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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0536
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«»»»1- sdaenommene Trommelschlag jttt k wie man anfänglich geglaubt hatte. Der Kommandant
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dieser Festung hat alle Vorschläge zu einer Kapitulation
verworfen und dabei erklärt, daß er und seine Trup.
pen sich diS auf den lezten Blutstropfen vertheidigen
würden; er will auch keinen Parlamentair mehr anneh¬
men. Dergleichen Personen werden mit Kanonenku¬
geln zurükgewieftn.
Nach den lezten Briefen aus Morea, hat man von
den dasigen Küsten eine Flotte , welche man für eine
Französische hält, und welche nach Süd Ost steuerte,
bemerkt. Nach andern Nachrichten, Haden die Fran-
zosen bei Ragusa die Truppen, welche sie in Kalabrien
hatten, ans Land gesezt; ihre Absicht soll seyn , einen
Einfall in Bosnien zu machen.
Vor einigen Tagen hatte der russische Minister, der
Herr Gen- von Tamara, eine Audienz bei dem Gro߬
herrn, in welcher derselbe seine Beglaubigungsschreiben
überreichte. Der Grvßherr hat ihn mit der größten
Auszeichnung empfangen, man hat sogar bemerk!, daß
derselbe das erste Wort an ihn richtete; welches man
hier als eine ausserordentliche Sache ansieht. Nach der
Audienz übergab der Großvezier, im Namen des Sul¬
tans, dem Herrn ven Tamara einen prächtigen Dia-
mant von großem Wehrte; die Personen seines Gefol-
solchen Fällen ausgetheilt werden.
Helvetien.
Schreiben aus Bern vom röten Prarial. Man
fängt an, hier zu besorgen, daß die Bekanntmachung
des Konstitutions-Entwurfs, ohne organische Gesezze
und Vorschriften, der öffentlichen Ruhe gefährlich wer¬
den dürfte. In mehreren Kantonen ist der Faktions-
geist neuerdings erwacht, alle Leidenschaften sind in Be-
wegung gesezt worden. Besonders laut ist man im
Kanton Waldstätten, wo der Konstitutions Entwurf
vielen Beifall gefunden hat. Schon spricht man dort
allen bisherigen Gewalten Hohn; in Stanz hat ein cr-
hizter Haufen die Freiheit eines Mörders ertrozt. Die
Menge wagt alles, weil sich jedermann vor ihr scheut;
sie wird in ihren Unordnungen durch die Herrschsucht ei-
niger ehemaligen Regenten und fanatischer Geistlichen
bestärkt. — Im Kanton Zürich hat das Konstitutions-
projekt auf dem Lande enthusiastische Freude erregt. Der
bisher in Schranken gehaltene Haß zwischen Stadt- und
Landbürgern entflammt sich neuerdings. Die Städter
sprechen von Privilegien und Vorrechten, während die
Landleute Abschaffung der Zehnten ohne alle Entschädi¬
gung, Befriedigung der Patrioten, die Verlust erlitten
haben, Separation der Staats- und Stadtgüter rc.
begehren.
Bündten ist von helvetischen Truppen beinahe ganz- iL"''"'
lich geräumt worden. Sie sind nach Sentis abgezogen, .-M
Nur eine einzige Kompagnie ist zurükgeblieben.
Frankenrepublik.
Nach einem Schreiben aus Mont de Marsan ist da- A .
selbst am io. Prär. Gen. Leclerc, Oberbefehlshaber der .
gegen Portugal! bestimmten Armee, angekommen. Zw«

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ges erhielten auch weit reichere Pelze als gewöhnlich in f
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wieder gestattet worden.
Türker-
Der englische Ambassadeur bei der Pforte, Lord El-
gin hat, nach einem in deutschen Zeitungsdlattern zir-
kulirenden, aus Konstantinopel vom y. Mar datirten
Schreiben, am 7. Mai einen Kurier aus Egypten erhal-
ten , der daselbst am 22. April abgesandt worden, und
folgende Nachrichten mitgebracht habe. „Nachdem der
Gen- Hutchinson die Franzosen genöthigt hatte, sich der
den Linien von Alexandrien defensive zu verhalten , so
wollte er vor der Ankunft der Verstärkungen, die er
erwartete, und vor der Ankunft der Armee des Groß-
veziers, keine neue Hauprkoups unternehmen. Der
Großvezier hatte im Anfänge Aprils seinen Marsch fort-
gesezt, woraus die Franzosen Salahieh räumten, und
Ach zurükzogen. Dieser Rükzug hatte den Marsch der
Türken beschleunigt, die am 22. April nur noch zwei
Tagmärsche von den Vorposten der Engländer ent-
fernt waren. Murad Bey hatte mit seinen Truppen
auch die Partei der Engländer ergriffen. Drei wich-
tige Posten, worunter Damiette und Rosette, waren
mit einer starken englischen Garnison versehen worden.
In allen kleinen Gefechten und Scharmüzeln, die seit
4 Wochen zwischen den beiden Theilen statt gefunden,
hatte die englische Macht im Ganzen immer den Vor-
theil gehabt. Beim Abgang des Kuriers hatten die
Engländer zooo Mann Verstärkung erhalten. Admi-
ral Keith hatte eine französische Konvoi von 22 Schif-
fen genommen, die von einer französischen Korvette
rskortirt wurden, Truppen an Bord hatten, und nach
Egypten bestimmt waren. Sie waren bei ihrem Erschei-
nen von vielen englischen Schiffen umringt worden."
(Hier scheint eine Verwechselung mit der französischen
Eoelette, die Rose, auf welcher B. Clement sich befand,
nnterzukaufen. Ferner sind Rosette und Damiette,
llaut anderer englischer Berichte, unbedeutende Pläzze,
und wenigstens Rosette soll, als unhaltbar,von den Fran-
ken freiwillig verlassen worden seyn. Endlich ist aus den
bisherigen Berichten des Lords Elgin ersichtlich, daß
derselbe es mit seinen Worten eben nicht so genau
nehme, und mitunter seine eigene Vermuthungen und
Wünsche für Thatsirchen gebe.)
Konstantinopel vom 12. Mai. Gestern ist noch
«in Kurier aus Egypten angekommen. Nach -em was
bekannt geworden ist, hat sich daselbst bis zum 2§ten
April kein wichtiger Vorfall ereignet. Der Gen. Hut-
chinson machte alle Anstalten, um, gleich nach Ankunft
der Verstärkungen, gegen Cairo vorzurükken. Alexan-
dria wird von der Landseite immer enger eingeschloffen,
so daß Lea fr. Garnison darinnen weiter keineHoffnung
mehr übrig bleibt, weder von Cairo noch von einem
andern Punkte Verstärkung zu erhalten. Die Englän-
der haben eine Circumvallationslinie, mit breiten Gra-
ben und Redoutten versehen, um den Plaz gezogen, um
die Ausfälle der Franzosen zu verhindern. Von der
Seeseite blokirt eine Linie von Kriegsschiffen den Hafen
sehr mZe« Der Ten. Mmou ist nicht in Ale/mdria,
 
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