta
zu bewegen, sich mir ihnen zu verbinden. Doch erwar¬
te ich stündlich die Nachricht, daß sie das Beispiel von
Dona werden nachgeahmt haben. Gestern ist der kom-
mandirende Adjutant Merk von ihnen wieder zurükgc-
geden worden. -«
Mit jedem Augenblik erhält die Polizei neue Bewei¬
se von der Verschwörung und den weitumfassenden Pla- OWDD. - .
neu der Rebellen. Allein ich kann Sie versichern, daß
die kräftigen Maßregeln, die ich getroffen habe, ihnen k« M C's '.
dir Lust benehmen werden, sobald wieder snzufangen. jit BsnI-
Unterz. Soult.
P V ÜM!'!,.
Brune, Staatsrat!), Oberaeneral, an den Rriegs- «chm le v >.
Minister. u
Hauvtquartier Verona am 2. Pluvios yten Jahrs.
Seit einiger Zeit-bedrohte ein Korps Neapolitaner, .
das sich im Kirchenstaat befand, Toskana mir einem « Mv '
Einfälle; Oestreicher und:Toskaner, unter den Beseh,
len des H. Spasmochi sollten es unterstüzzen: zusam- MM,»,,. 7.7
men bildeten sie ein Korps von mehr als ichoooMann, dzschchtr
worunter sich 8cx» Toskaner unter den Befehlen des H.
Damas und Vintimille befände. Dieser Masse hatten i», 7 7 -
wir in ollem nur zooo Mann entgegen zu sezzen. Der ' 7
Gen. Miollis ließ sie mit eben so viel Talent als Gluk -«AM '' ' '
manövnren. Nachdem er durch einen schnellen Marsch
die Austro-Toskaner, welche Arezzo und Eortani weg.
genommenhatten,inSchrekkcnversezthatte,konzentrirtt sk»».,
er sich von neuem. Die Neapolitaner avanzirten; ste
hatten ihre Posten 5 Meilen vorwärts Sienna, dessen ^»7,
sie sich bemächtigt hatten. , "
Der Gen. Miollis griff sie am 24. Nivos an, nahm >
ihre Vorposten weg, sprengte die Thore von Sienna h,»»/7
mit Kanonenschüssen auf, und verfolgte sie mit uner-
mudetem Eifer. Dieser Tag ist durch 16 Stunden
Märsche und Gefecht merkwürdig. Eine einzige feind- ---
liche Kolonn- hat unfern Angriff ausaekalten, die an« «,!«sch^7
dern, welche zurükstanden, ergriffen gl ich die Flucht
und konnten nicht mehr erreicht werden. Man hat von z.?Mkx«
dem Feinde mehr alö Los Gefangene gemacht, und ihm 2
 
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