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Die Gartenkunst — 15.1913

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Nr. 24
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Pallmann, Kurt: Die Neu-Tempelhofer Parkgürtel
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Härtling: Gartenanlagen in Krankenanstalten
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https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0379

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XV, 24

DIE GARTENKUNST.

373

Tempelhofer Parkring. Gartenarchitekt Fischer.

durch einen das benachbarte Parkgelände durchfließen-
den Bach bewirkt.

Die große Wasserfläche hat, abgesehen von ihrer
malerischen Wirkung im Stadtbilde, noch den Zweck,
bei hoher Sommertemperatur eine Durchfeuchtung der
trockenen und heißen Luft herbeizuführen. Die An-
lage der Kaskade.wird hierzu besonders beitragen! —

Der Weiher ist an seinem östlichen Ende als
Planschwiese angelegt, so auch kindlichen Freuden ihr
Recht gebend. Im Winter wird er als ideal-schöne
Eislaufbahn Jung und Alt zur Erholung dienen.

Binnen Jahresfrist dürfte das Bild des Parkgürtels
ein abgeschlossenes sein. Es wäre zu wünschen, daß
dann auch die Hoffnung Tempelhofs auf Anschluß an
die projektierte Berliner Nord-Südbahn erfüllt ist.

Dr. Kurt Pall mann, Berlin.

Gartenanlagen in Krankenanstalten.

Von Regierungsbaumeister Härtling, Hamburg.

Die Gartenanlage eines Krankenhauses muß in
erster Linie den Zweck verfolgen, den Kranken und
Rekonvaleszenten einen möglichst windgeschützten
und sonnigen Aufenthalt im Garten zu ermöglichen

und in zweiter Linie, das architektonische und das
Landschafts-Bild der Anstalt zu beleben und zu heben.

Der in früheren Jahren bei Ausbildung der Garten-
gestaltung geübte Schematismus hat einem allmähli-
chen Verständnis für die gartenkünstlerischen Forde-
rungen Platz gemacht, nachdem durch mustergültige
Anlagen gezeigt wurde, welche außerordentliche Wir-
kung mit solchen Gartenanlagen unter Berücksichtigung
aller ärztlichen Forderungen erzielt werden kann.

Je nach der örtlichen Umgebung der einzelnen
Krankenanstalten wird es sich empfehlen — zum
mindesten entlang den belebtesten Verkehrsstraßen —
hinter der Einfriedigungsmauer hohe Bepflanzung vor-
zunehmen, um das Krankenhausgelände vom Staub und
Lärm der Straße etwas abzuschließen. Den Rekon-
valeszenten und Kranken aller Pavillons muß im Gar-
ten Gelegenheit geboten werden, an windgeschützter
Stelle auf Liegestühlen bzw. in Krankenbetten zu
ruhen. Um unabhängig von der jeweiligen Windrich-
tung diese Liegeplätze benutzen zu können, ist die
Anordnung zweier einander gegenüberliegender Liege-
plätze von Vorteil. Bei allem erforderlichen Wind-
schutz, den die Baum- und Strauchgruppen gewähr-
leisten sollen, müssen letztere so angelegt sein, daß
sie den Sonnenstrahlen den Zutritt zu den Liegeplätzen
 
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