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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler - Preisausschreiben - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Kunstliteratur und verfielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt - Sprechsaal
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vom Herausgeber — Personal- uud Ateliernachrichteil

2,7

Geburtstag an Bord, von L. !v. Allers

Probe-Illustration aus „Backschisch" (siebeS. 22()

hätte dessen nicht bedurft, da die brav geratene Tochter
den offenbar nach dem Frühstück gekommenen Eltern
gleich von dem noch auf dem Tische stehenden Wein der
Herrschaft ein Glas einschenkt, während der Diener den
Tisch vollends abrüumt und, wohl aus Interesse an der
Tochter, auch an deren Eltern freundlich teilnimmt.
Diese selber sind nun vortrefflich geschildert, sowohl die
voll mütterlichem Stolz auf die anmutige Tochter blickende
dicke Mama, als der frühzeitig abgeschaffte Vater, den
man mit seinem großen Hut und noch größeren Regen-
schirm sowie den kurzen Hosen und Gamaschen von
Trient bis Neapel überall ganz ähnlich trifft. — Da in
Italien, wo es den Bauern noch viel schlechter geht als
bei uns, der Zug vom Lande in die Stadt auch noch
weit stärker ist, so hat eben auch dies Elternpaar die
schöne Tochter frühzeitig in die Stadt zum Dienen ge-
schickt, vielleicht, ja wahrscheinlich dient sie sogar bei der
Herrschaft, deren Pächter der Vater ist, und befindet sich
sichtlich wohl, da man die Dienstboten in solchen vor-
nehmen Häusern, wie das dargestellte, in Italien sehr
gut behandelt. Und so wollen wir denn hoffen, daß sie
dereinst auch der Bediente heiraten werde, der mit seinem
echt italienisch schlauen Gesicht die beiden gutmütigen
Alten so überlegen mustert, die uns, wie das ganze Bild,
das heutige Italien immer noch von einer seiner er-
freulichsten Seiten zeigen.

Die Kunst für Alle VII

Während uns früher die Landschaftmalerei fast immer
nur den Sommer mit seiner Glut oder den in Eis und
Schnee starrenden Winter zeigte, hat sie sich jetzt mit
Vorliebe auf die Darstellung des Frühjahrs nnd Herbstes
geworfen. Unleugbar sind diese beiden auch interessanter,
wie alles Werdende. Aber auch den ganz speziellen
Charakter des Niederrheins finden wir bei unserm heutigen
Frühlingsbild von Karl Schnitze vortrefflich ausgeprägt,
wo man sofort den alles beherrschenden, mächtigen Strom
und irgend eine der vielen ihn von Bonn bis Wesel
zierenden Städte in der Ferne wieder zu erkennen meint,
während der Vordergrund uns die lieblichste Idylle in
d m urgemütlich unter blühenden Bäumen halbversteckten
Bauernhaus mit seinem bemoosten Strohdach zeigt. Der-
gleichen findet man eigentlich so nur in Deutschland und
mag es darum auch immer wieder in seiner unvergleich-
lichen Harmlosigkeit so gerne dargestellt sehen.

Personal- und Alrlier-Nachrichten

0. 8. Karlsruhe. Die Ausführung eines Freskogemäldes
aus den Zinsen der Freiherrlich v. Biel'schen Stiftung, die in
diesem Jahre von der hiesigen Kunstschule zu vergeben war, ist
dem Aquarellisten Franz Hein übertragen worden, der in dem
alten Patrizierhause Bassermann in Mannheim die großen
Flächen des Treppenhauses mit Bildern aus der Familien-
geschichte schmücken soll. Franz Hein, der sich als Aquarell-
maler bereits einen guten Namen gemacht, erscheint für diese

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