^amstag, 11. MLrz 1WL.
Erttes Vlatt.
47. ZahrOtMtz. — Nr. 69.
^.. >>>>-'- ' .. .... -- -NUI «' , II > II ' >,.! u.n .
^lcheint täglich, Sonritags auSgenommen. Preis mit Familieniblättern monatlich S0 Pfg. in's Haus gchracht, b«i Lrr Vxpebitim, nnd drn Kweigfiationen «chgeholt 4v PfA.
Durch die Post bezogen vrerteljährlich 1,35 Mk. ausschlietzlich ZustrllgeibLhr.
"Seigenprcis: 20 Psg. für die Ifpaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hi-nige GefchäftS» u. Privatanyeigen «rmätzigt. — Für di« Slufnahme von Angeigt»
^ bestimmten Tagen wird kein« Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln d«r Heidelbenger Zeitung u. den städt. Anfchlagstellen. Fernfpr. 88.
Deutscher Reichstug.
Berlin, 10. März.
Haus ift s ch w a chj befetzt.
fortgefetzten Beratnng bes Etats des
Ab« ^ ^ ts des I n a e r n erwidert
M u g da n (freif. Volksw) auf die sozialdemokra-
borh^.j?7"Srifif>e gegen ihn.- Wei der Sogialdemokrati« sei alles
tuptign y/ der bürgerlichen Gefellfchaft vorwerfc: Kor-
^dler n ..siffrschachcr, Stellenwucher und Unfittlichkeit. Seit
N/^fiahnigen Reichstagsredc habcn die Sozialdemdkratcn
tej, gxz.f'Htz ber frei gcwähltcn Kaffenärzte, Lcssen Vorstand er
'Äubest affo etwa 1000 Aergte politifch gematzregclt. Herr
'len; ru -en anständigen Arbeitern fein Anfchen verlo-
diestznOr, .'^lnem Trofte könne er sagen, 'datz es nur gering ge-
i Atzg ai (Levhafter Beifall.)
T^UNg . ^ober (Ztr.) bvgründet 'seine Resolutimr auf Vor-
kine Gcfetzcs über t«s Schmiergelderunwefen, sowic
'luf p^.'E^Oon zur Ausdehnung der Atbeitcrschutzbeftimmungen
fndnitrj^^^lnduftrie. Redner fo-rdert Einbezichung der Haus-
M das Krankcn- und JnvalideTwcnsicbcrungsgefetz und
»?ch den Familien dcr Hausgclverbctrei'benden viel-
^ertz^j vlchl'ndc physifche und fittliche Ekond. Er vcrlangt ein
^itie Sonntags- und Nachtarbcit dcr Heimarbeiter, sowie
Wohnnngsinspektion.
fUfj^^A' v r ö l j ch (Refp.) wünfcht Ausdchnung der Gcwerbe-
^'»riieiacc^ Gewerbcbetriebe, die mit der Landwirtschaft zu-
talie^ Wngeri, und -bekämpft die Konzentration grotzer Kapi-
fuft den jüdischen HänLen. (Bizepräfident Paafchc
tesiiex zur Dache.) Redner wünfcht in der Fortsetzung
tignne, tt»^sührungen kräftige Mittelftandspolitik und Befei-
- Ab^!-Warenhäufer.
tlbten > ^ ch^ i-r m a n n (Soz.) führt «us: Jn Solingen
isür W,,^. Aerztc Terrorismus gcgen die Krankenkassen aus.
'wf zj,, Vorgehen habe er nnr die Erklärung, datz er sich
l^votz,.- Tfjtll'rstützung der Konfervativen angewiefen sieht.
Lärm.) Seine Rede leide an den grötzten Ueber-
^Avlfstg^ u»d on ungerechtfertigter Verallgcmeinerung von
Bemerkungen des Abg. Büfing (natl.) erklärt
^Ung, ^tbsekrctär Dr. Graf v. Posadow sky: Die Behaup-
- E>ei der Berufung von 'Sach'vetstänidiigen zur Kon-
a^effsifend Neuregelung der Krankenftatiftik von politr-
'trag^ ^lchtspunkten au-sgcgangen sind, ift unrichtig. Was dic
^dschen S? A.ufsicht im Baugewerbe betrifft, so können die tech-
^ AufsichtKp^mten noch weiter vermehrt werdcn.
d. Böhlcndorff (kons.) wünfcht für das Bau-
^lnführung des Befähigungsnachweifcs.
Abn §opsch (freis. Vp.) tritt für den Haufierhandel ein.
utzauer (Soz.) polemifiert gegen den Mbg. Pauli-
^U ^ uud klagt uber die Lehrlingsgüchterei in den Firnun-
- Konkurrenz der Gefängnisarbcit.
errijgxT, weitcren- perfönlichcn Wemerkungen vertagt
>- die Weiterberatung auf morgen 1 U'hr.
Deutsches Reich
U Daden.
^ 10. März. NctchldMi c,m Tonnerstag Nacy-
Ern? bine Vertoauensmän'nerverfammlung des Zen-
tvelche in Gegenwart des Geistl. Rat Wacker
Uch„, „Kandidatenfrage für den LAndtagswahlkreis
ühl (bisher vertreten dnrch Landgerichtsdirektor
stgpch . deriet, im Sgale des Gafthauses „Zum Ochscn"
eigtz^^^^den hatte, fo-lgte im selben Jiaum am Abcnd
t g ^ ^sucksie Derfcmmilung des nationallibe-
dtrost? ^ereins Achern. Der Vorsitzende, Wasscr- nnd
^^O^dg'Urnfpektor Armbrufter, begrußte herzlich
die erschienenen Parteifreund-e von M)ern, Oberachern
mid Ka-Ppelrodeck, worauf Parte-.'ekrctär Ziegler in
einer Rundfchau dic bedeutsam!len politischcn Ereigntsse
der letzten Zeit im Reich und in Baden bcieuchtete. Zum
Schluß seines Vortrages, der lebhafren Beifall iand,
legte er die Wichtigkeit der ncrhenüen Landtagsirrahlen,
die nene Konftellation der Parteisn und die dr'ngerde
Notwendigk-eit einer Aieldewutzten politischen Ardeit iu:
liberalen Lager dar. Daran fchloß sich nvch eine längere
Aussprache, welche anch den- Ndinisterwechfsl und die
Wah'laussichten derührte.
Karlsrnhe, 10. März. Das Mitglied d-es Staats-
mmsiteriums, Geheimrat Reinhard, der zur Wieder-
herstellung seiner Gefundiheit einen mehrwöchigen Urlanb
an der Rivrera genommen hatte, ist heute zurückgekehrt,
nm feinm Dienft wieder zn übernehmen.
Preußen.
— Anr 10. -ds. fand rir H a l I e a. Saale eine K o n-
ferenz der preutzischen Universitätsrek-
toren zur BefPrechung akademischer Fragen
statt.
ANs der Kurlsruher Zeitung.
— Die Grohh. Zoll-direktivn 'hat den Buchhalter Philipp
Eberwcin- in Lörrach zum Hauptfteueramte Heidckberg ver-
sitzt-
Kar'lsruhe, 10. März. Der Großherzog hörte
heute Pormittag von 11 Uhr an den Vortrag des Prasi-
denten des FinanWniniskeriums, Geheimevats Becker,
und nähm um halb 1 Uhr die MÄdung des Oderften von
Gerok, Kommandeurs des 8. Wiirttsntbergifchen Insam
terie-Regiments Nr. 12L Grotzherzog Friedrich von Ba-
den, bisher militärifches Mtglied des Reichs-Militärge-
richts entgegen. Nachmitta-gs 3 Uhr eniipfing der Grotz-
h-erzog mit Jhrer Königlichen Hoheit der Grotzherzogin
den Kaiserlichen Legationsrat Grafen von Oberndorff
mit Gemahlin. Um 'HM 6 Uhr traf der Grotzlierzog
von Sachsen, aus Weimcrr t'ommend, zum Befuch üer
Oirohherzviglichen Herrschaften hier ein. Der Erbgrotz-
herzog empfing den 'Hohen Besnch am Bahnh-of, wo auch
der Oberfchlotzhauptmann von Offenfandt-Berckholtz nnd
Oberftallmeister Graf von Sponeck, sowie Generalleut-
nant FreHerr von Reibnitz, Ko-mmandant von Karlsruhe.
anwefend waren. Jm Grohh. Schlotz saud die Begrü-
hung durch den Grotzherzog und die Großherzogin statt.
Hierauf wurde der Grotzherzo-g von Sachsen iu ieine
Wohnung geleitet. Derselbe gedenkt einige Ta-ge hier zu
verweileit. Später nähmen die Höchsten Herrfchaften im
eng-eren- Kreise im Gartenfaal den Tee. Um halb 8 Uhr
besuchte die Großh.erzogin das Konzsrt zugunstenj der
Rickiard- Wagner-Stipendien-Stiftung un Mrsieumssaäls.
Den Adend verbrachten die Höchsien Herrschaften in stiller
Vereinigung.
.....
ARS Sradt uNd Lano.
Heidelberg, 11. März.
»—" Geburtstagsfeicr. Ilm 7. März faud hie-r eine seltenc
'Keicr ftatt. iSie galt der in> weiteu Kreifen der Stadt hoch-
vcrehrten und beliebten Frau Kirchenrat Holften, die ihren 70.
Gebnrtstag -beging. Schon des Morgens hatte ein- Ständchen
>Les Theaterchors die festliche Stimmnng eingeleitet: es folgten
die verschiedencn Depntationen, die in der zieinlich weit ver-
zweigten öffentlichen Tatigkeit der Jubilarin ihren An-lcrtz fam-
iden. ' Der Frauen—Gustav—Aüolfsvcrein überreichte als erfter
cinen Lorbeerkranz, in dem auf einze-lnen Wättern von ge-
fchickter Hand die Namen dcs Vorstandes eingefchricpen waren,
eiin lilafarbenes Band, 'üas sich hindurchschlmig, trug die Wid-
inung; dazu gefiigt war etn silbernes Körbchen mit Brot gefüllt
als Sinnbild der geistigcn Wohltaten, die durch die Hand der
Julbilarin den verfchiedenften Diafporen schon zu Teil goworden
find. Es folgte der Vorstand- ber 6. Abteilung des hicsigen
ZweigvereiNs des Bad. Frauenvercins mit den Borftänden der
Unterabteilungen, die eine mit Mumen gefchmückte Obssichale
überrctchten und der Vcrdienfte ihrer Vorsitzenden gedachten unr
die Füsiorgc für dic Verlafsensten nnter allen Kinüern. Jrn
Ramen des Haüptvorstandes 'LesfeWen Vereins überreichte Exz.
von Winning als erster Bcirat des hiesigen Zweigvercins in Be-
gleitung dvr Schrifsiührerin, Frau Dr. Blum, üas Bild Jhrer
Königlichcn Hoheit der Frau Grotzherzogin zugleich mit einetn
Wlumcn-korL, letztcren im! Namen der Präsidcntin 'des hiefigen
Zwcigvereins, Jhrer Hoheit der Frau Prinzesiin von Weimar,
die zur Zeit nicht anwefend war. Die Stad-t übcrmittelte ihren
Glückwnnsch nnd die warme Anerkennung dcr Verdienfte deü
Gefeterten durch ein Anschreiben des Hcrrn OberbürgermeisterA
Dr. Wilckens, wie Herr DeLin Hönig im Namen der Kirchenge-
meinderates gr-atulierte. Das Gleichc taten noch andere Ver-
eine, wie der Guftav-Adolf-Hailptverein und Ler hieftge Män-
ner-Gusta-v-Adokphverein. Die Gefeierte dankte anf alle An-
fprachen mit warmen und beredten Worten und alle Tellnehmer
an 'der Feier konnten fich üiberzeugen-, datz, äbgefehen von ciner:
gewissen körperlichen Unbehilflichkeit, veranlatzt dnrch cinen Un-
fall vor längerer Zeit, die geiftige Lebendigkcit und- Frksche noch
ungebrochen kn> der verehrten- Frau leden, jcne Eigenschaften,
die, verbunden mit Energie un-d echtcr Herzensqüte, fie zu der
Wirksamkeit befähigten, für deren Erfolge diese Feier etn ficht-
bares Zeügn>is üblegte.
(?) Bercin Fraucnbildung-Frauenstudium. Jn der am
Donncrstag, Lcn S. d. M., abgehaltenen, gut besuchten zwa-NH«
losen Zusammrnkun-ft gab Frl. v. Könitz ein Referat üLer daS
Thvma: „Zur Rcform der Höheren Mädchenfchule: Die Frenrd-
fprachen". Sie legte zunächst Lar, Latz alle Reforiner stch
'darüber klar seien, daß gewisse Fächer, wie insbesondere Deutsch,
Mathematik und die Naturwissenfchaften ausgieLiger Letrieben
werden sollten, datz man dagegen nicht wifse, welche Fächer man
ernschränken solle, La die Stundenzahl für die einzelnen Klassen
aus gesimdheitlichen Grün'den nicht zn erhöhen sei. Frl. von
Könih sekbft ist für Einfchränkung des fremldfprachlichen Un-trr-
richts und beruft sich Labei mit auf einen diefen Punkt berüh-
renden Ausfpruch des Herrn Obcsichulrats Geh. Hofrat v. Sall-
würk in einem kürglich erschicnenen Artikel der Zeitfchvist
„Frauenbildnng", s-owie anf das soeben esichenene Buch der
Obevlebreriü Frl. M. Martin: „Die Höhere Mädchenschule in
Deutschland". Die Verfafserin diefer Abhandlung sctzt den
naturwissenfchaftlichcn Unterricht an die Spitze sänitlicher Uni-
terrichtsfächer und verlangt nur miudeftens cine inoderne
Fremdfprache. Nachdem Fvl. v. Könitz ausführlich davgelegt
hatte, Ivarum- eiin« Einfchränkung des fremdsprachlichen Untev-
richts sowo'hl im Jnteresse der Muttersprache, als auch der
Fremdsprache felbst und autzerdem vom erziehlich-fittlichei,
Standpunkte aus zu wünschen sei, ganz befonders für dicfeniN»
Schülerinncn, die die Höhere Mädchenschnlc nach 'deni 8. und
9. Schuljahrc berei-ts verlasscn-, legte sie Ilar, 'welch vepschtede-
nen Bildungsbedüsin'ifsen Höhere Mädchenschnlen in mittel-
schulloscn Städten dienen niüssem Daran- schlotz sich eii«
Rei-He von praktischen Vosichlägen, deren ctwaige Verwirk-
lichung bei tatsächlichev Beschränkuntz des fremdfprachlichni-
Unterrichts igeboten sein dürfte. Jm letzten ^Teilc ihrer Ab-
handlung vesiuchte sie, dic «ngcnLlicklichen Schulverhält'Nisse,.
den fremdsprachlichen Unterricht betreffeiü», nrit ihren Grund-
fätzen einigerniatzen in Einklang zu bringen, indem fie den
Kleine Zeitunst
^ttsbaden, 10. Marz. Heute Nachmitta-g stürzie
^ ^turmes das zmn Neubau des Landeshauses
^siih» Gerüst zusammen und erschlug zwsi
UNM^^e-siÄe Herren. Beide sind t o t. Die Ver-
(tetz „isi" i'iud, wie wetter berichtet wird, der Rentner
prsch^, Iabrikant Wagner, Jnhaper der Äektrotew-
"1hren°)Fabrik C. Th. Wagner.
'^ders,z Harz, 10. März. Jn der Nähe dev han-
Ortscha-ft Niederfachswerfen mn Südharz
r o „)Spreng-en ein-es Felfens der Eingang einer
L i n h ö HI e von etwa 16 Quadrattn-eter
^stänV ^ ^bigelegt. Jn der Höhle wurds ein fust
Skelett ernes voriintflutttchen Tieres ge-
"Hächm^ickau, 10. März. Redaktcur Schub-ert vom
^on-jgs Volksblcttt" wurde wegen BeleMgung des
?chNof„^ou Sachsen, -bögangen durch Abdruck eines Mon-
^°»a'r ^ Wtener „ArbÄterzerttmg", zu acht
_ dnGefüngnis verurteilt.
x^^lx z "" März. Die öffentlrche Lese-
^ »un feit zwer Iahren im Volkshcms
A^tuirg uutergebracht ist, -bttckt auch im
^öe-ndp ^hre cruf cine rn vrelsachcr Hrnsicksi befric-
w esiolgvejchx Tättgkeit zurück. Die Leseräume
sind inr Jahre 1904 rm ganzen von 168,600 Personen
befucht worde-n, der tägittche B-siuch schw-üirLt zwifchen 300
und 1000 Pesi-onen. Es lregen 567 Zertungen und
Zettfchsi-ften auf. Dre Brbttochek har einen- Bsitartt» von
16 289 Bänden gegen 16 573 im vorrgen Jahre, wobei
Zu berücksichtigen ist, datz 1381 Bände lvegen starker Be-
nutzung ausgsichreden werden mutzteu. Jm Berichts-
jahre wurdeu 110 183 Bände ausgeiiehen, wied-er 6000
mehr als sin vorrgen Jahr. Jm Berglsich zu anderen
Städten fft dies, da- Jena mit Wenigenjena nur esiva
31 000 Einwohne-r hat, sin ungühem'er Prozenffatz. Die
Bibttochek wrwde von 7012 Personsn (4638 männttchen
und 2374 wsiblichen Pesionen) benutzt, die allen Stän--
den angehören.
— Ausgrabungen in Leukas. Die von Prossifor
Dörpfe-Id in Leukas unternomnrenen Ausgrabungen und
die Frage: Jst Leukas das Homerrsche Jthaka? hat eine
genane topographrfche Kartte der Jnssl Leukas nötig ge-
macht, w-eitt-gstens des Teiles, de-n Dörpfeld crls den flrr
eine homerifche Nisderlafsung geeignetsten anerkemtt und
wo er geg-ra-berr hat. Zu disiem Zwecke sind- zwsi deutfche
Jnfanterie-Offiziere aus Befshl des Kaifers abkomman-
diert worden u-nd in Griechenlattd- singetroffen. Sie ha-
ben sick) denr griechischen Kirltusminister vorgsitsllt und
sind mit Profsiso-r Dörp-seld nach Leukas abge-rsist, wo
dre Behörden vom Minffterrum den Befehl erhielten, den
Herren jede Erleichterung zu gewähren und ihnen die
Die heutige Nummer umfaht vier Vlätter zusamme« 18
nöttgen Bedieirungsiminnfchaften zur Vesiügung zu stel-
len. — Die Wiedereröffnung der Wiener .Kunstakademie
rst sür Moirtag, angekünidrgt. Dre Akademiker verspra-
ckjen, die Obstrnktion sinzustellen, nachdem der! aufge-
drungene Professor Marschall bttvogen w-orden fft, eu
cttvaigen Untersicht nrrr in seirr-eur Pi ivatatotter zn er-
tsilen.
— E>ne Ehrung Pa„l Hcyscs. König Max. II. von
Bayern hat 1864 den damvls 24jährigen Panl Heyse
unter Aussetzung eines 'Jahrgehaltes nach Münchien be-
rufen. Ssitdem ha-t der Dichter, abgesehen von zahlrsi-
ckynr Reisen uttd abgsiehen davon, datz er nenerdings nach
siner läng-eren Krankhsit den Winter rn Gardone a-m
Garbasee zuzrcbsingen pflegt, seinen Wohnsttz gindaueinü
rn der bayerischen Hanptstadt gchabt. Den funszrgsten
Jahrestag der Uebersrchelung Heyses nach München hat
rmn der Münchener Mvgfftrat krrrz vor Wsihttachten da-
durch beton-en zn sollen- geglaubt, dah er dem wsiMchen
Tsilc der bsienner Stratze-den Nanren Pcml Heyse-Stratz«
verttch. Hiergegen erho-ben äber einige Bewoihner dsr
umgsianfte-ir Verkchrscider sinen dervsirgen Widersprnch,
datz 'd-er Dichter vvn Gavdone aus den Vürgennsister
bat, von einer Ehrung, die mrt so vrelen Berdrießttchkeiten
vesinüpst ssi, Slbstand zu nehmen. Der Magistrat hat
dieser Bttte entsprochen und imnmohr d'er Hsu-Strcrtzs,
deren Anwohner damtt wohl zusttteden sind, den Namett
Heyses ve-rlr-ehen.
Seiten.
Erttes Vlatt.
47. ZahrOtMtz. — Nr. 69.
^.. >>>>-'- ' .. .... -- -NUI «' , II > II ' >,.! u.n .
^lcheint täglich, Sonritags auSgenommen. Preis mit Familieniblättern monatlich S0 Pfg. in's Haus gchracht, b«i Lrr Vxpebitim, nnd drn Kweigfiationen «chgeholt 4v PfA.
Durch die Post bezogen vrerteljährlich 1,35 Mk. ausschlietzlich ZustrllgeibLhr.
"Seigenprcis: 20 Psg. für die Ifpaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hi-nige GefchäftS» u. Privatanyeigen «rmätzigt. — Für di« Slufnahme von Angeigt»
^ bestimmten Tagen wird kein« Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln d«r Heidelbenger Zeitung u. den städt. Anfchlagstellen. Fernfpr. 88.
Deutscher Reichstug.
Berlin, 10. März.
Haus ift s ch w a chj befetzt.
fortgefetzten Beratnng bes Etats des
Ab« ^ ^ ts des I n a e r n erwidert
M u g da n (freif. Volksw) auf die sozialdemokra-
borh^.j?7"Srifif>e gegen ihn.- Wei der Sogialdemokrati« sei alles
tuptign y/ der bürgerlichen Gefellfchaft vorwerfc: Kor-
^dler n ..siffrschachcr, Stellenwucher und Unfittlichkeit. Seit
N/^fiahnigen Reichstagsredc habcn die Sozialdemdkratcn
tej, gxz.f'Htz ber frei gcwähltcn Kaffenärzte, Lcssen Vorstand er
'Äubest affo etwa 1000 Aergte politifch gematzregclt. Herr
'len; ru -en anständigen Arbeitern fein Anfchen verlo-
diestznOr, .'^lnem Trofte könne er sagen, 'datz es nur gering ge-
i Atzg ai (Levhafter Beifall.)
T^UNg . ^ober (Ztr.) bvgründet 'seine Resolutimr auf Vor-
kine Gcfetzcs über t«s Schmiergelderunwefen, sowic
'luf p^.'E^Oon zur Ausdehnung der Atbeitcrschutzbeftimmungen
fndnitrj^^^lnduftrie. Redner fo-rdert Einbezichung der Haus-
M das Krankcn- und JnvalideTwcnsicbcrungsgefetz und
»?ch den Familien dcr Hausgclverbctrei'benden viel-
^ertz^j vlchl'ndc physifche und fittliche Ekond. Er vcrlangt ein
^itie Sonntags- und Nachtarbcit dcr Heimarbeiter, sowie
Wohnnngsinspektion.
fUfj^^A' v r ö l j ch (Refp.) wünfcht Ausdchnung der Gcwerbe-
^'»riieiacc^ Gewerbcbetriebe, die mit der Landwirtschaft zu-
talie^ Wngeri, und -bekämpft die Konzentration grotzer Kapi-
fuft den jüdischen HänLen. (Bizepräfident Paafchc
tesiiex zur Dache.) Redner wünfcht in der Fortsetzung
tignne, tt»^sührungen kräftige Mittelftandspolitik und Befei-
- Ab^!-Warenhäufer.
tlbten > ^ ch^ i-r m a n n (Soz.) führt «us: Jn Solingen
isür W,,^. Aerztc Terrorismus gcgen die Krankenkassen aus.
'wf zj,, Vorgehen habe er nnr die Erklärung, datz er sich
l^votz,.- Tfjtll'rstützung der Konfervativen angewiefen sieht.
Lärm.) Seine Rede leide an den grötzten Ueber-
^Avlfstg^ u»d on ungerechtfertigter Verallgcmeinerung von
Bemerkungen des Abg. Büfing (natl.) erklärt
^Ung, ^tbsekrctär Dr. Graf v. Posadow sky: Die Behaup-
- E>ei der Berufung von 'Sach'vetstänidiigen zur Kon-
a^effsifend Neuregelung der Krankenftatiftik von politr-
'trag^ ^lchtspunkten au-sgcgangen sind, ift unrichtig. Was dic
^dschen S? A.ufsicht im Baugewerbe betrifft, so können die tech-
^ AufsichtKp^mten noch weiter vermehrt werdcn.
d. Böhlcndorff (kons.) wünfcht für das Bau-
^lnführung des Befähigungsnachweifcs.
Abn §opsch (freis. Vp.) tritt für den Haufierhandel ein.
utzauer (Soz.) polemifiert gegen den Mbg. Pauli-
^U ^ uud klagt uber die Lehrlingsgüchterei in den Firnun-
- Konkurrenz der Gefängnisarbcit.
errijgxT, weitcren- perfönlichcn Wemerkungen vertagt
>- die Weiterberatung auf morgen 1 U'hr.
Deutsches Reich
U Daden.
^ 10. März. NctchldMi c,m Tonnerstag Nacy-
Ern? bine Vertoauensmän'nerverfammlung des Zen-
tvelche in Gegenwart des Geistl. Rat Wacker
Uch„, „Kandidatenfrage für den LAndtagswahlkreis
ühl (bisher vertreten dnrch Landgerichtsdirektor
stgpch . deriet, im Sgale des Gafthauses „Zum Ochscn"
eigtz^^^^den hatte, fo-lgte im selben Jiaum am Abcnd
t g ^ ^sucksie Derfcmmilung des nationallibe-
dtrost? ^ereins Achern. Der Vorsitzende, Wasscr- nnd
^^O^dg'Urnfpektor Armbrufter, begrußte herzlich
die erschienenen Parteifreund-e von M)ern, Oberachern
mid Ka-Ppelrodeck, worauf Parte-.'ekrctär Ziegler in
einer Rundfchau dic bedeutsam!len politischcn Ereigntsse
der letzten Zeit im Reich und in Baden bcieuchtete. Zum
Schluß seines Vortrages, der lebhafren Beifall iand,
legte er die Wichtigkeit der ncrhenüen Landtagsirrahlen,
die nene Konftellation der Parteisn und die dr'ngerde
Notwendigk-eit einer Aieldewutzten politischen Ardeit iu:
liberalen Lager dar. Daran fchloß sich nvch eine längere
Aussprache, welche anch den- Ndinisterwechfsl und die
Wah'laussichten derührte.
Karlsrnhe, 10. März. Das Mitglied d-es Staats-
mmsiteriums, Geheimrat Reinhard, der zur Wieder-
herstellung seiner Gefundiheit einen mehrwöchigen Urlanb
an der Rivrera genommen hatte, ist heute zurückgekehrt,
nm feinm Dienft wieder zn übernehmen.
Preußen.
— Anr 10. -ds. fand rir H a l I e a. Saale eine K o n-
ferenz der preutzischen Universitätsrek-
toren zur BefPrechung akademischer Fragen
statt.
ANs der Kurlsruher Zeitung.
— Die Grohh. Zoll-direktivn 'hat den Buchhalter Philipp
Eberwcin- in Lörrach zum Hauptfteueramte Heidckberg ver-
sitzt-
Kar'lsruhe, 10. März. Der Großherzog hörte
heute Pormittag von 11 Uhr an den Vortrag des Prasi-
denten des FinanWniniskeriums, Geheimevats Becker,
und nähm um halb 1 Uhr die MÄdung des Oderften von
Gerok, Kommandeurs des 8. Wiirttsntbergifchen Insam
terie-Regiments Nr. 12L Grotzherzog Friedrich von Ba-
den, bisher militärifches Mtglied des Reichs-Militärge-
richts entgegen. Nachmitta-gs 3 Uhr eniipfing der Grotz-
h-erzog mit Jhrer Königlichen Hoheit der Grotzherzogin
den Kaiserlichen Legationsrat Grafen von Oberndorff
mit Gemahlin. Um 'HM 6 Uhr traf der Grotzlierzog
von Sachsen, aus Weimcrr t'ommend, zum Befuch üer
Oirohherzviglichen Herrschaften hier ein. Der Erbgrotz-
herzog empfing den 'Hohen Besnch am Bahnh-of, wo auch
der Oberfchlotzhauptmann von Offenfandt-Berckholtz nnd
Oberftallmeister Graf von Sponeck, sowie Generalleut-
nant FreHerr von Reibnitz, Ko-mmandant von Karlsruhe.
anwefend waren. Jm Grohh. Schlotz saud die Begrü-
hung durch den Grotzherzog und die Großherzogin statt.
Hierauf wurde der Grotzherzo-g von Sachsen iu ieine
Wohnung geleitet. Derselbe gedenkt einige Ta-ge hier zu
verweileit. Später nähmen die Höchsten Herrfchaften im
eng-eren- Kreise im Gartenfaal den Tee. Um halb 8 Uhr
besuchte die Großh.erzogin das Konzsrt zugunstenj der
Rickiard- Wagner-Stipendien-Stiftung un Mrsieumssaäls.
Den Adend verbrachten die Höchsien Herrschaften in stiller
Vereinigung.
.....
ARS Sradt uNd Lano.
Heidelberg, 11. März.
»—" Geburtstagsfeicr. Ilm 7. März faud hie-r eine seltenc
'Keicr ftatt. iSie galt der in> weiteu Kreifen der Stadt hoch-
vcrehrten und beliebten Frau Kirchenrat Holften, die ihren 70.
Gebnrtstag -beging. Schon des Morgens hatte ein- Ständchen
>Les Theaterchors die festliche Stimmnng eingeleitet: es folgten
die verschiedencn Depntationen, die in der zieinlich weit ver-
zweigten öffentlichen Tatigkeit der Jubilarin ihren An-lcrtz fam-
iden. ' Der Frauen—Gustav—Aüolfsvcrein überreichte als erfter
cinen Lorbeerkranz, in dem auf einze-lnen Wättern von ge-
fchickter Hand die Namen dcs Vorstandes eingefchricpen waren,
eiin lilafarbenes Band, 'üas sich hindurchschlmig, trug die Wid-
inung; dazu gefiigt war etn silbernes Körbchen mit Brot gefüllt
als Sinnbild der geistigcn Wohltaten, die durch die Hand der
Julbilarin den verfchiedenften Diafporen schon zu Teil goworden
find. Es folgte der Vorstand- ber 6. Abteilung des hicsigen
ZweigvereiNs des Bad. Frauenvercins mit den Borftänden der
Unterabteilungen, die eine mit Mumen gefchmückte Obssichale
überrctchten und der Vcrdienfte ihrer Vorsitzenden gedachten unr
die Füsiorgc für dic Verlafsensten nnter allen Kinüern. Jrn
Ramen des Haüptvorstandes 'LesfeWen Vereins überreichte Exz.
von Winning als erster Bcirat des hiesigen Zweigvercins in Be-
gleitung dvr Schrifsiührerin, Frau Dr. Blum, üas Bild Jhrer
Königlichcn Hoheit der Frau Grotzherzogin zugleich mit einetn
Wlumcn-korL, letztcren im! Namen der Präsidcntin 'des hiefigen
Zwcigvereins, Jhrer Hoheit der Frau Prinzesiin von Weimar,
die zur Zeit nicht anwefend war. Die Stad-t übcrmittelte ihren
Glückwnnsch nnd die warme Anerkennung dcr Verdienfte deü
Gefeterten durch ein Anschreiben des Hcrrn OberbürgermeisterA
Dr. Wilckens, wie Herr DeLin Hönig im Namen der Kirchenge-
meinderates gr-atulierte. Das Gleichc taten noch andere Ver-
eine, wie der Guftav-Adolf-Hailptverein und Ler hieftge Män-
ner-Gusta-v-Adokphverein. Die Gefeierte dankte anf alle An-
fprachen mit warmen und beredten Worten und alle Tellnehmer
an 'der Feier konnten fich üiberzeugen-, datz, äbgefehen von ciner:
gewissen körperlichen Unbehilflichkeit, veranlatzt dnrch cinen Un-
fall vor längerer Zeit, die geiftige Lebendigkcit und- Frksche noch
ungebrochen kn> der verehrten- Frau leden, jcne Eigenschaften,
die, verbunden mit Energie un-d echtcr Herzensqüte, fie zu der
Wirksamkeit befähigten, für deren Erfolge diese Feier etn ficht-
bares Zeügn>is üblegte.
(?) Bercin Fraucnbildung-Frauenstudium. Jn der am
Donncrstag, Lcn S. d. M., abgehaltenen, gut besuchten zwa-NH«
losen Zusammrnkun-ft gab Frl. v. Könitz ein Referat üLer daS
Thvma: „Zur Rcform der Höheren Mädchenfchule: Die Frenrd-
fprachen". Sie legte zunächst Lar, Latz alle Reforiner stch
'darüber klar seien, daß gewisse Fächer, wie insbesondere Deutsch,
Mathematik und die Naturwissenfchaften ausgieLiger Letrieben
werden sollten, datz man dagegen nicht wifse, welche Fächer man
ernschränken solle, La die Stundenzahl für die einzelnen Klassen
aus gesimdheitlichen Grün'den nicht zn erhöhen sei. Frl. von
Könih sekbft ist für Einfchränkung des fremldfprachlichen Un-trr-
richts und beruft sich Labei mit auf einen diefen Punkt berüh-
renden Ausfpruch des Herrn Obcsichulrats Geh. Hofrat v. Sall-
würk in einem kürglich erschicnenen Artikel der Zeitfchvist
„Frauenbildnng", s-owie anf das soeben esichenene Buch der
Obevlebreriü Frl. M. Martin: „Die Höhere Mädchenschule in
Deutschland". Die Verfafserin diefer Abhandlung sctzt den
naturwissenfchaftlichcn Unterricht an die Spitze sänitlicher Uni-
terrichtsfächer und verlangt nur miudeftens cine inoderne
Fremdfprache. Nachdem Fvl. v. Könitz ausführlich davgelegt
hatte, Ivarum- eiin« Einfchränkung des fremdsprachlichen Untev-
richts sowo'hl im Jnteresse der Muttersprache, als auch der
Fremdsprache felbst und autzerdem vom erziehlich-fittlichei,
Standpunkte aus zu wünschen sei, ganz befonders für dicfeniN»
Schülerinncn, die die Höhere Mädchenschnlc nach 'deni 8. und
9. Schuljahrc berei-ts verlasscn-, legte sie Ilar, 'welch vepschtede-
nen Bildungsbedüsin'ifsen Höhere Mädchenschnlen in mittel-
schulloscn Städten dienen niüssem Daran- schlotz sich eii«
Rei-He von praktischen Vosichlägen, deren ctwaige Verwirk-
lichung bei tatsächlichev Beschränkuntz des fremdfprachlichni-
Unterrichts igeboten sein dürfte. Jm letzten ^Teilc ihrer Ab-
handlung vesiuchte sie, dic «ngcnLlicklichen Schulverhält'Nisse,.
den fremdsprachlichen Unterricht betreffeiü», nrit ihren Grund-
fätzen einigerniatzen in Einklang zu bringen, indem fie den
Kleine Zeitunst
^ttsbaden, 10. Marz. Heute Nachmitta-g stürzie
^ ^turmes das zmn Neubau des Landeshauses
^siih» Gerüst zusammen und erschlug zwsi
UNM^^e-siÄe Herren. Beide sind t o t. Die Ver-
(tetz „isi" i'iud, wie wetter berichtet wird, der Rentner
prsch^, Iabrikant Wagner, Jnhaper der Äektrotew-
"1hren°)Fabrik C. Th. Wagner.
'^ders,z Harz, 10. März. Jn der Nähe dev han-
Ortscha-ft Niederfachswerfen mn Südharz
r o „)Spreng-en ein-es Felfens der Eingang einer
L i n h ö HI e von etwa 16 Quadrattn-eter
^stänV ^ ^bigelegt. Jn der Höhle wurds ein fust
Skelett ernes voriintflutttchen Tieres ge-
"Hächm^ickau, 10. März. Redaktcur Schub-ert vom
^on-jgs Volksblcttt" wurde wegen BeleMgung des
?chNof„^ou Sachsen, -bögangen durch Abdruck eines Mon-
^°»a'r ^ Wtener „ArbÄterzerttmg", zu acht
_ dnGefüngnis verurteilt.
x^^lx z "" März. Die öffentlrche Lese-
^ »un feit zwer Iahren im Volkshcms
A^tuirg uutergebracht ist, -bttckt auch im
^öe-ndp ^hre cruf cine rn vrelsachcr Hrnsicksi befric-
w esiolgvejchx Tättgkeit zurück. Die Leseräume
sind inr Jahre 1904 rm ganzen von 168,600 Personen
befucht worde-n, der tägittche B-siuch schw-üirLt zwifchen 300
und 1000 Pesi-onen. Es lregen 567 Zertungen und
Zettfchsi-ften auf. Dre Brbttochek har einen- Bsitartt» von
16 289 Bänden gegen 16 573 im vorrgen Jahre, wobei
Zu berücksichtigen ist, datz 1381 Bände lvegen starker Be-
nutzung ausgsichreden werden mutzteu. Jm Berichts-
jahre wurdeu 110 183 Bände ausgeiiehen, wied-er 6000
mehr als sin vorrgen Jahr. Jm Berglsich zu anderen
Städten fft dies, da- Jena mit Wenigenjena nur esiva
31 000 Einwohne-r hat, sin ungühem'er Prozenffatz. Die
Bibttochek wrwde von 7012 Personsn (4638 männttchen
und 2374 wsiblichen Pesionen) benutzt, die allen Stän--
den angehören.
— Ausgrabungen in Leukas. Die von Prossifor
Dörpfe-Id in Leukas unternomnrenen Ausgrabungen und
die Frage: Jst Leukas das Homerrsche Jthaka? hat eine
genane topographrfche Kartte der Jnssl Leukas nötig ge-
macht, w-eitt-gstens des Teiles, de-n Dörpfeld crls den flrr
eine homerifche Nisderlafsung geeignetsten anerkemtt und
wo er geg-ra-berr hat. Zu disiem Zwecke sind- zwsi deutfche
Jnfanterie-Offiziere aus Befshl des Kaifers abkomman-
diert worden u-nd in Griechenlattd- singetroffen. Sie ha-
ben sick) denr griechischen Kirltusminister vorgsitsllt und
sind mit Profsiso-r Dörp-seld nach Leukas abge-rsist, wo
dre Behörden vom Minffterrum den Befehl erhielten, den
Herren jede Erleichterung zu gewähren und ihnen die
Die heutige Nummer umfaht vier Vlätter zusamme« 18
nöttgen Bedieirungsiminnfchaften zur Vesiügung zu stel-
len. — Die Wiedereröffnung der Wiener .Kunstakademie
rst sür Moirtag, angekünidrgt. Dre Akademiker verspra-
ckjen, die Obstrnktion sinzustellen, nachdem der! aufge-
drungene Professor Marschall bttvogen w-orden fft, eu
cttvaigen Untersicht nrrr in seirr-eur Pi ivatatotter zn er-
tsilen.
— E>ne Ehrung Pa„l Hcyscs. König Max. II. von
Bayern hat 1864 den damvls 24jährigen Panl Heyse
unter Aussetzung eines 'Jahrgehaltes nach Münchien be-
rufen. Ssitdem ha-t der Dichter, abgesehen von zahlrsi-
ckynr Reisen uttd abgsiehen davon, datz er nenerdings nach
siner läng-eren Krankhsit den Winter rn Gardone a-m
Garbasee zuzrcbsingen pflegt, seinen Wohnsttz gindaueinü
rn der bayerischen Hanptstadt gchabt. Den funszrgsten
Jahrestag der Uebersrchelung Heyses nach München hat
rmn der Münchener Mvgfftrat krrrz vor Wsihttachten da-
durch beton-en zn sollen- geglaubt, dah er dem wsiMchen
Tsilc der bsienner Stratze-den Nanren Pcml Heyse-Stratz«
verttch. Hiergegen erho-ben äber einige Bewoihner dsr
umgsianfte-ir Verkchrscider sinen dervsirgen Widersprnch,
datz 'd-er Dichter vvn Gavdone aus den Vürgennsister
bat, von einer Ehrung, die mrt so vrelen Berdrießttchkeiten
vesinüpst ssi, Slbstand zu nehmen. Der Magistrat hat
dieser Bttte entsprochen und imnmohr d'er Hsu-Strcrtzs,
deren Anwohner damtt wohl zusttteden sind, den Namett
Heyses ve-rlr-ehen.
Seiten.