Dienstag, 17. Jannar U>Ü5.
GMes Blatt.
47. Jayrgang. — Nr 14.
sch»i tch, So»m1«tzS <WKge-noMM>«. PrrÄ mit TamilienMttern «wimtNch 86 Wg. i«'S HauZ gerwachi, bei der Expedition unb dsn Zweigstationen abgebolt 4V Pfx
Dnrch die Poft be-ogen oierteljährlich 1,38 Mk. auSscUietzlich ZustellgcLühr.
Tnzeitzenpr«!»! 86 Pfg für die Ispaltiyr Petitzeil« ader denen Raum. Reklamezelle 40 Pfg. Für hiesige GeschäftS- u. Privätangeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzcigen
E« beftinrmten Lagen wtrd keine Verar-twortlichkeit übernsmmen. — Anschlag der Jnserat« auf den PlaLatrafeln der Heidelberger Zeitung u. den stadt. Rnschlagstellen. Fcrnspr. 8L.
Deutscher Reichstag.
B e r I i n, 16. Jan. Fartsetzung der Etatsberatung.
Krzyminski crgeht sich in allgeineine Klagen auf
un^ - der Rechtspflege in den polnrschen Landestcilen
vom Präsidenten darauf aufmerksani gemacht, datz, da
^ dcr ztveiten Lesung sei, allgemeine Betrachtungen also
^ugestellt werden lönnen.
t-e.llsi Gamp (Rp.) konrmt auf dic Debatte über dre Slraf-
>, ^teckung zurück. Erst müsse dre Rcvisron des Strasgosetzes,
die des Strafvollzugs erfolgen.
HyLDs Müllcr - Meiningen (freis. Bp.)i Äer Antrag seiner
betreffend den Gotteslästcrungsparagraphen sei kein
s.,,'H'tnntrag gegen das Zentrum; seine Partei wolle nur das
nftu Recht unabhängig machen von dem kanonischcn und
euru, ^n^cheidungen des Gcrichts abhängig sein lafsen von Gut-
'stU der Bischöfe.
Kunert (Soz.) sprrcht sich für den Antrag Müllcr-
'N'ngen aus.
reckä.l^ ^ chmidt - Warburg (Ztr.) spricht sich für die Auf-
^f^tnltung des Gottcslästerungsparagraphen aus
^rkani , ^nhn ^3tr.) erklärt: Unsere Pflicht rft es, die an-
SU ä-n n Religionsgefellschaften gegen Beschrmpfungeri sicher
nichr Dagegen helfen auch die Zitate Les Abg. Müller
Resolution Müllcr-Meiningen !betrcffcnd die Gegensei-
Erzp-.. die AuAiescrungsverträge, sowie die Rcsolution
detreffend Statrstik über Sträflrngsarberten werden
Dcr Rcst des Justrzctats wird ohne Debatte ep-
6.18 Uhr vcrtagt sich das Haus auf morgen.
Deulfchos Neich.
gielnä , sozia.ldemokratische „Rheinisck)-lWestf. Ztg."
üts; Bild fidelen Gefäng-
hoU ^ ^ gbfälscht worden sei. Sie schreibt: „Wir wteder-
gefert' der Ausnahme, nach der unser Mld an-
Ti ^t worden ist, nur üie ltnke Seite nnt der einen
ss ^eggeschnitten wurde. Aus dem Original befin-
terte Vorhang, der Blumenständer und die Bat-
klein ^^'^ten am Baden. An der Wand hingen sechs
Anrcm^ dilder, von denen durch die Beschneidung eine
Rew- y ^SSefallen ist, statt dessen ist auf nnserer
^onktion ein größeres angebracht.
(x ^ Monat November 1904 sinü auf dentschen
j>er ^ ahnen — einschließlich der bayerischen nnd
^nhnen mit weniger als 60 Kilometcr Betriebslänge
sgn„^ ..^"^S^sungen auf freier Bahn (davon 3 bei Per-
bbj ^"Sen), 16 Entgleisungen in Stationen (davon 3
Z,j ^^!°nenzügen), 3 Zusammenstötze auf freier Bahn,
Lüqp, ^^wenstöße tn Stationen (davon 6 bei Personen-
getöt ! ^^Sekommen. Dabei wurden 1 Bahnb-ediensteter
1 Reisender und 21 Bahnbedienstete verletzt.
s s Bertrauensmänner der deutschen frei -
haben ' ^ ^ ^ Partei S ch I e s w i g - H o l st e i n s
Und su Kiel einc Versammlung abgehalten
sam^ ^ berselben ernmütig für einen engeren Zu-
chen uschlutz alIer Liberalen mrsgesstro-
Uuno Kriegsg'erichtshos in Magdeburg hat dic Mei-
>vehr ^usgesprockM, datz die Angeklagten nicht in Not-
hat ,?^>unidelt habcn- 'Durch diesen negatwen Ausfpruch
der GertchtAhos zugegeben, datz für einen llnter-
Biertes AbonnementS-Konzert des
Bach-Vereins.
D.
Heibelberg, 17 - Jan.
die P- ..'Drotzte dcs AbenLS war Joh. Seü. Bachs Ciaconna für
burg rstipe, die Herr ...exanbcr Netschnikoff aus Petero-
> orer, Jck habe sie wohl anders, aber nie besser spielen
sageni, ^der Ton war tveich und klar cntstaniden und niever-
Sclbstr.?? ..^Ovt und Stelle, die Stimmen kamen nnt stetiger
ügste "Sändlichkeit zum Schneiden; technisch hier das Wich-
de,L das lvar nicht alles; Leben unb eine hohe Fdee trug
^Ude,,?^'. ^utvoicklung gegeben zu haben, in bcliebig auszuls-
^?"c, des Spiclers Besondcres, Grotzcs daran ge-
Ciokg' die grotzc Arpogyienftclle in die harten Gesehe des
ausg^q !^'uthemas einlief, und nachhcr die grotze Partie in Dur,
nung als Befreiung vom Gesetzes zwan g durch Unterord-
L.D'ren Höhepunkte.
sSstwetsch n i ko f f spiclte autzerdem das Violinkongert
^uovem, in eincr Auffafsung, die mir nur im zweitcn
«r Hwr, besonders vom ztveiten Thema an, brachte
Sag tvö .^°Enden Gesang und düftende Lyrik. Fm ersten
üiai, >hm die Klassizität, selbskverständlich wirkendes Eben-
^hdthn - ^ oberstes Gesetz; tvie ^ätte er sonst die in festc
spi^s gegossxnen Läufe beschleunigen, und gar seln Triolen-
die Wiederholung des Seitensatzes hasten könnenl Fm
Gt f-r übermüdct gewesen sein, mit dem Tempevame'.t
yebüh,dätte sich sonst mehr anfangen lassen. Ancrkcnnung
^rke , dah er die ztvel schtvcrsten und tiefsten Violin.-
t>h,,s^ Litereitur darbot. Dah cs technisch keinc Pro-
e>. m,..?^-hr für ihn zu lösen qab, sei nur nebenbci gesagt, datz
^>aeo,f eine grohe Künstlerpersönlichkeit iv hat er mit der
ejsschv gezeigt.
r u ck n e r ' s viertc Symphonie, die sich die .,ro-
vennt, war die Hauptnummer der Orch.-stertverke.
m-ir ein Gräuel. Man weih, was von je übck Brucktters
von
Ta(
gebeiien die Möglichkeit ein-er Notwehr einem
Vorgesetzten gegenüber zulässig ist, und diese Auf-
fassung wird wohl allgemeine Zusümmung i m Heere
wie im Volke finden.
K o b l e n z, 15. Jan. Der Fostungsgefangene H ü s-
sener wird am Dienstag nach Weichselmünde
gebracht.
Baden.
Karlsruhe, 16. Zan. Wie die „Badische Korre-
spondenz" von gut unterrichteter Seite hört, wird die
Aendernng im S t a a t S m i n- i st e r i u m sich in Bälde
vollziehen. Staatsminister von Brauer tritt in den
Ruhestand; an sciner Stelle wird Mnister Schenkel
S t a a t s m i ni st e r unter Beibehaltung des Mni-
steriums des Innern und gleich-zeitiger Uebernahm-e des
Kultusministerinms. Freiherr von Dusch, der das
Justizministerium beibchält, wird Nachfolger des Herrn
von Brauer als Leiter des Ministeriums des Großh.
Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten. Das neu
zu schafsende 9N i n i st e r i u ni für Handel nnd
Gewerbe übernimmt der Landeskommissär sür'Karls-
ruhe, Gch. Rat Braun.
Bayera.
— Der weitere Ansschuß der n a t i o n a l l i b e r a-
len Partei der Pfalz tagte am Sonntag in Neu-
stadt und beriet das neue Organisationsstatut. Erfreulich
war die Mitteilung, daß 'ich inerhalb der Partei und
unabhängig vom Bunde der Landwirte eine Freie
Vereinigung pfälzischer Landwirte ge-
btldet hät. Der Generalversammlnn-g soll ein taktisches
Zusammengchen all-er Liberalen gegen das schwarz-rote
Kärtell empfohlen werden, unter Anschluß an den Wahl-
aufruf der rechtsrheinischen Liberalen.
Elsatz-Lothringe«.
Straßbur g, 16. Jan. Gestern Nachmittag fand
hier in; „Hotel zur Krone" der erste Parteitag
derElsaß-Lothringischen liberalen Lan-
despartei statt. Ungefähr 60 Delegierte aus allen
Teilen des Landes waren zugegen. Dsn Gegenstand der
Tagesordnung bildete die Frage der Organisation, sowie
die Aufstellung eines besonderen Landesprogramms. Me
Versamm-Iung beschloß, den Verlauf der Beratnngen,
welche bis abend-s 8 Uh-r dau-erten, geh-eim zu halten.
Aus der KarlSruyer Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit -der Grotzherzog haben
den Lberforstrat Eduard Mayerhöffer bei der Forst- und
Domäncndircktion zum Geheimen Obersorstrat, den Oberforst-
rat Friedrich Schweickhard zum vorsitzcnden Rat der forst-
lichen Wtcilung bei der Forst- un-d Domänendirelkion, ernamit,
so i-ie den Revisor Auguft Ztcgler uird Len Registrato:
Friedrich Meerwarth beim Evangelischen Qberkirchenrat,
sei: R,al1chrcr Gottfried Bchringer, Hauslehrcr ain L.a>-
desgefangnis in Freiburg, sowic die Gerichtsschreiber Joscf
Z . ni ni c r m a n n , Ferdinand Krätz und Otto Hchn b -i,u
Amtsgericht Freiburg, Richard Schwab beim Amtsgcr'ckt
Symvoonieen geschricben wurde, von ihrer Zerriffenheit, dem
Mangcl cm organischer Konstruktion und damit an innerem Le-
ben- aber ich bitte Sic, verehrte Leserin, glanben Sie es auch,
es sind kcine Phrasen, das ist nicht wegzudispntieren. Jhr
Schicksal ist dcr Tod in Langeweile noch ehc sic, wcnigstens -ie
oicrtc, — ich kenne sie mcht alle — recht znm Leben erwackte.
Was hilst es, datz das crste Hornthema, ü-ber den TremoloS,
in Waqrheit entzückt, daß des Scherzos Trio einen reizendcn
schlichten Ländler brinqt? Warum heitzt sie die „ronmntischc" ?
Roniantisckie Natur? Jn Gottesnanwn der Anfmig. Romantische
Litte? Wohl das Scherzo mit dcn Hörncrterzen, bci denen nur
Brangänc thren Einsatz „Noch sind sic nah" ewig mcht geben
will. Oder Frömmigkeit, Mittelalterkultus, kurz, Momentc dcr
Romannk? — ich fand sie nicht. So blcibt leider nichts. ras
entspricht, denn Ler Charaktcr des Zügellosen, Entkrästigten.
Herr Prof. Wolfrum leistete eine Riesenavbeit nnd lietz
nichtS drinstcckcn-; zum Vortcil nahm er dcn ersten Satz etnas
langsimer als man tbn gewöhnlich hört.
Akcr die Einganasnum-mer, eine Sonate von B a ch, von H.
W-tzsir sehr geschickt für Orchester übertragen (mit Ausmihmc
dcs ellvas dickflüfsig -wirlcnden AdagioS) war doch «twas ganz
andereS. Ueberhanpt: Bach und Wolfrum — das gibt schon
icde-'-mal einen guten Klang. Das war vollkommen. H D.
Kleirre ZeitRNg.
— Dnren 16. Jänuar. Nicht v e r l o b t. Dr.
Heck cms Rheydt von dem fälschlich geitveldet
'wurde, daß er mit Fräulein- Bertha Krupp
verlobt sei, ist, w-ie die Dürener Zeituu-g" meldet,
in die hiesiege P r o v i n z i a l - P f l e g e a n st al t
gebracht worden. Die Familie Knistp kemit den Dr.
Heck gar nicht.
Mannheim und Albert Herrel beim Amtsgericht Heidelber-x
landcsherruch angestcllt.
Karls-ruhe, 16. Jan. Am gestrigen Sonntag
nahmen die Großherzogrn, der Erbgroßherzog und die
Erbgroßherzogin sowie die Kronprinzessin don Schweden
und Norwegen am Gottesdienst in der Schloßkirche teil,
wobei Hofdiakonns v. Frommel die Predigt hielt. Um
1 M,r fand bei den Großherzoglichen Herrschasten Fa-
milientafel statt. Nachmittags traf Prinzessin Amslie
zu Fürstenberg hier ein. Der Erbgroßherzog und die
Erbgroßherzogin sowie die Kronprinzessin Viktoria be-
suchten mit der Prinzessin -chends die Oper „Tannhäuser"
im Hostheater. Um U11 Uhr abends reiste Ihre Durch-
laucht wieder nach Baden zuriick. Heute Vormittag em-
Psing der Großherzog den Minister Dr. Freiherrn von
Dusch zur Vortragseirstattung. Jm Laufe des Nach-
mistags hörte Seine Königliche Hoheit dic Vorträge des
Geheimerats Dr. Freiherrn von Babo und des Legations-
rats Dr. Seyb.
AuSlaud.
Frlulkrnch.
P a r i s, 16. Jan. Kriegsminister Berteaux
hielt heute bei eiuem Fest, das ihm von seinen Wählern
anläßlich seiner Ernenuung zum Minister gegeben wurde,
eine Ansprache, in der er sagte: die Armee, welche im
wesentlichen von der Demokratie gebildet sei, müsse stark
sein, um allen Gefähren begegnen und den Friedeu
sichern zu können. Der Minister sprach sodann über dic
Auskunftszettel nnd sa-gte, es sei ein unseliges Wert, in
der Armee den Geist der Kraftlosigkeit, der Furcht und des
Unwillens.zu unterhalten. Dieses Werk schade nicht nur
dem jetzigen Kabinett, sondern auch dem, das ihm folgeu
werde.
Anßlnnd.
P e t e r s b u r g, 16. Jan. Fm Gouvernement
Wjatka sind vom 4. bis 10 Januar 46 Fälle der s ibir i-
s ch e n P e st vorgekommen. Au der Beulenpest sind im
Uralgebiet vom 3. bis .9. Januar 8 Personen erkrankt.
Die Gesamtzahl der Erkrankungeu seit deni Äuftreten der
letztgenannten Epidemie beträgt über 370, die der Todes-
fälle 340. Cholerafälle wurden in den vcrseuchten Teilen
des Reiches vom 2. bis 8. Ianuar 23 sestgestellt, gegen 61
in der Vorwoche-,
Amerika.
Washington, 13. Jan. Der amerikanische Ge-
sandte bei der Regierung von Haiti erklärte, die Ver-
einigten Staaten erkenuen die Berechtiguug der gegeu
einen Am-erikaner ansgbsprochenen langen Gefängnis-
sstafe nicht an. Der Amerikaner war in einem Prozesse
wegen betrügerischer Angabe von Bonds gegen die Re-
gierung des Präsidenten nnd die Bank von Hmti als Mit-
schuldiger verurteilt worden. Die Vereinigten Staaten
v-erlangen unter Androh-ung energischer Jntett'ention die
Annnllierung der Strafe. Es herrscht große Erregung.
Auch Deutsche und Franzosen srnd in derselben übertrie-
benen Weise bcstraft worden.
— Ranbmord in Helmstorf bei Tcsiin in Mecklcnbnrg-
Schwerm. Bei einem am 29. November 1904 in Helm--
storf verübten Raubmord ist entwendet die nachfolgend
beschriebene Uhr nebst '.Kette und ein goldener Trauring:
-Goldene (7karästg) Damen-Zylinderremontoir-Uhr mit
der gestempelten Fabriknummer 264801, Größe 13III,
zweite Qualität, weißes Zifferblatt. Goldene Halskette
mit Herzschieber. Veide Gegenständ-e sind fast neu und
befinden sich möglicherweise in einem Etui. Die Uhr
stammt aus dem Engros-Geschäft von W. Hakenthal in
B-erlin, Königsstaße 63. Der Trauring (Männerring)
ist zwar getragen, a-ber gut erhalten, enthält innen Punk-
tiert die Buchstaben W. R. und hat einen Anschaffungs-
wert von 7,60 Mark. Der Erste Staatsanrvalt in Rostock
ersucht um eingehende Nachforschung bei sämtlichen Uhr-
machern, Trödlern, Pfandleihern und sonstigen geeigneteu
Stellen, ob die genannten Gegenstände bei ihnen zum Ver-
kauf, zum Versatz oder zur Reparatur vorgekommen srnd.
nstt dem Bemerken, daß die Ausfindung derselben für
die Eutdeckung des Täters von größter Bedeutun-g ist.
Er ersucht weiter, deu Besitzer der Gegenstäude, der sich
nicht über ihren Erwerb ausweisen kann, fesstr-chmen zu
lassen und ihn telegraphisch zu benachrichtigen.
— Lyck, 16. Jan. Das -Sch- wurgericht verur--
teilte den wegeu Gattenmordes angeklagten Losmann
Lublinitzki aus Wlosten, der im Buli seine Ehefrau, mit
der er wegen eines anderen Lichesverhältnisses in Un»
frieden gelebt, mit einem Stück Holz erschlagen
GMes Blatt.
47. Jayrgang. — Nr 14.
sch»i tch, So»m1«tzS <WKge-noMM>«. PrrÄ mit TamilienMttern «wimtNch 86 Wg. i«'S HauZ gerwachi, bei der Expedition unb dsn Zweigstationen abgebolt 4V Pfx
Dnrch die Poft be-ogen oierteljährlich 1,38 Mk. auSscUietzlich ZustellgcLühr.
Tnzeitzenpr«!»! 86 Pfg für die Ispaltiyr Petitzeil« ader denen Raum. Reklamezelle 40 Pfg. Für hiesige GeschäftS- u. Privätangeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzcigen
E« beftinrmten Lagen wtrd keine Verar-twortlichkeit übernsmmen. — Anschlag der Jnserat« auf den PlaLatrafeln der Heidelberger Zeitung u. den stadt. Rnschlagstellen. Fcrnspr. 8L.
Deutscher Reichstag.
B e r I i n, 16. Jan. Fartsetzung der Etatsberatung.
Krzyminski crgeht sich in allgeineine Klagen auf
un^ - der Rechtspflege in den polnrschen Landestcilen
vom Präsidenten darauf aufmerksani gemacht, datz, da
^ dcr ztveiten Lesung sei, allgemeine Betrachtungen also
^ugestellt werden lönnen.
t-e.llsi Gamp (Rp.) konrmt auf dic Debatte über dre Slraf-
>, ^teckung zurück. Erst müsse dre Rcvisron des Strasgosetzes,
die des Strafvollzugs erfolgen.
HyLDs Müllcr - Meiningen (freis. Bp.)i Äer Antrag seiner
betreffend den Gotteslästcrungsparagraphen sei kein
s.,,'H'tnntrag gegen das Zentrum; seine Partei wolle nur das
nftu Recht unabhängig machen von dem kanonischcn und
euru, ^n^cheidungen des Gcrichts abhängig sein lafsen von Gut-
'stU der Bischöfe.
Kunert (Soz.) sprrcht sich für den Antrag Müllcr-
'N'ngen aus.
reckä.l^ ^ chmidt - Warburg (Ztr.) spricht sich für die Auf-
^f^tnltung des Gottcslästerungsparagraphen aus
^rkani , ^nhn ^3tr.) erklärt: Unsere Pflicht rft es, die an-
SU ä-n n Religionsgefellschaften gegen Beschrmpfungeri sicher
nichr Dagegen helfen auch die Zitate Les Abg. Müller
Resolution Müllcr-Meiningen !betrcffcnd die Gegensei-
Erzp-.. die AuAiescrungsverträge, sowie die Rcsolution
detreffend Statrstik über Sträflrngsarberten werden
Dcr Rcst des Justrzctats wird ohne Debatte ep-
6.18 Uhr vcrtagt sich das Haus auf morgen.
Deulfchos Neich.
gielnä , sozia.ldemokratische „Rheinisck)-lWestf. Ztg."
üts; Bild fidelen Gefäng-
hoU ^ ^ gbfälscht worden sei. Sie schreibt: „Wir wteder-
gefert' der Ausnahme, nach der unser Mld an-
Ti ^t worden ist, nur üie ltnke Seite nnt der einen
ss ^eggeschnitten wurde. Aus dem Original befin-
terte Vorhang, der Blumenständer und die Bat-
klein ^^'^ten am Baden. An der Wand hingen sechs
Anrcm^ dilder, von denen durch die Beschneidung eine
Rew- y ^SSefallen ist, statt dessen ist auf nnserer
^onktion ein größeres angebracht.
(x ^ Monat November 1904 sinü auf dentschen
j>er ^ ahnen — einschließlich der bayerischen nnd
^nhnen mit weniger als 60 Kilometcr Betriebslänge
sgn„^ ..^"^S^sungen auf freier Bahn (davon 3 bei Per-
bbj ^"Sen), 16 Entgleisungen in Stationen (davon 3
Z,j ^^!°nenzügen), 3 Zusammenstötze auf freier Bahn,
Lüqp, ^^wenstöße tn Stationen (davon 6 bei Personen-
getöt ! ^^Sekommen. Dabei wurden 1 Bahnb-ediensteter
1 Reisender und 21 Bahnbedienstete verletzt.
s s Bertrauensmänner der deutschen frei -
haben ' ^ ^ ^ Partei S ch I e s w i g - H o l st e i n s
Und su Kiel einc Versammlung abgehalten
sam^ ^ berselben ernmütig für einen engeren Zu-
chen uschlutz alIer Liberalen mrsgesstro-
Uuno Kriegsg'erichtshos in Magdeburg hat dic Mei-
>vehr ^usgesprockM, datz die Angeklagten nicht in Not-
hat ,?^>unidelt habcn- 'Durch diesen negatwen Ausfpruch
der GertchtAhos zugegeben, datz für einen llnter-
Biertes AbonnementS-Konzert des
Bach-Vereins.
D.
Heibelberg, 17 - Jan.
die P- ..'Drotzte dcs AbenLS war Joh. Seü. Bachs Ciaconna für
burg rstipe, die Herr ...exanbcr Netschnikoff aus Petero-
> orer, Jck habe sie wohl anders, aber nie besser spielen
sageni, ^der Ton war tveich und klar cntstaniden und niever-
Sclbstr.?? ..^Ovt und Stelle, die Stimmen kamen nnt stetiger
ügste "Sändlichkeit zum Schneiden; technisch hier das Wich-
de,L das lvar nicht alles; Leben unb eine hohe Fdee trug
^Ude,,?^'. ^utvoicklung gegeben zu haben, in bcliebig auszuls-
^?"c, des Spiclers Besondcres, Grotzcs daran ge-
Ciokg' die grotzc Arpogyienftclle in die harten Gesehe des
ausg^q !^'uthemas einlief, und nachhcr die grotze Partie in Dur,
nung als Befreiung vom Gesetzes zwan g durch Unterord-
L.D'ren Höhepunkte.
sSstwetsch n i ko f f spiclte autzerdem das Violinkongert
^uovem, in eincr Auffafsung, die mir nur im zweitcn
«r Hwr, besonders vom ztveiten Thema an, brachte
Sag tvö .^°Enden Gesang und düftende Lyrik. Fm ersten
üiai, >hm die Klassizität, selbskverständlich wirkendes Eben-
^hdthn - ^ oberstes Gesetz; tvie ^ätte er sonst die in festc
spi^s gegossxnen Läufe beschleunigen, und gar seln Triolen-
die Wiederholung des Seitensatzes hasten könnenl Fm
Gt f-r übermüdct gewesen sein, mit dem Tempevame'.t
yebüh,dätte sich sonst mehr anfangen lassen. Ancrkcnnung
^rke , dah er die ztvel schtvcrsten und tiefsten Violin.-
t>h,,s^ Litereitur darbot. Dah cs technisch keinc Pro-
e>. m,..?^-hr für ihn zu lösen qab, sei nur nebenbci gesagt, datz
^>aeo,f eine grohe Künstlerpersönlichkeit iv hat er mit der
ejsschv gezeigt.
r u ck n e r ' s viertc Symphonie, die sich die .,ro-
vennt, war die Hauptnummer der Orch.-stertverke.
m-ir ein Gräuel. Man weih, was von je übck Brucktters
von
Ta(
gebeiien die Möglichkeit ein-er Notwehr einem
Vorgesetzten gegenüber zulässig ist, und diese Auf-
fassung wird wohl allgemeine Zusümmung i m Heere
wie im Volke finden.
K o b l e n z, 15. Jan. Der Fostungsgefangene H ü s-
sener wird am Dienstag nach Weichselmünde
gebracht.
Baden.
Karlsruhe, 16. Zan. Wie die „Badische Korre-
spondenz" von gut unterrichteter Seite hört, wird die
Aendernng im S t a a t S m i n- i st e r i u m sich in Bälde
vollziehen. Staatsminister von Brauer tritt in den
Ruhestand; an sciner Stelle wird Mnister Schenkel
S t a a t s m i ni st e r unter Beibehaltung des Mni-
steriums des Innern und gleich-zeitiger Uebernahm-e des
Kultusministerinms. Freiherr von Dusch, der das
Justizministerium beibchält, wird Nachfolger des Herrn
von Brauer als Leiter des Ministeriums des Großh.
Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten. Das neu
zu schafsende 9N i n i st e r i u ni für Handel nnd
Gewerbe übernimmt der Landeskommissär sür'Karls-
ruhe, Gch. Rat Braun.
Bayera.
— Der weitere Ansschuß der n a t i o n a l l i b e r a-
len Partei der Pfalz tagte am Sonntag in Neu-
stadt und beriet das neue Organisationsstatut. Erfreulich
war die Mitteilung, daß 'ich inerhalb der Partei und
unabhängig vom Bunde der Landwirte eine Freie
Vereinigung pfälzischer Landwirte ge-
btldet hät. Der Generalversammlnn-g soll ein taktisches
Zusammengchen all-er Liberalen gegen das schwarz-rote
Kärtell empfohlen werden, unter Anschluß an den Wahl-
aufruf der rechtsrheinischen Liberalen.
Elsatz-Lothringe«.
Straßbur g, 16. Jan. Gestern Nachmittag fand
hier in; „Hotel zur Krone" der erste Parteitag
derElsaß-Lothringischen liberalen Lan-
despartei statt. Ungefähr 60 Delegierte aus allen
Teilen des Landes waren zugegen. Dsn Gegenstand der
Tagesordnung bildete die Frage der Organisation, sowie
die Aufstellung eines besonderen Landesprogramms. Me
Versamm-Iung beschloß, den Verlauf der Beratnngen,
welche bis abend-s 8 Uh-r dau-erten, geh-eim zu halten.
Aus der KarlSruyer Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit -der Grotzherzog haben
den Lberforstrat Eduard Mayerhöffer bei der Forst- und
Domäncndircktion zum Geheimen Obersorstrat, den Oberforst-
rat Friedrich Schweickhard zum vorsitzcnden Rat der forst-
lichen Wtcilung bei der Forst- un-d Domänendirelkion, ernamit,
so i-ie den Revisor Auguft Ztcgler uird Len Registrato:
Friedrich Meerwarth beim Evangelischen Qberkirchenrat,
sei: R,al1chrcr Gottfried Bchringer, Hauslehrcr ain L.a>-
desgefangnis in Freiburg, sowic die Gerichtsschreiber Joscf
Z . ni ni c r m a n n , Ferdinand Krätz und Otto Hchn b -i,u
Amtsgericht Freiburg, Richard Schwab beim Amtsgcr'ckt
Symvoonieen geschricben wurde, von ihrer Zerriffenheit, dem
Mangcl cm organischer Konstruktion und damit an innerem Le-
ben- aber ich bitte Sic, verehrte Leserin, glanben Sie es auch,
es sind kcine Phrasen, das ist nicht wegzudispntieren. Jhr
Schicksal ist dcr Tod in Langeweile noch ehc sic, wcnigstens -ie
oicrtc, — ich kenne sie mcht alle — recht znm Leben erwackte.
Was hilst es, datz das crste Hornthema, ü-ber den TremoloS,
in Waqrheit entzückt, daß des Scherzos Trio einen reizendcn
schlichten Ländler brinqt? Warum heitzt sie die „ronmntischc" ?
Roniantisckie Natur? Jn Gottesnanwn der Anfmig. Romantische
Litte? Wohl das Scherzo mit dcn Hörncrterzen, bci denen nur
Brangänc thren Einsatz „Noch sind sic nah" ewig mcht geben
will. Oder Frömmigkeit, Mittelalterkultus, kurz, Momentc dcr
Romannk? — ich fand sie nicht. So blcibt leider nichts. ras
entspricht, denn Ler Charaktcr des Zügellosen, Entkrästigten.
Herr Prof. Wolfrum leistete eine Riesenavbeit nnd lietz
nichtS drinstcckcn-; zum Vortcil nahm er dcn ersten Satz etnas
langsimer als man tbn gewöhnlich hört.
Akcr die Einganasnum-mer, eine Sonate von B a ch, von H.
W-tzsir sehr geschickt für Orchester übertragen (mit Ausmihmc
dcs ellvas dickflüfsig -wirlcnden AdagioS) war doch «twas ganz
andereS. Ueberhanpt: Bach und Wolfrum — das gibt schon
icde-'-mal einen guten Klang. Das war vollkommen. H D.
Kleirre ZeitRNg.
— Dnren 16. Jänuar. Nicht v e r l o b t. Dr.
Heck cms Rheydt von dem fälschlich geitveldet
'wurde, daß er mit Fräulein- Bertha Krupp
verlobt sei, ist, w-ie die Dürener Zeituu-g" meldet,
in die hiesiege P r o v i n z i a l - P f l e g e a n st al t
gebracht worden. Die Familie Knistp kemit den Dr.
Heck gar nicht.
Mannheim und Albert Herrel beim Amtsgericht Heidelber-x
landcsherruch angestcllt.
Karls-ruhe, 16. Jan. Am gestrigen Sonntag
nahmen die Großherzogrn, der Erbgroßherzog und die
Erbgroßherzogin sowie die Kronprinzessin don Schweden
und Norwegen am Gottesdienst in der Schloßkirche teil,
wobei Hofdiakonns v. Frommel die Predigt hielt. Um
1 M,r fand bei den Großherzoglichen Herrschasten Fa-
milientafel statt. Nachmittags traf Prinzessin Amslie
zu Fürstenberg hier ein. Der Erbgroßherzog und die
Erbgroßherzogin sowie die Kronprinzessin Viktoria be-
suchten mit der Prinzessin -chends die Oper „Tannhäuser"
im Hostheater. Um U11 Uhr abends reiste Ihre Durch-
laucht wieder nach Baden zuriick. Heute Vormittag em-
Psing der Großherzog den Minister Dr. Freiherrn von
Dusch zur Vortragseirstattung. Jm Laufe des Nach-
mistags hörte Seine Königliche Hoheit dic Vorträge des
Geheimerats Dr. Freiherrn von Babo und des Legations-
rats Dr. Seyb.
AuSlaud.
Frlulkrnch.
P a r i s, 16. Jan. Kriegsminister Berteaux
hielt heute bei eiuem Fest, das ihm von seinen Wählern
anläßlich seiner Ernenuung zum Minister gegeben wurde,
eine Ansprache, in der er sagte: die Armee, welche im
wesentlichen von der Demokratie gebildet sei, müsse stark
sein, um allen Gefähren begegnen und den Friedeu
sichern zu können. Der Minister sprach sodann über dic
Auskunftszettel nnd sa-gte, es sei ein unseliges Wert, in
der Armee den Geist der Kraftlosigkeit, der Furcht und des
Unwillens.zu unterhalten. Dieses Werk schade nicht nur
dem jetzigen Kabinett, sondern auch dem, das ihm folgeu
werde.
Anßlnnd.
P e t e r s b u r g, 16. Jan. Fm Gouvernement
Wjatka sind vom 4. bis 10 Januar 46 Fälle der s ibir i-
s ch e n P e st vorgekommen. Au der Beulenpest sind im
Uralgebiet vom 3. bis .9. Januar 8 Personen erkrankt.
Die Gesamtzahl der Erkrankungeu seit deni Äuftreten der
letztgenannten Epidemie beträgt über 370, die der Todes-
fälle 340. Cholerafälle wurden in den vcrseuchten Teilen
des Reiches vom 2. bis 8. Ianuar 23 sestgestellt, gegen 61
in der Vorwoche-,
Amerika.
Washington, 13. Jan. Der amerikanische Ge-
sandte bei der Regierung von Haiti erklärte, die Ver-
einigten Staaten erkenuen die Berechtiguug der gegeu
einen Am-erikaner ansgbsprochenen langen Gefängnis-
sstafe nicht an. Der Amerikaner war in einem Prozesse
wegen betrügerischer Angabe von Bonds gegen die Re-
gierung des Präsidenten nnd die Bank von Hmti als Mit-
schuldiger verurteilt worden. Die Vereinigten Staaten
v-erlangen unter Androh-ung energischer Jntett'ention die
Annnllierung der Strafe. Es herrscht große Erregung.
Auch Deutsche und Franzosen srnd in derselben übertrie-
benen Weise bcstraft worden.
— Ranbmord in Helmstorf bei Tcsiin in Mecklcnbnrg-
Schwerm. Bei einem am 29. November 1904 in Helm--
storf verübten Raubmord ist entwendet die nachfolgend
beschriebene Uhr nebst '.Kette und ein goldener Trauring:
-Goldene (7karästg) Damen-Zylinderremontoir-Uhr mit
der gestempelten Fabriknummer 264801, Größe 13III,
zweite Qualität, weißes Zifferblatt. Goldene Halskette
mit Herzschieber. Veide Gegenständ-e sind fast neu und
befinden sich möglicherweise in einem Etui. Die Uhr
stammt aus dem Engros-Geschäft von W. Hakenthal in
B-erlin, Königsstaße 63. Der Trauring (Männerring)
ist zwar getragen, a-ber gut erhalten, enthält innen Punk-
tiert die Buchstaben W. R. und hat einen Anschaffungs-
wert von 7,60 Mark. Der Erste Staatsanrvalt in Rostock
ersucht um eingehende Nachforschung bei sämtlichen Uhr-
machern, Trödlern, Pfandleihern und sonstigen geeigneteu
Stellen, ob die genannten Gegenstände bei ihnen zum Ver-
kauf, zum Versatz oder zur Reparatur vorgekommen srnd.
nstt dem Bemerken, daß die Ausfindung derselben für
die Eutdeckung des Täters von größter Bedeutun-g ist.
Er ersucht weiter, deu Besitzer der Gegenstäude, der sich
nicht über ihren Erwerb ausweisen kann, fesstr-chmen zu
lassen und ihn telegraphisch zu benachrichtigen.
— Lyck, 16. Jan. Das -Sch- wurgericht verur--
teilte den wegeu Gattenmordes angeklagten Losmann
Lublinitzki aus Wlosten, der im Buli seine Ehefrau, mit
der er wegen eines anderen Lichesverhältnisses in Un»
frieden gelebt, mit einem Stück Holz erschlagen