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Rücken.
lokalisiert; unter ihnen sind die Gelenkfortsätze besonders wichtig. Sie stemmen
sich keilförmig gegeneinander, so daß die Schneide des einen Keils neben der
Basis des anderen liegt, und daß die einander zugewendeten Flächen um so mehr
gegeneinander gepreßt werden, je
stärker die Belastung ist (Abb. 61).
Tatsächlich verschwinden regel-
mäßig bei Deformitäten der Wirbel-
säule die Gelenkfortsätze der Brust-
wirbel; dadurch wird erst die Ab-
weichung von der Norm möglich
(Skoliose). Wie bedeutungsvoll die
Bogen im ganzen für die Einschrän-
kung der Bewegungen sind, wird
an Präparaten klar, bei welchen
die Bogen abgesägt und die Wirbel-
körper mit ihren Verbindungen
allein bewegt werden: „Körper-
säule". Es läßt sich die Körper-
säule bei festgestelltem Becken von ihrer elastischen Ruhelage in senkrechter
Stellung aus nach vorn und nach hinten so weit umbiegen, daß das obere
freie Ende bis in Beckenhöhe, also in die gleiche Horizontale mit dem fest-
gestellten Ende zu liegen kommt. Bei erhaltenem Wirbelbogen ist die maxi-
male Biegung nach vorn und hinten lange nicht so ausgedehnt (Abb. 62).
Abb. 62. Wirbelsäule mit extremer Vor- und Rückbeugung (Tlmzeichnung nach H. Virchow).
Die maximalen Ausschläge sind an einem Bänderpräparat festgestellt.
Die von den Körpern abgetrennten Bogen mit ihren Verbindungen lassen noch
viel beträchtlichere Exkursionen zu als die Körpersäule; man kann ein solches
Präparat zum Kreis zusammenbiegen, weil die Bandzüge zwischen den Knochen
elastisch sind (Ligamenta flava). Für die Feststellung der Wirbel kommen also
nur die Bogen und Körper in ihrem natürlichen Zusammenhang in Betracht. Zer-
störungen der Körper (PoTTSche Krankheit) führen zu Einknickungen der Wirbel-
säule (Buckel, Cdbbus).
Rücken.
lokalisiert; unter ihnen sind die Gelenkfortsätze besonders wichtig. Sie stemmen
sich keilförmig gegeneinander, so daß die Schneide des einen Keils neben der
Basis des anderen liegt, und daß die einander zugewendeten Flächen um so mehr
gegeneinander gepreßt werden, je
stärker die Belastung ist (Abb. 61).
Tatsächlich verschwinden regel-
mäßig bei Deformitäten der Wirbel-
säule die Gelenkfortsätze der Brust-
wirbel; dadurch wird erst die Ab-
weichung von der Norm möglich
(Skoliose). Wie bedeutungsvoll die
Bogen im ganzen für die Einschrän-
kung der Bewegungen sind, wird
an Präparaten klar, bei welchen
die Bogen abgesägt und die Wirbel-
körper mit ihren Verbindungen
allein bewegt werden: „Körper-
säule". Es läßt sich die Körper-
säule bei festgestelltem Becken von ihrer elastischen Ruhelage in senkrechter
Stellung aus nach vorn und nach hinten so weit umbiegen, daß das obere
freie Ende bis in Beckenhöhe, also in die gleiche Horizontale mit dem fest-
gestellten Ende zu liegen kommt. Bei erhaltenem Wirbelbogen ist die maxi-
male Biegung nach vorn und hinten lange nicht so ausgedehnt (Abb. 62).
Abb. 62. Wirbelsäule mit extremer Vor- und Rückbeugung (Tlmzeichnung nach H. Virchow).
Die maximalen Ausschläge sind an einem Bänderpräparat festgestellt.
Die von den Körpern abgetrennten Bogen mit ihren Verbindungen lassen noch
viel beträchtlichere Exkursionen zu als die Körpersäule; man kann ein solches
Präparat zum Kreis zusammenbiegen, weil die Bandzüge zwischen den Knochen
elastisch sind (Ligamenta flava). Für die Feststellung der Wirbel kommen also
nur die Bogen und Körper in ihrem natürlichen Zusammenhang in Betracht. Zer-
störungen der Körper (PoTTSche Krankheit) führen zu Einknickungen der Wirbel-
säule (Buckel, Cdbbus).