Stuttaard vom -. Germinak, Der fr. «en. ?
kieut Grenier ist gestern Abends noch mit einem Theite l
seines Seneralstaabs hier emgetroffen.
' Der Artilleriegeneral Eble und der größte Theil des
Seneralstaabs der Rheinarmee ist am 7. d. aus Müm
chen zu Augsburg angekommen.
Preussen. Es wird auS Berlin gemeloet, daß
Paul I. der Königin von Preussen einen prächtigen Zo-
belpelz, nebst einer Halskette von Brillanten als Ad-
ler gefaßt, so daß immer ein preussischer Adler mit ei-
nem russischen Adler abwechselt, zum Geschenke ge-
macht hat. Die Prinzessin, seine Tochter, welche den
Karneval in Berlin zubrachte, verehrte derselben einen
Schacol von den schönsten Brabanter Spizen. Uiber-
haupt sind die Spizen sehr Mode in Deutschland, de-
sonders die, welche man xoims cl'^lencvn nennt.
Sachsen. In Dresden hat die Nachricht deS
Friedens eine unerwartete Wirkung gehabt. Am Hofe
wird gar nicht davon gesprochen. Da die Gemahlin
des Herzogs Anton eine Schwester des Großherzogs
von Toskana, und die Gemahlin des Herzogs Maxi-
milian eine Tochter des Herzogs Jnfanten von Parma
ist, so schließet man daraus, daß die Meinungen am
Hofe über diesen Frieden getheilt sind. Herzog Anton
und Herzog Max sind Brüder des Kurfürsten. Der
Kurfürst von Trier, Oheim des Kurfürsten, der sonst
immer in die Kommödie gieng, läßt sich seit dem Frie-
den nicht mehr sehen.
England. London vom 26ten Ventos.
In der Hofzeitung sind nun folgende Ernennungen be-
kannt gemacht worden. Der Graf von Hardwicke und
der Vicomte von Lewisham sind zu Geheimeräthen er-
nannt. Der Graf von Hardwicke hat den Posten eines
Generallieutenants und Generalgouvcrneur^von Ir-
land erhalten. Lord Hobard ist einer von den ersten
Staatssekretären geworden, und wird heute in Pflicht
genommen. Die Herren Henry Addington, John
Smit, Charles Small Pybus, G. Thynne und Natan
Bond sind zu Schazmeistern ernannt. Dem Herrn
Addington sind ferner die Aemter eines Kanzlers und
Unterschazmeisters der königl. Schazkammer übertra-
gen; auch ist Herr Charles Docke zum königl. Kriegs-
sekretär erwählt worden.
Aus Lissabon hat man hier unterm 15. Dentos die
Nachricht erhalten, daß Spanien an Portugall den Krieg
erklärt hat, worauf sogleich die portugiesische Ge-
gendeklaration erfolgte. Der spanische Minister hat
Lissabon verlassen, und an alle in Portugall befindliche
Spanier durch eine Proklamation den Befehl gegeben,
sich gleichfalls zu entfernen.
Dänemark. Kopenhagen vom zoten
Bentos. Der Krieg ist iezt zwischen uns und England
so gut als erklärt, nachdem die ganze englische Gesandt-
schaft heute Nachmittags Kopenhagen verlassen, und
sich nach England eingeschifft hat. In einer Konferenz,
welche unser Staatssekretär, Graf von Bernstorf, vo-
rigen 2Z. d. mit dem engl. Gesandten, Herrn Drum-
n.ond, und dem Herrn »an Sittekt hatte, erklärte der
Staatssekretär den englischen Gesandten, welche in ihn
drangen, den König zu bewegen, die nordische Allianz
zu verlassen, geradezu, daß Se. Majestät fest entschlos-
sen wären, den mit Rußland, Schweden und Preus-,
sen cingegangeuen Verbindungen treu zu bleiben , und
mit ihnen gemeinschaftlich dre'Neutralitätsrechte zu be-
haupten. Dem Vernehmen nach soll nach dieserErkla,
rung Herr Drummond dem Grafen Bernstorf eine in
sehr heftigen Ausdrükken abgefaßre Note übergeben,
und Tags darauf einen Kurier nach London abgefertigt
haben, worauf derselbe durch die gestern Abend als
Parlamentär hier eingetroffene englische Fregatte, rhe
Dlanch, geführt vom Kapitän Hammond, Ordre zur
Abreise erhalten, und heute wirklich von hier abgegan-
gen ist.
Genannte englische Fregatte gehört zu der von Dar-
mouth ausgelaufenen Flotte unter Parker und Nelson,
die etliche und zo Segel stark bereits im Kattegat zwi-
schen Anholt und Kulten kreuzt, allein, wennderSüd-
ostwind, den wir seit 14 Tagen haben, anhalten sollte,
Schwierigkeiten finden dürfte, in den Sund zu kom-
men. Zu Helsingör werden indessen auf diesen Fall
alle Anstalten getroffen, und alles ist dort lauter Tha-
tigkeit und Vertheidigung.
Hier werden die Rüstungen mit nicht minderm Ei-
fer fortgesezt, und England mögte wohl größern Wi-
derstand finden, als es vermuthete. Mit dem ersten
günstigen Wind erwartet man hier die schwedischen und
russischen Flotten, wovon die erstere nach den lezten
Nachrichten völlig segelfertig zu Karlskrona lag, und
von lezterer bereits n Schiffe in der Ostsee seyn sollen.
R uß l a n«v. Pnvatnachrichten aus Petersburg
zufolge ist der Vicckanzicr, Fürst Kurakin, von wel-
chem die Hofzeitung meldet, daß ec Siz im geheimen
Konseil genommen, auch zum Großkanzler desMalthe«
serordens und zum Nachfolger des bisherigen MinisterS
der auswärtigen Geschäfte, Grafen Rostopschin, ernannt
worden, welcher leztere Erlaubniß erhalten hat, auf
seine Güler zu gehen.
Die Petersburger Hofzeitung liefert nun, wo dec
Handel mit Frankreich freigegeben ist, auch den Wech-
selkours auf Paris. Nach der neusten Hofzeitung vom
6. März stand derselbe zu 49 Sols pr. Rubel. Zuerst
war er 57 Sols pr. Rubel.
Frankenrepublik.
Unter den Depeschen, welche D. Costaz aus Egyp-
ten mitgedracht hat, bemerkt man auch eine von de»
Chef des Geniekorps über den Erfolg seiner bisherigen
Bemühungen in Aufsuchung der Uiderbleibsel und Spu-
ren des alten Kanals von ^uez. Diese Arbeit ist ganz
geendigt, und man kann von nun an auf eine sichere
und schnelle Kommunikation zwischen dem rothen und
Mittelmeer rechnen.
In einer Beilage des Moniteurs zu Nro 184 ist em
von den Mitgliedern des Divans zu Kairo an den Ge-
neral Bonaparte, ersten Konsul der fränkischen Repu-
blik, in arabischer Sprache adgcfaßtes , vom sr.BruM.
kieut Grenier ist gestern Abends noch mit einem Theite l
seines Seneralstaabs hier emgetroffen.
' Der Artilleriegeneral Eble und der größte Theil des
Seneralstaabs der Rheinarmee ist am 7. d. aus Müm
chen zu Augsburg angekommen.
Preussen. Es wird auS Berlin gemeloet, daß
Paul I. der Königin von Preussen einen prächtigen Zo-
belpelz, nebst einer Halskette von Brillanten als Ad-
ler gefaßt, so daß immer ein preussischer Adler mit ei-
nem russischen Adler abwechselt, zum Geschenke ge-
macht hat. Die Prinzessin, seine Tochter, welche den
Karneval in Berlin zubrachte, verehrte derselben einen
Schacol von den schönsten Brabanter Spizen. Uiber-
haupt sind die Spizen sehr Mode in Deutschland, de-
sonders die, welche man xoims cl'^lencvn nennt.
Sachsen. In Dresden hat die Nachricht deS
Friedens eine unerwartete Wirkung gehabt. Am Hofe
wird gar nicht davon gesprochen. Da die Gemahlin
des Herzogs Anton eine Schwester des Großherzogs
von Toskana, und die Gemahlin des Herzogs Maxi-
milian eine Tochter des Herzogs Jnfanten von Parma
ist, so schließet man daraus, daß die Meinungen am
Hofe über diesen Frieden getheilt sind. Herzog Anton
und Herzog Max sind Brüder des Kurfürsten. Der
Kurfürst von Trier, Oheim des Kurfürsten, der sonst
immer in die Kommödie gieng, läßt sich seit dem Frie-
den nicht mehr sehen.
England. London vom 26ten Ventos.
In der Hofzeitung sind nun folgende Ernennungen be-
kannt gemacht worden. Der Graf von Hardwicke und
der Vicomte von Lewisham sind zu Geheimeräthen er-
nannt. Der Graf von Hardwicke hat den Posten eines
Generallieutenants und Generalgouvcrneur^von Ir-
land erhalten. Lord Hobard ist einer von den ersten
Staatssekretären geworden, und wird heute in Pflicht
genommen. Die Herren Henry Addington, John
Smit, Charles Small Pybus, G. Thynne und Natan
Bond sind zu Schazmeistern ernannt. Dem Herrn
Addington sind ferner die Aemter eines Kanzlers und
Unterschazmeisters der königl. Schazkammer übertra-
gen; auch ist Herr Charles Docke zum königl. Kriegs-
sekretär erwählt worden.
Aus Lissabon hat man hier unterm 15. Dentos die
Nachricht erhalten, daß Spanien an Portugall den Krieg
erklärt hat, worauf sogleich die portugiesische Ge-
gendeklaration erfolgte. Der spanische Minister hat
Lissabon verlassen, und an alle in Portugall befindliche
Spanier durch eine Proklamation den Befehl gegeben,
sich gleichfalls zu entfernen.
Dänemark. Kopenhagen vom zoten
Bentos. Der Krieg ist iezt zwischen uns und England
so gut als erklärt, nachdem die ganze englische Gesandt-
schaft heute Nachmittags Kopenhagen verlassen, und
sich nach England eingeschifft hat. In einer Konferenz,
welche unser Staatssekretär, Graf von Bernstorf, vo-
rigen 2Z. d. mit dem engl. Gesandten, Herrn Drum-
n.ond, und dem Herrn »an Sittekt hatte, erklärte der
Staatssekretär den englischen Gesandten, welche in ihn
drangen, den König zu bewegen, die nordische Allianz
zu verlassen, geradezu, daß Se. Majestät fest entschlos-
sen wären, den mit Rußland, Schweden und Preus-,
sen cingegangeuen Verbindungen treu zu bleiben , und
mit ihnen gemeinschaftlich dre'Neutralitätsrechte zu be-
haupten. Dem Vernehmen nach soll nach dieserErkla,
rung Herr Drummond dem Grafen Bernstorf eine in
sehr heftigen Ausdrükken abgefaßre Note übergeben,
und Tags darauf einen Kurier nach London abgefertigt
haben, worauf derselbe durch die gestern Abend als
Parlamentär hier eingetroffene englische Fregatte, rhe
Dlanch, geführt vom Kapitän Hammond, Ordre zur
Abreise erhalten, und heute wirklich von hier abgegan-
gen ist.
Genannte englische Fregatte gehört zu der von Dar-
mouth ausgelaufenen Flotte unter Parker und Nelson,
die etliche und zo Segel stark bereits im Kattegat zwi-
schen Anholt und Kulten kreuzt, allein, wennderSüd-
ostwind, den wir seit 14 Tagen haben, anhalten sollte,
Schwierigkeiten finden dürfte, in den Sund zu kom-
men. Zu Helsingör werden indessen auf diesen Fall
alle Anstalten getroffen, und alles ist dort lauter Tha-
tigkeit und Vertheidigung.
Hier werden die Rüstungen mit nicht minderm Ei-
fer fortgesezt, und England mögte wohl größern Wi-
derstand finden, als es vermuthete. Mit dem ersten
günstigen Wind erwartet man hier die schwedischen und
russischen Flotten, wovon die erstere nach den lezten
Nachrichten völlig segelfertig zu Karlskrona lag, und
von lezterer bereits n Schiffe in der Ostsee seyn sollen.
R uß l a n«v. Pnvatnachrichten aus Petersburg
zufolge ist der Vicckanzicr, Fürst Kurakin, von wel-
chem die Hofzeitung meldet, daß ec Siz im geheimen
Konseil genommen, auch zum Großkanzler desMalthe«
serordens und zum Nachfolger des bisherigen MinisterS
der auswärtigen Geschäfte, Grafen Rostopschin, ernannt
worden, welcher leztere Erlaubniß erhalten hat, auf
seine Güler zu gehen.
Die Petersburger Hofzeitung liefert nun, wo dec
Handel mit Frankreich freigegeben ist, auch den Wech-
selkours auf Paris. Nach der neusten Hofzeitung vom
6. März stand derselbe zu 49 Sols pr. Rubel. Zuerst
war er 57 Sols pr. Rubel.
Frankenrepublik.
Unter den Depeschen, welche D. Costaz aus Egyp-
ten mitgedracht hat, bemerkt man auch eine von de»
Chef des Geniekorps über den Erfolg seiner bisherigen
Bemühungen in Aufsuchung der Uiderbleibsel und Spu-
ren des alten Kanals von ^uez. Diese Arbeit ist ganz
geendigt, und man kann von nun an auf eine sichere
und schnelle Kommunikation zwischen dem rothen und
Mittelmeer rechnen.
In einer Beilage des Moniteurs zu Nro 184 ist em
von den Mitgliedern des Divans zu Kairo an den Ge-
neral Bonaparte, ersten Konsul der fränkischen Repu-
blik, in arabischer Sprache adgcfaßtes , vom sr.BruM.