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Becken und Hüfte.
Znstandes des primitiven knorpligen Beckengiirtels übrig, der beim Schultergürtel
der meisten niederen Wirbeltiere nicht mehr angetroffen wird. Die Gelenkpfanne
für den Kopf des Oberschenkelknochens, Femur. sitzt da, wo die drei Teile des
Os coxae zusammenhängen (Abb. 225).
Ver- Der Knochenkern des Os ilium entsteht am Ende des 2. oder zu Anfang des 3.
rungster- Fötalmonats, der des Os ischii im 4. oder Anfang des 5: Monats, zuletzt der des Os
ndne, pubis (Mitte der Schwangerschaft, 5. oder 6. Monat). Erst lange nach der G-eburt
Schalt- und haben sich die Ausbreitungen der Ossifikationen im Knorpel so sehr genähert, daß
^nocheif s^e verschmelzen. Im 6. bis 8. Lebensjahr entsteht ein einheitliches Puboischiadikum.
In dem Y-förmigen Knorpel der Gelenkpfanne tauchen im 9. bis 12. Lebensjahr ein
oder mehrere Schaltknochen auf, Os s. Ossa acetabuli (Abb. 225c), welche unter-
einander und vom 14. bis 16. Lebensjahr ab mit den drei Haiiptverknöckerungen
verschmelzen. Im 18. bis 20. Jahr ist die Einheit hergestellt. Es treten außerdem
als epiphysäre Verknöcherungen ein langer Knochenspan am Darmbeinkamm (13. bis
14. Jahr, Abb. 240) und eine Knochenscheibe am Sitzbeinhöcker (15. bis 16. Jahr) auf
und mit dem betreffenden Teil des Hüftbeines in Zusammenhang (22. bis 25. Lebens-
jahr). Andere, zum Teil inkonstante Epiphysen finden sich in der Spina iliaca
anterior inferior, Spina ischiadica, im Tubereulum pubis und in der Symphysen-
a Is b
Abb. 227. Hüftbein von innen: a) eines Halbaffen (Lemur). b) des Menschen. Die schwarzen Kon-
turen geben die Stellung an, bei welcher die Sitzbeinachse Is senkrecht steht. Die Darmbeinachse II geht
durch die Mitte der Facies auricularis. Letztere und Symphyse schwarz. (Umzeichnung nach Weidenreich,
Anat. Anz. 1913. Bd. 44.)
fläche der Schambeine. (Siehe über diese Beckenteile die folgende Spezialbeschrei-
bung.)
DarmVines ^as Darmbein, Os ilium, ist durch die Oberkörperlast und die Be-
ais Aus- ziehung zu den Baucheingeweiden am stärksten von allen Bestandteilen des
Belastung,1 Hüftbeines beeinflußt (Abb. 227) Die l^iängsachse des„primitiven Darmbeines,
vb^'(i79'i07' H> liegt bei Halbaffen fastj_in._der Verlängerung der Sitzbeinachse, Is; beim
:.27, 228, ' Menschen ist die entsprechende Achse des verbreiterten Darmbeines, II', fast
' in die gerade Verlängerung des oberen .Scham beinastes, Pb, gedrängt. Der
Winkel a zAvischen Darmbein- und Schambeinachse beträgt bei Halbaffen
105 Grad, beim Schimpanse 125 Grad, beim Orang 136 Grad, beim Gorilla
145 Grad, beim kindlichen Becken vor der Verknöcherung 146 Grad, beim
erwachsenen Menschen bis zu 160 Grad. Diese Stufenleiter drückt aus, wie sehr
der Knochen in seiner historischen Entwicklung umgeformt wird, je ausschließ-
licher er das Gewicht des Körpers zu tragen hat. Denn die Last des Ober-
körpers wirkt auf die Gelenkfläche, "welche das Darmbein mit dem Kreuzbein
in Verbindung setzt (schwarz).
Man nennt den ganzen hinteren Abschnitt des Darmbeines wegen der Be-
ziehung zum Kreuzbein Pars sacralis. Dieser Abschnitt ist am ältesten.
Eine sekundäre Verbreiterung ist die Darmbeinschaufel, Ala s. Pars ab-
dominalis ossis ilium.
Becken und Hüfte.
Znstandes des primitiven knorpligen Beckengiirtels übrig, der beim Schultergürtel
der meisten niederen Wirbeltiere nicht mehr angetroffen wird. Die Gelenkpfanne
für den Kopf des Oberschenkelknochens, Femur. sitzt da, wo die drei Teile des
Os coxae zusammenhängen (Abb. 225).
Ver- Der Knochenkern des Os ilium entsteht am Ende des 2. oder zu Anfang des 3.
rungster- Fötalmonats, der des Os ischii im 4. oder Anfang des 5: Monats, zuletzt der des Os
ndne, pubis (Mitte der Schwangerschaft, 5. oder 6. Monat). Erst lange nach der G-eburt
Schalt- und haben sich die Ausbreitungen der Ossifikationen im Knorpel so sehr genähert, daß
^nocheif s^e verschmelzen. Im 6. bis 8. Lebensjahr entsteht ein einheitliches Puboischiadikum.
In dem Y-förmigen Knorpel der Gelenkpfanne tauchen im 9. bis 12. Lebensjahr ein
oder mehrere Schaltknochen auf, Os s. Ossa acetabuli (Abb. 225c), welche unter-
einander und vom 14. bis 16. Lebensjahr ab mit den drei Haiiptverknöckerungen
verschmelzen. Im 18. bis 20. Jahr ist die Einheit hergestellt. Es treten außerdem
als epiphysäre Verknöcherungen ein langer Knochenspan am Darmbeinkamm (13. bis
14. Jahr, Abb. 240) und eine Knochenscheibe am Sitzbeinhöcker (15. bis 16. Jahr) auf
und mit dem betreffenden Teil des Hüftbeines in Zusammenhang (22. bis 25. Lebens-
jahr). Andere, zum Teil inkonstante Epiphysen finden sich in der Spina iliaca
anterior inferior, Spina ischiadica, im Tubereulum pubis und in der Symphysen-
a Is b
Abb. 227. Hüftbein von innen: a) eines Halbaffen (Lemur). b) des Menschen. Die schwarzen Kon-
turen geben die Stellung an, bei welcher die Sitzbeinachse Is senkrecht steht. Die Darmbeinachse II geht
durch die Mitte der Facies auricularis. Letztere und Symphyse schwarz. (Umzeichnung nach Weidenreich,
Anat. Anz. 1913. Bd. 44.)
fläche der Schambeine. (Siehe über diese Beckenteile die folgende Spezialbeschrei-
bung.)
DarmVines ^as Darmbein, Os ilium, ist durch die Oberkörperlast und die Be-
ais Aus- ziehung zu den Baucheingeweiden am stärksten von allen Bestandteilen des
Belastung,1 Hüftbeines beeinflußt (Abb. 227) Die l^iängsachse des„primitiven Darmbeines,
vb^'(i79'i07' H> liegt bei Halbaffen fastj_in._der Verlängerung der Sitzbeinachse, Is; beim
:.27, 228, ' Menschen ist die entsprechende Achse des verbreiterten Darmbeines, II', fast
' in die gerade Verlängerung des oberen .Scham beinastes, Pb, gedrängt. Der
Winkel a zAvischen Darmbein- und Schambeinachse beträgt bei Halbaffen
105 Grad, beim Schimpanse 125 Grad, beim Orang 136 Grad, beim Gorilla
145 Grad, beim kindlichen Becken vor der Verknöcherung 146 Grad, beim
erwachsenen Menschen bis zu 160 Grad. Diese Stufenleiter drückt aus, wie sehr
der Knochen in seiner historischen Entwicklung umgeformt wird, je ausschließ-
licher er das Gewicht des Körpers zu tragen hat. Denn die Last des Ober-
körpers wirkt auf die Gelenkfläche, "welche das Darmbein mit dem Kreuzbein
in Verbindung setzt (schwarz).
Man nennt den ganzen hinteren Abschnitt des Darmbeines wegen der Be-
ziehung zum Kreuzbein Pars sacralis. Dieser Abschnitt ist am ältesten.
Eine sekundäre Verbreiterung ist die Darmbeinschaufel, Ala s. Pars ab-
dominalis ossis ilium.