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Der Beobachter vom Donnersberg — 9.1800-1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.42679#0726
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Handlungsverhaltnisse zwischen den beiden Nazionen
wieder hergestellt werden.
Seit einigen Tagen sind mehr als 8 ausserordentli-
che Kuriere von und nach Paris, nach Berlin, Kopen-
hagen und Petersburg durch hiesige Stadt geeilt.
Schreiben des Bürgers Iollivet, Staats-
raths , General-Regierunge Rommissärs
in den neuen Departements» des linken
Rheinufers; An die Regierungokommiffär-
bei den Zivil und Rriminalgerichken gedach-
ter Departements, datirt, Mainz den 29.
Fruktidor yten Iahrs.
Ich glaube, Bürger, Sw gegen die Schleichwege
dec Agenten Englands verwahren zu müssen , dis die
Nachricht, als habe die fränkische Regierung die Ver-
fügungen Ser Beschlüsse ihres Keneralkommissärs vom
14. Ventos, iy.-, 22. und 29. Thermidor jüngst, über
die Fruchtschiffahrt, zurükgenommen, und als habe
Sie selbst der Militärstelle angesinnt, dieselben nicht
zu unterstüzzen, in deutschen Journalen zirkuliren las-
sen , und sogar in denen des linken Rheinufers, wo
sie käufliche Journalisten finden, die gefällig genug
sind, sie für gewiß auszugeden.
So falsche, in so sträflichen Absichten verbreitete
Nachrichten, die m Der öffentlichen Meinung die wich-
tigsten Folgen haben können, indem sie auf nichts we-
niger abzielen, als, alle unsere Getraide ungerügt
England zugehen zu lassen, müssen die dringendste Auf-
merksamkeit aller öffentlichen Beamten auf sich ziehen.
Ich habe Sie Arretirung des Koblenzer Journali-
sten befohlen, damrt, was weiter Rechtens ist, gegerr
ihn statuirt werde.
Wollen sie ihrer Seits die Verfügungen deS Arti-
kels 7 des Beschlusses som 2Y° Thermidor jüngst, nicht
aus den Augen verlieren, deren Vollzug ich ihnen durch
mein Schreiben vom 25. dieses von neuem anbefohlen
habe.
SS ist Zeit, Bürger, daß sie den Beweiß ihrer Er-
gebenheit für die öffentliche Sache adlegen, indem sie,
auf eine wirksame Art, zur wahrhaften Quelle der Kor-
eupzion hinaufsteigen, und mir die hauptsächlichsten
Urheber und Mitschuldigen derselben auszeichnen.
Bescheinigen sie mir den Empfang dieses Schrei-
bens, und berichten sie mir über den Erfolg ihrer
Schritte. Ich habe die Ehre sie zu grüßen,
unterzeichnet, Iollivet.
k. 8. Ich bitte sie, meinem Schreiben die größte Pu-
blizität zu geben.
Eben so wird hiemit die gleichfalls in mehreren Zei-
tungen (welche immer mehr von Mainz wissen, als die
Mainzer Zeitung: der Beobachter vom Donnersberg)
Verbreitete Nachricht: „daß der Bürger Iollivet der
Regierung eine Kandidatenliste zu Besezzung der
Stellen im T.,lMdungskorps, welche für die Bür-
ger der vier neuen Departement« bestimmt sind, vorge- -
legt habe, auf welcher Liste die Namen Rebmann, Müi- Z
er rc. stehen sollen: " hiemit offiziell widerlegt und s
als gänzlich falsch und unwahr erklärt. Jene Kan- I
didatenliste kann nur der Ehrgeiz emeS Intriganten, 1

I

7

GLÜk NiZrstsmLk VM L?66
— BsdZmhalek Vsn L794
KemptZx Von 2794
Ohm ScharLachberger von
gulsst Algssheimer Von §8oD
— OkkelhsimL? VM 2797

so wie die m obigem Schreiben widerlegte Aussage nur n
die Gierigkeit einiger sträflichen Unterhändler ausgehekt
Haden. ,7,7^
MMstHchom 29. Fruktidor. Wider Höfers von
Mannheim Aussage in Nro 179. des Beobachters vom
Donnersberg, betreffend die Wiederbelebung seines in»
Wasser in Mainz gefallenen Schiffsjungen, van Sank,
wird, folgende Gegenberichtigung dem Publikum mit*
getheilt.
1) Friderich Lotter, Bürger und Schiffer allhier, «""2
welcher rur Rettung deS in den Rhein gefallenen Schiffs.
jungen herbeigeeilt war, hatte mit einem Schiffshaken
den van Sayl, der schon zu Boden gesunken war, auf- W»
gefunden und emporgezogen. Der Höferische Knecht 2E-B»
hatte hiezu nichts, vielleicht aber wie mehrere Andere '
zu Heraushebung deS Körpers aus dem Wasser inS »
Schiff mitgcwirkt. «, j
2) Eben dieser Friderich Lotter, that, wozu sich
keiner der vielen Anwesenden entschließen wollte, auch
Vreß, und dlicß dem Scheintodten durch eine Messer-
scheide Luft in den Mastdarm.
z) Ehe noch Chirurgus Rieg herbeigeholt kam, hatte
der Scheintodtr schon auf die kottensche Versuche bereits
Zeichen des Lebens von sich gegeben, und Rieg harte
dir Prozedur sogar gebilligt.
Uider den ganzen Vorgang wurden von der hiesigen
Polizei Die Zeugen (und darunter auch Mannhei-
mer Schiffsknechte) verhört, und Friderich Lotter hier-
auf von Obrigkeits wegen öffentlich belobt und beschenkt.
Für die Wahrheit der vorstehenden Erzählung ver-
bürgt sich, im Namen seines derzeit von hier abwesen.
Bruders, Michael Lotter, Burger und
Schiffer allhier.
_ H—r.
Bei B. Werner Deringer, Buchbinder in der SchuSergaffe,
sind deutsche und französische Wand - oder Bürraukalendrr für
das Jahr ro, wie auch Viorioniire <ie psebe käuflich zu haben.
" Den 5. Ergänzungstag Nachmittags um halb z Uhr, «er.
den in dem Philipp Riewelschen Hause in Ser QuintiaSgaffe Lit.
C. Nro 4?? demsewen zugehörige Weine, als
r
r
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r Ohm Okkelheimer von 1796
Einige Ohm Okkelheimer von 1798
freiwillig öffentlich versteigert Lurch
Karl Westhofen,
Zwei nahe bei Mainz auf der linken Rheinscite gelegene klei-
ne Weingüter, samt HL'sser - wobei GLrren, Höfe und Gwl-
lunqen beiindlich, und woraus der vorzüglichste WeinwachLchlM
erzielet, und ländliche Oekvnomie getrieben werden kann M
aus freier Hand zu verkaufen; Liebhaber hiezu vernehmen in
der Iesmtengaffe in Nro irg deshalb die nähere Nachricht.
II z 'ü vemtre «ieux pstii5 re!-re5 <ie V!N 5r2r !s rive Ksucii«,
riruees prer 6e Ma/enes s vec stez msieon;, äe; d»s»
se-cous5, er <ies eeuries; ls vixnole ssr ck'une exrrememsnr bE-
nü qnglire, er le; rerrsr ronk kort blsn eonäittonne» er maecs
ponr sxercer uns oeavnomis; !cs smsteurr onr r'griresrer »
snce stsirr ls maison Lira 124, stane iz rue äes zermcei.
 
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