Musculus transversus abdominis.
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neurose des Transversus ist. Die Sehnenfasern entspringen strahlig von den
Spitzen der Processus laterales der Lendenwirbel und haben Verbindungen
mit der letzten Rippe und dem Beckenrand (Abb. 97, rechts). Nach dem Bauch-
fell und den Eingeweiden zu liegt der Muse, quadratus lumborum vor der Sehne.
Die Sehnenfasern, aus denen der Transversus hinten hervorgeht, lassen häufig
Spalten frei, welche entweder zwischen der letzten Rippe und dem Muskel liegen
oder zwischen den Sehnenbüscheln der einzelnen Lendenwirbel. Soweit diese Lücken
nicht vom Bauch her durch den Quadratus lurnb. gedeckt sind, stehen sie in un-
mittelbarer Beziehung zum Fett, in welches die Niere eingelagert ist (Capsula adi-
posa). Es kommen gelegentlich an diesen Stellen Ausstülpungen von Fett oder
— als große Raritäten — Bauchfellhernien vor (obere lumbale Brüche). Sie sind nach
außen nur vom M. latissimus dorsi und von der Haut bedeckt.
Die Innenfläche des Muse, transversus abdominis und seiner ventralen t a^sciaa
Aponeurose ist von der Fascia transversa Iis überzogen, welche sich zwischen iiS. Be-
ihn und das Baiichfell einschiebt (Abb. 108). Von der Douglas sehen Linie ab ziezumgen
bis zum Becken liegt die Fascia transversalis der Hinterfläche des Rektus an, Leistenring
während sie von dieser Linie nach dem Brustkorb zu durch die hintere Rektus- mäster,
scheide vom Muskelfleisch des Rektus abgesondert ist. Sie besteht aus Binde- fy\eo?aris)
gewebsfasern und Fett von sehr wechselnder Dicke, die mit dem Perimysium
des M. transversus zusammenhängen. Die Faszie gehört zu diesem Muskel
und ist auch nach ihm benannt. Sie ist aber auch mit dem subserösen Binde-
gewebe des Bauchfells verbunden und gegen dieses nicht verschieblieh. Daraus
erklärt sich der Übergang in die Gegend hinter dem Rektus unterhalb der Linea
Douglasi. Das präperitonaeale Bindegewebe ist bis zur Linea semicircularis
besonders locker, ebenso wie im Becken und an der hinteren Bauchwand. Da-
durch wird die Ausdehnung von Abszessen oder die beabsichtigte Loslösung
des Bauchfells bei chirurgischen Eingriffen, ebenso die Ausdehnung der Gebär-
mutter bei der Schwangerschaft begünstigt. Oberhalb der genannten Grenze
ist das Bindegewebe fester. Besonders straff ist die Faszie am Nabel, hier auch
Fascia umbilicalis genannt. Sie überdeckt hier viszeralwärts die Nabel-
gefäße (Abb. 109). Am unteren Ende des Rektus geht sie mit verstärkten Zügen
zur Mitte des inneren Randes des Beckenknochens: Adminiculum lineae
albae (Abb. 110).
Eine besondere Bedeutung kommt der Fascia transversalis am unteren
Rand des M. transversus zu. Das Becken besitzt hier einen tiefen Ausschnitt,
der vom vorderen Beckenstachel (Spina iliaca anterior superior) bis zur
Beckenfuge (Symphyse) reicht. Diesen Ausschnitt passieren Muskeln und
Gefäße, welche vom Inneren des Beckens zum Bein verlaufen. Die Bauch-
muskulätur bildet einen bogenförmigen Abschluß des Ausschnittes im Becken-
knochen, den ich im ganzen Arcus inguinalis nenne. Die einzelnen Muskeln
der vorderen Bauchwand verhalten sich zu diesem Bogen verschieden. Der
M. transversus selbst ist nur wenig beteiligt, die Fascia transversalis dagegen
in hohem Maße. Von den anderen Muskeln ist am stärksten der Muse, obliquus
abdominis externus (Tab. Nr. 7) in Anspruch genommen. Wir werden sehen,
daß seine Aponeurose einen Sehnenstreifen, das Ligamentum inguinale oder
Leistenband, bildet, welches die Hauptstütze des Arcus inguinalis ist (Abb. 107).
Es ist hier schon in Betracht zu ziehen, weil der Muse, transversus und be-
sonders die Fascia transversalis am Leistenband Anschluß gefunden haben.
Zwischen Arkus und Knochen bleibt gerade so viel Platz frei, wie für die
eingelagerten Muskeln und Gefäße erforderlich ist.
Der M. transversus entspringt mit seinen untersten Fasern nur vom äußeren
Viertel bis Drittel des Leistenbandes (Abb. 90, 95, 96). Von da ab spannt sich das
Muskelfleisch unabhängig vom Leistenband zur Linea alba herüber. Doch gewinnt
die Fascia transversalis auf der ganzen Länge des Leistenbandes mit diesem
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neurose des Transversus ist. Die Sehnenfasern entspringen strahlig von den
Spitzen der Processus laterales der Lendenwirbel und haben Verbindungen
mit der letzten Rippe und dem Beckenrand (Abb. 97, rechts). Nach dem Bauch-
fell und den Eingeweiden zu liegt der Muse, quadratus lumborum vor der Sehne.
Die Sehnenfasern, aus denen der Transversus hinten hervorgeht, lassen häufig
Spalten frei, welche entweder zwischen der letzten Rippe und dem Muskel liegen
oder zwischen den Sehnenbüscheln der einzelnen Lendenwirbel. Soweit diese Lücken
nicht vom Bauch her durch den Quadratus lurnb. gedeckt sind, stehen sie in un-
mittelbarer Beziehung zum Fett, in welches die Niere eingelagert ist (Capsula adi-
posa). Es kommen gelegentlich an diesen Stellen Ausstülpungen von Fett oder
— als große Raritäten — Bauchfellhernien vor (obere lumbale Brüche). Sie sind nach
außen nur vom M. latissimus dorsi und von der Haut bedeckt.
Die Innenfläche des Muse, transversus abdominis und seiner ventralen t a^sciaa
Aponeurose ist von der Fascia transversa Iis überzogen, welche sich zwischen iiS. Be-
ihn und das Baiichfell einschiebt (Abb. 108). Von der Douglas sehen Linie ab ziezumgen
bis zum Becken liegt die Fascia transversalis der Hinterfläche des Rektus an, Leistenring
während sie von dieser Linie nach dem Brustkorb zu durch die hintere Rektus- mäster,
scheide vom Muskelfleisch des Rektus abgesondert ist. Sie besteht aus Binde- fy\eo?aris)
gewebsfasern und Fett von sehr wechselnder Dicke, die mit dem Perimysium
des M. transversus zusammenhängen. Die Faszie gehört zu diesem Muskel
und ist auch nach ihm benannt. Sie ist aber auch mit dem subserösen Binde-
gewebe des Bauchfells verbunden und gegen dieses nicht verschieblieh. Daraus
erklärt sich der Übergang in die Gegend hinter dem Rektus unterhalb der Linea
Douglasi. Das präperitonaeale Bindegewebe ist bis zur Linea semicircularis
besonders locker, ebenso wie im Becken und an der hinteren Bauchwand. Da-
durch wird die Ausdehnung von Abszessen oder die beabsichtigte Loslösung
des Bauchfells bei chirurgischen Eingriffen, ebenso die Ausdehnung der Gebär-
mutter bei der Schwangerschaft begünstigt. Oberhalb der genannten Grenze
ist das Bindegewebe fester. Besonders straff ist die Faszie am Nabel, hier auch
Fascia umbilicalis genannt. Sie überdeckt hier viszeralwärts die Nabel-
gefäße (Abb. 109). Am unteren Ende des Rektus geht sie mit verstärkten Zügen
zur Mitte des inneren Randes des Beckenknochens: Adminiculum lineae
albae (Abb. 110).
Eine besondere Bedeutung kommt der Fascia transversalis am unteren
Rand des M. transversus zu. Das Becken besitzt hier einen tiefen Ausschnitt,
der vom vorderen Beckenstachel (Spina iliaca anterior superior) bis zur
Beckenfuge (Symphyse) reicht. Diesen Ausschnitt passieren Muskeln und
Gefäße, welche vom Inneren des Beckens zum Bein verlaufen. Die Bauch-
muskulätur bildet einen bogenförmigen Abschluß des Ausschnittes im Becken-
knochen, den ich im ganzen Arcus inguinalis nenne. Die einzelnen Muskeln
der vorderen Bauchwand verhalten sich zu diesem Bogen verschieden. Der
M. transversus selbst ist nur wenig beteiligt, die Fascia transversalis dagegen
in hohem Maße. Von den anderen Muskeln ist am stärksten der Muse, obliquus
abdominis externus (Tab. Nr. 7) in Anspruch genommen. Wir werden sehen,
daß seine Aponeurose einen Sehnenstreifen, das Ligamentum inguinale oder
Leistenband, bildet, welches die Hauptstütze des Arcus inguinalis ist (Abb. 107).
Es ist hier schon in Betracht zu ziehen, weil der Muse, transversus und be-
sonders die Fascia transversalis am Leistenband Anschluß gefunden haben.
Zwischen Arkus und Knochen bleibt gerade so viel Platz frei, wie für die
eingelagerten Muskeln und Gefäße erforderlich ist.
Der M. transversus entspringt mit seinen untersten Fasern nur vom äußeren
Viertel bis Drittel des Leistenbandes (Abb. 90, 95, 96). Von da ab spannt sich das
Muskelfleisch unabhängig vom Leistenband zur Linea alba herüber. Doch gewinnt
die Fascia transversalis auf der ganzen Länge des Leistenbandes mit diesem