Seit einigen Tagen sind über zoo MunitionSivagen s
und Kanonen unter Bedekkung hier durch nach Stras- E
bupg gezogen.
Der heute Vormittags hierangekommene fr. Armee-
postkunec ist verflossene Nacht zwischen München und
Augsburg völlig ausgrraubt worden. Srn Reisender/
der'sich bei ihm befand, vcrlohr gleichfalls alles/ was er
bei sich hatte/ und wurde überdem noch verwundet.
Sin vom schwäbischen Krerskommito dahier bekannt
gemachtes Schreiben des Gen. Lahocie vom2l. Ventos
erklärt die Unmöglichkeit/ für die Abtragung der be-
reits verflossenen 4 Monate eine weitere Zahlungsfrist
zu gestatten; allein an dec Kontribution des laufenden
Monats Bentos ist etwas nachgelassen worden.
Nachrichten aus Böhmen sprechen von Zusammen-
ziehung eines kaiserl. königl. Truppenkorps an der böh-
misch - fränkischen Gränze/ um bei den bevorstehenden
Veränderungen etwaige Unordnungen zu verhindern;
es sollen bereits für dieses Korps Magazine angelegt
werden.
Vorgestern ist der k. k. Gen. Mecsery aus der fr.
Kriegsgefangenschaft hier durch nach Wien gereiset.
Prinz von Conde ist nach Briefen aus Steiermark
krank.
Zu Burghausen sind von den Franken auch einige
alte Werke zerstört worden.
Regensburg vom 28. DentoS. Abstimmung
von Kurtrier in der Fciedenssache:
//Seine kurfürstliche Durchlaucht glauben/ daß
über die jezzige Lage des Reichs jede Aesserung über-
flüssig sey/ da die Geschichte solche der Nachwelt oh-
nehin in dem Ursprünge/ dem Laufe des Kriegs und
dem ganzen Umfange überliefern werde; und daHöchst-
dieselbe jeder Zeit ein unbeschränktes und respektuöses
Vertrauen zu Jhro kaiserl. Majestät getragen hätten /
so seyen Sie beglaubt/ daß das Interesse des Reichs j
in keine bessern als Bllerhöchstdero Hände hätte gelegt
werden können/ und mithin diese reichsväterliche Vor-
sorge wegen Uibernahme des Reichsfriedens Jhro kai-
serl. Majestät allerunterthänigst zu verdanken sey; üb-
rigens sey die Erschöpfung der ohnehin schon durch
Mancherlei UnglükSfällk/ Kriegsprästationen, Einquar-
tirungen und Kontributionen über alle Einbildung ge-
drüklen Unterthanen von der Art/ daß die Ratifikation
des Friedens von Reichs wegen keinen Augendlik verzö-
gert und erschwert werden könne/ welche Se. kurfürstl.
Durchlaucht hiemit ihres Orts auf das vollkommenste
ertheilcn. Höchsidieselbe hegen aber das feste und brlli-
ge Vertrauen zu Jhro kaiserl. Majestät/ daß die Art.
7. vorbehaltenen weitern Arrangements von der Art
scyn mögen, daß wenigstens die^Reichskonstitution in
wesenilichen Theilen erhalten, und nicht ein Theil al-
lein unterdrükt, und ein Opfer für das Ganze werde."
England. London vom 26ten Ventos.
Die Gesundheitsumstände des Königs sind dermalen
wieder so gut,.daß Se. Majestät den Geschäften wie-
der vorstehen können. Hr. Pitt, welcher wahrschein-
lich diesen Umstand nur erwartete/ um sich von den
Staatsgeschästen zurükzuziehen, hat gestern dir Inste,
gel in die Hande Sr. Majestät zurükgegeden; und
gleich darauf sind sie Hrn. Addinglon übergeben wor.
den. Der neue Kanzler der Schazkammer hatte eine
lange Audienz. In der Abendsizzung des Unterhauses
nahm Hr. Pirr seinen Siz auf dem Zten Range, hinter
der Bank der Schazkammer. Die neuen Minister, wel-
che nicht zahlreich anwesend waren, wollten ihm Plaz
machen. Er gieng aber vorbei, indem er auf diese Art
anzeigte, daß er unter die Mitglieder der Regierung
nicht mehr gezählt werden müsse.
Die Nordseeflotte ist am 22. d. bei Tagesanbruch
in See gegangen. Der Nachtrab wird unter dem Kom¬
mando des Adm. Graves unverzüglich nachfolgen.
Man glaubt, daß der Admiral Parker mit seiner
Flotte gestern im Sunde hätte ankommen können. Es
ist kein Mittel versäumt worden, um die Flotte in den
Stand zu sezzen, diese wichtige Durchfahrt zu forciren.
Das Linienschiff, der Blenheim, dessen oberstes Vcr-
dek ist rasirt worden, ist bestimmt, das Feuer der Fe.
stungen von der Küste auszuhalten, während die Flotte
durch pasfirt. Der Morning-Chrsnikle sagt, daß der
Admiral dem dänischen Hose erklären solle, er werde
die Feindseligkeiten vermeiden können, wenn er sich in
48 Stunden entschliesse, von der Koalition abzugehen.
Die Nachricht von der Landung unserer Truppen
in Egypten scheint unter die Fabeln gerechnet werden
zu müssen.
Die Admiralität hat von Malta die Nachricht er-
halten, daß der fränk. Admiral Gantheaume mit seiner
Flotte in Toulon eingelaufen ist.
Die Admirale Dickson und Totty sind mit einer
Eskadre an der Mündung des Tegels stationirt, um
die Bewegungen der holländischen Flotte zu beobachten.
In Ansehung Portugalls ist man dec Meinung, daß
ihm eine Revolution bevorstehe, und daß seine politi-
sche EMenz unter den Mächten Europens aufhören
dürfte. Die Nothwendigkeit, die Zwekke zur See
durchzusezzen, und den engl. Schiffen die portugiesi¬
schen Häfen Lissabon und Oporto zu verschließen, ist
Ursach, daß man den Nachtheil, die indischen portu-
gicsischen Bcsizzungen, insonderheit Brasilien an Eng¬
land übergehen zu sehen, nicht mehr hat achten können.
Es ist wahr, Frankreich schreibt Portugall unerträgli¬
che Bedingungen vor (sagen die engl. Blätter); es for¬
dert den Unterhalt von i 0,000 Mann fränk. Truppen ,,
in Lissabon, und die freie Disposition der brasilischen
Häfen. Diese Prätensionen unterstüzt es durst) eine >
ansehnliche Armee, welche in der Gegend von Borde- -
aup täglich anwächst, und wovon dec Kommandant,
Gen. St. Cyr, nach Madrid obgegangen ist. Dagegen
hat Portugall von unserm Hofe 25,000 Mann verlangt,
die man ihm ober in den jetzigen Umständen nickt zu-
kommen lassen kann. Nun ist dieser Hof unschlüs¬
sig, und weiß nicht, welchen Verlust er verziehen soll.
Indessen wird die Gefahr immer dringender, und der
Weg der Negociation schwieriger. Man erwartet mit
Ungeduld nähere Berichte auS diesem Lande.
und Kanonen unter Bedekkung hier durch nach Stras- E
bupg gezogen.
Der heute Vormittags hierangekommene fr. Armee-
postkunec ist verflossene Nacht zwischen München und
Augsburg völlig ausgrraubt worden. Srn Reisender/
der'sich bei ihm befand, vcrlohr gleichfalls alles/ was er
bei sich hatte/ und wurde überdem noch verwundet.
Sin vom schwäbischen Krerskommito dahier bekannt
gemachtes Schreiben des Gen. Lahocie vom2l. Ventos
erklärt die Unmöglichkeit/ für die Abtragung der be-
reits verflossenen 4 Monate eine weitere Zahlungsfrist
zu gestatten; allein an dec Kontribution des laufenden
Monats Bentos ist etwas nachgelassen worden.
Nachrichten aus Böhmen sprechen von Zusammen-
ziehung eines kaiserl. königl. Truppenkorps an der böh-
misch - fränkischen Gränze/ um bei den bevorstehenden
Veränderungen etwaige Unordnungen zu verhindern;
es sollen bereits für dieses Korps Magazine angelegt
werden.
Vorgestern ist der k. k. Gen. Mecsery aus der fr.
Kriegsgefangenschaft hier durch nach Wien gereiset.
Prinz von Conde ist nach Briefen aus Steiermark
krank.
Zu Burghausen sind von den Franken auch einige
alte Werke zerstört worden.
Regensburg vom 28. DentoS. Abstimmung
von Kurtrier in der Fciedenssache:
//Seine kurfürstliche Durchlaucht glauben/ daß
über die jezzige Lage des Reichs jede Aesserung über-
flüssig sey/ da die Geschichte solche der Nachwelt oh-
nehin in dem Ursprünge/ dem Laufe des Kriegs und
dem ganzen Umfange überliefern werde; und daHöchst-
dieselbe jeder Zeit ein unbeschränktes und respektuöses
Vertrauen zu Jhro kaiserl. Majestät getragen hätten /
so seyen Sie beglaubt/ daß das Interesse des Reichs j
in keine bessern als Bllerhöchstdero Hände hätte gelegt
werden können/ und mithin diese reichsväterliche Vor-
sorge wegen Uibernahme des Reichsfriedens Jhro kai-
serl. Majestät allerunterthänigst zu verdanken sey; üb-
rigens sey die Erschöpfung der ohnehin schon durch
Mancherlei UnglükSfällk/ Kriegsprästationen, Einquar-
tirungen und Kontributionen über alle Einbildung ge-
drüklen Unterthanen von der Art/ daß die Ratifikation
des Friedens von Reichs wegen keinen Augendlik verzö-
gert und erschwert werden könne/ welche Se. kurfürstl.
Durchlaucht hiemit ihres Orts auf das vollkommenste
ertheilcn. Höchsidieselbe hegen aber das feste und brlli-
ge Vertrauen zu Jhro kaiserl. Majestät/ daß die Art.
7. vorbehaltenen weitern Arrangements von der Art
scyn mögen, daß wenigstens die^Reichskonstitution in
wesenilichen Theilen erhalten, und nicht ein Theil al-
lein unterdrükt, und ein Opfer für das Ganze werde."
England. London vom 26ten Ventos.
Die Gesundheitsumstände des Königs sind dermalen
wieder so gut,.daß Se. Majestät den Geschäften wie-
der vorstehen können. Hr. Pitt, welcher wahrschein-
lich diesen Umstand nur erwartete/ um sich von den
Staatsgeschästen zurükzuziehen, hat gestern dir Inste,
gel in die Hande Sr. Majestät zurükgegeden; und
gleich darauf sind sie Hrn. Addinglon übergeben wor.
den. Der neue Kanzler der Schazkammer hatte eine
lange Audienz. In der Abendsizzung des Unterhauses
nahm Hr. Pirr seinen Siz auf dem Zten Range, hinter
der Bank der Schazkammer. Die neuen Minister, wel-
che nicht zahlreich anwesend waren, wollten ihm Plaz
machen. Er gieng aber vorbei, indem er auf diese Art
anzeigte, daß er unter die Mitglieder der Regierung
nicht mehr gezählt werden müsse.
Die Nordseeflotte ist am 22. d. bei Tagesanbruch
in See gegangen. Der Nachtrab wird unter dem Kom¬
mando des Adm. Graves unverzüglich nachfolgen.
Man glaubt, daß der Admiral Parker mit seiner
Flotte gestern im Sunde hätte ankommen können. Es
ist kein Mittel versäumt worden, um die Flotte in den
Stand zu sezzen, diese wichtige Durchfahrt zu forciren.
Das Linienschiff, der Blenheim, dessen oberstes Vcr-
dek ist rasirt worden, ist bestimmt, das Feuer der Fe.
stungen von der Küste auszuhalten, während die Flotte
durch pasfirt. Der Morning-Chrsnikle sagt, daß der
Admiral dem dänischen Hose erklären solle, er werde
die Feindseligkeiten vermeiden können, wenn er sich in
48 Stunden entschliesse, von der Koalition abzugehen.
Die Nachricht von der Landung unserer Truppen
in Egypten scheint unter die Fabeln gerechnet werden
zu müssen.
Die Admiralität hat von Malta die Nachricht er-
halten, daß der fränk. Admiral Gantheaume mit seiner
Flotte in Toulon eingelaufen ist.
Die Admirale Dickson und Totty sind mit einer
Eskadre an der Mündung des Tegels stationirt, um
die Bewegungen der holländischen Flotte zu beobachten.
In Ansehung Portugalls ist man dec Meinung, daß
ihm eine Revolution bevorstehe, und daß seine politi-
sche EMenz unter den Mächten Europens aufhören
dürfte. Die Nothwendigkeit, die Zwekke zur See
durchzusezzen, und den engl. Schiffen die portugiesi¬
schen Häfen Lissabon und Oporto zu verschließen, ist
Ursach, daß man den Nachtheil, die indischen portu-
gicsischen Bcsizzungen, insonderheit Brasilien an Eng¬
land übergehen zu sehen, nicht mehr hat achten können.
Es ist wahr, Frankreich schreibt Portugall unerträgli¬
che Bedingungen vor (sagen die engl. Blätter); es for¬
dert den Unterhalt von i 0,000 Mann fränk. Truppen ,,
in Lissabon, und die freie Disposition der brasilischen
Häfen. Diese Prätensionen unterstüzt es durst) eine >
ansehnliche Armee, welche in der Gegend von Borde- -
aup täglich anwächst, und wovon dec Kommandant,
Gen. St. Cyr, nach Madrid obgegangen ist. Dagegen
hat Portugall von unserm Hofe 25,000 Mann verlangt,
die man ihm ober in den jetzigen Umständen nickt zu-
kommen lassen kann. Nun ist dieser Hof unschlüs¬
sig, und weiß nicht, welchen Verlust er verziehen soll.
Indessen wird die Gefahr immer dringender, und der
Weg der Negociation schwieriger. Man erwartet mit
Ungeduld nähere Berichte auS diesem Lande.