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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 7.1891-1892

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Pecht, Friedrich: Die Münchener internationale Ausstellung von 1892, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10735#0386

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VII. Iahrygny. Geft 2O

iA. Juli 1892

4- Gersufgegeben von Friedrich Pechc

„Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbcilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3517, baver. Verzeichnis Nr. 406. k. u. k. österr. Zeituugsliste Nr. 1593) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr

(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf._

Die Münchener internationale Aufstellung von 1892

Wadomm. von Ludwig von Zumbusch

VI. Intern. Kunstausstellung 1892 zu München
Photographie-Verlag der Photographischen Union in München

tz°

Vom Herausgeber

Nachdruck verboten

IV.*)

^aben die skandinavischen Völker nur
wenig künstlerische Überlieferungen in
der Malerei und ist deshalb der herrschende
Naturalismus bei ihnen besonders dürr
und arm ausgeartet, so findet dagegen
bei den Holländern und Belgiern, die
eine so reiche künstlerische Vergangenheit
besitzen, so ziemlich das Gegenteil statt,
d. h- dieselbe wirkt auch jetzt noch gar-
mächtig auf ihr Schaffen ein. Ja, in
Holland wenigstens wird dasselbe noch
ganz von der lebendigen alten Tradition
beherrscht. Das und die freiwillige Be-
schränkung auf ihr Land und Volk und
ihre Gegenwart macht die holländische
Kunst auf die Länge etwas monoton und
handwerksmäßig, denn AlmaTadema,
der neue Wege suchte und fand, ist ja
schon nicht mehr zu ihr, sondern nur mehr
zu den Engländern zu rechnen. — Eine
holländische Ausstellung sieht daher bei
uns fast immer genau so aus, wie die
des vergangenen Jahres — da vorne
hängen die alten Weiber des Israels,
dort in der Mitte grasen die Ochsen des
de Haas, links scheint die Sonne auf
Klinckenbergs Grachten und rechts guckt
sie zu Herrn Bisschops Fenster hinein —
man weiß schon im voraus, wo man
jeden finden wird, von Mesdag mit
seinen trüben Meerfluten bis zu Sadses Scheveninger Strand. Dabei — und das ist die Wohlthat einer
sicheren technischen Tradition — sind die holländischen Säle allemal die ruhigsten und harmonischsten von allen,
es ist so gar nichts Aufregendes da, daß man nirgends so ruhig schläft, wenn einen etwa die Kunstgenüsse er-
mattet haben.

*) LU. siehe Heft 19.

Kunst für All- VII.

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