/eit einer Reihe von Jahren der Dollmetscher der um
veränderlichen Gesinnungen des Königs, seines Herrn,
gewesen ist, bedauert >eztum so mehr, daß falsche Sin»
drukke das gute Vernehmen zwischen den beiden Höfen
bedrohen. Er wünscht, daß er das Werkzeug einer
Verständigung seyn möge, die dahin gehe, beleidigende
Zweifel wegzuräumen, und unberechenbare Folgen für
das Interesse der beiderseitigen Mächte zu entfernen.
Mit diesen Gesinnungen und mit den Gesinnungen der
größten Hochachtung erneuert er dem Lord Grenville die
Versicherung seines Respekts. London den i6.Febr.i8si.
Unterz. Wedel-Jarlsberg.
Schweden. Stokholm vom 28. Pluvios.
Am 2i. Ventos wird die hier ausgerüstete größere Es-
kader der Scheerenflotte, unter Kommando des Admi¬
ral v. Rosenstein, von hier nach dem Sunde abgehen.
Die Abreise deS Königs ist auf den 1. Ventos sest-
gesezt; noch weiß man aber nicht, ob der Weg zuerst
nach Karlskrons oder nach Gothendurg geht.
Vorgestern ist der den verflossenen Sommer hiehee
gesandte engl. Charge d'Affaires, Herr Taldot, wel-
cher in dieser Eigenschaft bei unferm Hofe nicht zuge-
lassen wurde, von hier -der Kopenhagen nach England
zurükgereißt; und mit der heutigen Post wird unserm
Charge d'Affaires in London, Herrn Netze!, anbefoh¬
len, den dortigen Gesandtschaftsposten sogleich zu ver¬
lassen.
Frankenrepublik.
Der Kontreadmiral Gantheaume berichtet von der
Höhe des VorgebürgsGates, Küste von Spanien, den
21. Pluvios I. 9. an den B. Forfail, Minister der
Marine:
Da er von mehrern neutralen Schiffen gesehen, und
durch die Umstände gezwungen worden, m die Meerenge
einzulaufen und bei Gibraltar bei Tage vorbei zu ftolen;
da also seine Fahrt kein Geheimniß mehr bleiben kön-
ne; so wolle er dem Minister Nachricht von der Eska-
der und von ihrer Fahrt bis jezt geben.
Ein fürchterlicher Sturm habe ihn genölhigt, dir
Eskadre zu vertheilen; mehrere Schiffe haben dabei
mehr oder weniger gelitten; doch seyen alle auf dem
bestimmten Sammliingsplaz zusammen getroffen. An V
Beute haben sie gemacht: eine Korvette des Königs > „7 "
von England von 28 Feuerschlünden ; einen Kutter
von 14, und eine Fregatte von 4oKanonen. Die Fre« Mi
gatte la bravoure habe mit einer englischen gefochten,
versucht zu entern, aber die englische Fregatte habe die- M»»,
sen Versuch durch die Flucht vereitelt. In dem Ge- Wich
fecht habe die Fregatte 10 Mann Todte und unter die- .
sen den Fähndrich Korom, und 24 Verwundete und ,
unter diesen den Kapitän Dordelin gezählt, dem die ch.
Hälfte der rechten Hand wegqenommen worden ist.
Der Kontreadmiral empfiehlt ihn wegen seinen eigenen -
Verdiensten, als auch wegen den von seinem Bruder,
einem General, in dem ganzen Krieg geleisteten Dien» M
! sten dem Wohlwollen des Ministers. Der Kontread«
- miral endiget seinen Bericht; Wetteifer m mibe-
wo in der nächsten Woche noch 1200 Mann erwartet
""8,/dem Landgrafen, Prinzen Karl von Hessen,
rrtheitte Vollmacht, in Absicht aller m den Herzogthu-
mern und andern deutschen Landen des Königs etwa
nöthigen Defensions^Anstalten und Sicherheitsmaßre-
aeln ist durch eine kömgl. Verordnung bekannt ge-
macht und den sämmtlichen Obrigkeiten und Untertha-
nen befohlen worden, den in erwähnter Hinsicht erge-
henden Anordnungen Sr. Durch!. Folge zu leisten.
Folgendes ist die Note, welche der dänische Gesand-
te , Graf von Wedel-Jarlsberg, zur Antwort auf die
Note ertheilte, wodurch ihm Lord Grenville, unterm
15. Jänner, das auch auf die dänische Schiffe gelegte
Embargo bekannt machte:
„Unterzeichneter ausserordentlicher Gesandter Sr.
dänischen Majestät wird heute mit Bedauern an seinen
Hof die offizielle Kommunikation übersenden, die er
gestern von Lord Grenville wegen des Embargo's erhal-
ten hat, welches auf die dänischen Schiffe in den brtt-
tischen Häfen ist gelegt worden. Indem er die Befeh-
le seines Herrn in dieser offensiven Maßregel erwartet,
kann er nicht umhin, gegen die Gültigkeit dec Beweg-
gründe, die in besagter Note sind angeführt worden,
und gegen dieGerechtigkeit der Folgen zu protcstiren,wel-
che die briltische Regierung glaubt gegen den Hof von
Kopenhagen akkredltiren zu können. Eine Differenz,
welche zwischen den Höfen von Petersburg und London
während der Unterhandlungen entstand, die allein zum
Schuzze einer völligen Neutralität im Norden bestimmt
ist, hat qar nichts mit dem Embargo zu thun; und da
Se. russisch-kaiserl. Majestät eine förmliche Erklärung
über die Gründe der von ihnen ergriffenen Maßregeln
erlassen haben, so findet Dänemark darin eine völlige
Widerlegung des von dem brittischen Minister angführ-
ten Beweisgrundes. Was die Grundsäzze der nordi-
schen Mächte in Betreff der heiligen Neutralitätsrechte
betrifft, so sind sie nie aufgegeben worden.
Rußland hat in seiner kriegführenden Eigenschaft
bkos dte Anwendung derselben aufgeschoben, und Dä-
nemark und Schweden haben durch ihre Konvention
vom 27. März 1794, welche allen kriegführenden Mäch-
ten offiziel ist mrtgetheilt worden, im Angesichte von
Europa erklärt, daß ihr Schutzsystem zu Gunsten eines
unschuldigen Handels unveränderlich sey. Es folgt hier-
aus , daß Se. dänische Majestät bios Bande erneuert
haben, die bisher zu egistiren nicht aufhörten. Unter-
zeichneter glaubt sich daher berechtigt, förmlich gegen
ein Verfahren von so feindlicher Beschaffenheit zu pro. '
testiren, welches der König sein Herr, als eine offen- -
dare und überlegte Provokation ansehen würde, wenn
nicht die Kommunikation von der Versicherung beglei-
tet wäre, daß Se. brittischen Majestät noch fortdauernd
wünschen, die gute Harmonie mit Dänemark zu erhal-
ten ; ein Wunsch, den Se. dänische Majestät beständig
geäusscrt, und wovon Sie die unzweideutigsten Bewei-
se gegeben hahen. A
Unterzeichneter, welcher sich Glük wünscht, daß er 8