Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892
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Kaufmann, Leopold: Karl Müller, [1]
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von Leopold Kaufmann
>?
Gewinners,
Arndts
und der warmen Empfindung, welche den inneren und hingebenden Anteil des Künstlers an seinen Werken
zeigten, allgemeines Aufsehen gemacht hatten. Dazu kamen die angeborene Würde und der imponierende Ernst
des ebenso schönen als stattlichen Meisters. Die Neigung Müllers zur christlichen Kunst, die sich schon sehr
früh bei ihm ans der Grundlage einer ebenso warmen als innerlichen religiösen Überzeugung entwickelt hatte,
fand in dem nahen Umgänge mit dem älteren Deger die erfreulichste Anregung und Förderung.
Nach zweijährigem Studium vollendete Karl Müller sein erstes Bild, ein Ölgemälde, „Mariä Heim-
suchung", das 1837 der Kunstverein für Rheinland und Westfalen ankanfte. Wahrscheinlich befindet sich das-
selbe noch in der Familie
des damaligen
Regierungs-i
in Arnsberg.
Das freudige Ereig-
nis des Verkaufes des ersten
Bildes eines noch so jungen
Künstlers gab Veranlassung
zu eineni ländlichen Feste in
dem berühmten Garten des hl.
Petrus zu Walporzheim, zu
dem Karl Müller einen klei-
nen Kreis von Verwandten
und Freunden einlud. Noch
leben Zeugen der echt rheini-
schen Fröhlichkeit, die in sel-
tenem Maße bei dieser Ge-
legenheit wie immer in dem
Kreise der Düsseldorfer christ-
lichen Maler heimisch zu sein
pflegte.
Dem ersten Bilde
folgte bald das zweite, 1838
kaufte der Kunstverein ein
kleines Ölgemälde „Tobias
mit dem Engel". In diesem
Jahre versuchte sich Müller
auch im Porträt-Malen; der
Gutsbesitzer von Stedmann
auf Besselich bei Ehrenbreit-
stein lud ihn ein, bei ihm zu
wohnen und sein Bild zu
malen. Durch diesen liebens-
würdigen und gastfreien Herrn
lernte Karl Müller auch manche
hervorragende Männer von
Coblenz kennen, die sich in
Besselich einzufinden pflegten,
den Schwager von Joseph von
Görres, Justizrat Longard,
den Justizrat Adams, den Ge-
heimrat Settegast, den Vater
des Malers Settegast, Christian
Brentano, den ältern Bruder von Clemens Brentano, und den durch seine Wohlthätigkeit berühmten Fabrikanten
Dietz, den Brentano sehr bezeichnend „Unsres lieben Herrgotts Hausknecht" zu nennen pflegte.
Ein Ölbild, Charitas, das ebenfalls der Kunstverein kaufte, wurde in kleinerem Maßstabe wiederholt
für den Baron von Schweizer in Frankfurt.
Inzwischen war der christlichen Schule in Düsseldorf eine Aufgabe zugewiesen worden, die auch für
Karl Müller von den bedeutendsten und erfreulichsten Folgen sein sollte.— Tie alte Wallfahrtskirche St. Apollinaris
bei Remagen am Rhein war in den Besitz des Grafen Egon von Fürstenberg-Stammheim übergegangen, dieser
Christus und dir Jünger von Cmaus. von Karl Müller
>?
Gewinners,
Arndts
und der warmen Empfindung, welche den inneren und hingebenden Anteil des Künstlers an seinen Werken
zeigten, allgemeines Aufsehen gemacht hatten. Dazu kamen die angeborene Würde und der imponierende Ernst
des ebenso schönen als stattlichen Meisters. Die Neigung Müllers zur christlichen Kunst, die sich schon sehr
früh bei ihm ans der Grundlage einer ebenso warmen als innerlichen religiösen Überzeugung entwickelt hatte,
fand in dem nahen Umgänge mit dem älteren Deger die erfreulichste Anregung und Förderung.
Nach zweijährigem Studium vollendete Karl Müller sein erstes Bild, ein Ölgemälde, „Mariä Heim-
suchung", das 1837 der Kunstverein für Rheinland und Westfalen ankanfte. Wahrscheinlich befindet sich das-
selbe noch in der Familie
des damaligen
Regierungs-i
in Arnsberg.
Das freudige Ereig-
nis des Verkaufes des ersten
Bildes eines noch so jungen
Künstlers gab Veranlassung
zu eineni ländlichen Feste in
dem berühmten Garten des hl.
Petrus zu Walporzheim, zu
dem Karl Müller einen klei-
nen Kreis von Verwandten
und Freunden einlud. Noch
leben Zeugen der echt rheini-
schen Fröhlichkeit, die in sel-
tenem Maße bei dieser Ge-
legenheit wie immer in dem
Kreise der Düsseldorfer christ-
lichen Maler heimisch zu sein
pflegte.
Dem ersten Bilde
folgte bald das zweite, 1838
kaufte der Kunstverein ein
kleines Ölgemälde „Tobias
mit dem Engel". In diesem
Jahre versuchte sich Müller
auch im Porträt-Malen; der
Gutsbesitzer von Stedmann
auf Besselich bei Ehrenbreit-
stein lud ihn ein, bei ihm zu
wohnen und sein Bild zu
malen. Durch diesen liebens-
würdigen und gastfreien Herrn
lernte Karl Müller auch manche
hervorragende Männer von
Coblenz kennen, die sich in
Besselich einzufinden pflegten,
den Schwager von Joseph von
Görres, Justizrat Longard,
den Justizrat Adams, den Ge-
heimrat Settegast, den Vater
des Malers Settegast, Christian
Brentano, den ältern Bruder von Clemens Brentano, und den durch seine Wohlthätigkeit berühmten Fabrikanten
Dietz, den Brentano sehr bezeichnend „Unsres lieben Herrgotts Hausknecht" zu nennen pflegte.
Ein Ölbild, Charitas, das ebenfalls der Kunstverein kaufte, wurde in kleinerem Maßstabe wiederholt
für den Baron von Schweizer in Frankfurt.
Inzwischen war der christlichen Schule in Düsseldorf eine Aufgabe zugewiesen worden, die auch für
Karl Müller von den bedeutendsten und erfreulichsten Folgen sein sollte.— Tie alte Wallfahrtskirche St. Apollinaris
bei Remagen am Rhein war in den Besitz des Grafen Egon von Fürstenberg-Stammheim übergegangen, dieser
Christus und dir Jünger von Cmaus. von Karl Müller