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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0254

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Kuiistliteratur.

4W

497

lilmstliterattlr.

dntrnqr znr Kiinstlscschichtr. >. Ncduttion von Or.
Hrrinann Lücko in Lcipzig. Dir i'cgcnde voin
?ebcn dcr Jungfran Maria nnd ihrc Darstcltunsi
m dcr bildcndcn Knnst drs Mittrlaltrrs vvn
Alwin Schnltz. Leipzig, Bcrlag von E. A.
Sceinann. 1878. 8". 80 S.

^eit langcn Jcchrcn bctrachtct die dcutsche Kunlt-
Mschichtc Wien als ihrcn Vvrort. Jn Oestcrreich, alS
einzigcn Lande dcutschcr Zungc, ilt dic Pslege nnd
E>'forsch»»g dcr hciuiischcn Dcnkinalc in vorbildlichcr
A>cisc organisirt, die trcfflichcn Mitthrilungcn dcr oltcr-
'richischc» Ccntralkvininission habrn ini ilans dcr Jahir
ri»c Fiiist. o»» SNaterial znr' Kcnntnist dcr vatrrlän-
^schcn Kunstschätzc. anfgchäuft, Ivährcnd in dcr glcichcn
<fril i» Dcntschland von Staatswcgcn so gut ivie nichtö
rchür geschehen ist nnd vvrauosichtlich noch sür rinc
9»tc Weile nichts geschchcn Ivird. Wicn schcnktc nnS
^sr Zeitschrist, Wien die „Ouellcnschristcn", Wicn
rudlich »ts jüngste Gabe das „Repcrtoriuni". Dic
^rrdicnste dcr Wicncr Schnle sind nubcstrcitbar nnd
^'"git von dcr Geschichte registrirt.

Es kvinmt abcr nicht blos daranf a», Gntcs cin-
Zulcitc», svndcrn cbcnso auf die glcichniästige Dnrch-
sührniig bcs Bcgviiiicnrn. Lctztcrr aber verniistt i»an
'ssttcrdingg initmiter bei den Wirncr Unternehniuiigc».

hat dic Entwickclnng, wclchc die Qnclleilschriftcn
S°ttvi»i»c»^ Atanchcn enttänscht. Statt nn-

pttblizirtcs Blatcrial zu Tage zn fbrdcrn — cs ist Stoff
^ttttg dasür vvrhanden, — drucken sic mit Borlicbc
ttllcrc Schriftcn ab; was dabci an philvlvgischcr Kritik
""igegeben wird, ist inchr dekvrativ und crspart uicht
''r»c selbständige Prüfnng. Und was sollen gar llcbcr-
'chttngc» ans dcin Jtatienischrii dein Forscher? aus dein
^ttlienischc», desscn Kcnntnist man von jedcni Stndentcn
Kunstgcschichtc fordert. „Quellenschristen" sind dvch,
^""1 irgcnd etwas, für den klciiien Krcis wirklicher
''ttchniäniier berechnct. Wrnn auch svlchc Bücher ansan-
S"», init den „weitcren Kreiscn" zn liebäugeln, dann
es schlimm nin dic ganze Wisscnschaft. — Dann
^ Ncilbelebung der schmcrzlich cntbchrten Zahn'schcn
tthrbüchcr, das „glepertvriuin" »'it den glänzendcn
cllcitäte» sei»es Prvgrammes, dcm alleö Bcifall zurief!

^ tthrend dcr von ältercn langlebigcii Zritschriften cnt-
^,'ttte Name „Repertvrinm" in der Borstellung nnwill-
.'^'ch lange Bücherreihcn vorspicgelt, zeigte schon der
'hnlt der ersten Hefte, dast dic RcdattivnSmappe nicht
^l^chl'ch gefüllt sein konnte nnd daö kümnicrtiche
sti'°"'.^clches das Untcrnehinen bishcr trotz der Staats-
st^' ^tthungcn geführt, lästt voranssehen, daß es bald
srisn °"^lascn werde, um so Platz für ein lebcns-
"tt'co Unwrnehmen zu schaffen. Denn daß in

Dcntschland zlvci dcrartigc pcriodischr Schriftcn neben
einander bcstchcn kvnnten, ist nicht zu crwartcn. Je
mcbr man von dicser Ucbcrzcngnng dnrchdrnngcn, uni
so inchr mnst nian daö Bcrdicnst anerkenne», ivelches
sich Bcrlcgcr nnd HcranSgeber dcr ncncn „Bciträge"
nm nnscre Wisscnschaft crivvrbcn. L'6ar dic Gründnng
cincr ncncn Vicrtcljahrsschrift bci dci» Bcstchen des
Nepertvriiims aiisgcschlosseu, sv ivähltcn sic die cinzig
mvglichc Fvrm des Ersatzcs, dic zlvanglvscn Heftc, dic
zn nichts vcrpstichten, nm in ihncn Einzelforsckmiigcn,
dic znr Fvrdcrnng dcr knnstwisscnschastlichcn Erk'cnntnist
dicnlich crschcinen nnd die zn nmsangrcich sind, „m
in dcr Zcitsckirift für bild. Knnst Platz zu findcn, ei»
Untcrkommen zn gclvährcn. Mvgcn dic zwangloscn
Hcftc nebcn dcm Wcrth ihrcs Inhaltcs dnrch rcgclmä-
stigcS Erschcincn das scincm frciwillig übcrnvmmcncn
Zivang sv schlecht nachkvmmcnde sticpcrtorinm bc-
schämen!

DaS crste Hcft stcllt dcm llntcrnchmen cin gün
stigcS Prognostiknin. Prof. Allvin Schnltz führl nns
in'dcniselbcn anf cin Gebict, Ivclchcs nach dcn crslcn
Anlänfcn ziemlich vcrnachlässigt ivordc», das Gcbicl
dcr loisscnschaftlichcn Äntcrprctation dcr mittclaller-
lichcn Dcnkipälcr. In fortlanfcndcr Erzählnng trägt
cr nns znnächst dic ivichtigste nnd znglcich licbcns-
ivürdigste dcr mittclaltcrlichcn d'cgcndcn, dic vom
Lcben der Jiliigfran Maria vor, Ivie sie in Ergänznng
dcr Bibcl anf Grnnd dcr ncntcstamcntlichcn Apotrv-
phcn sUrotosvunipsIiuiii guoobi, Hvun^oliuin »nd
Ilistoriu cko nutivituto Nuriao, Lvunxoliuin 'l'Iioiuuo,
iblioockoiui, lÜvunA'oliuiu intuntiuo rirg.biouiu nnd cin-
zclncs, waö nnr in dcr Umbildung dcr I-o§oncku unrou
anf uns gekommcn) durch dic mittclaltcrlichcn Dichtcr
ausgebildct Ivvrden. Dicscr rciht er in cincm zlvcitcn
Abschnitt dic Jkvnographic der hicrher gchvrigcn ih»,
bckannt gewvrdcncn inittclaltcrlichcn Knnstlverkc an.
Anf die, wenn je, so dvch sür die nächste Zcit noch
nicht erreichbare Vollständigkcit dersclbcn ist vvn vorn
hcrcin vcrZichtct, nnd ich vcrsage mir deshalb das
wvhlfcilc V«.zznügcn, cinigc Ivährcnd dcs ?cscns mir
gekommcnc Ergänznngen zn gcbc». Ungcrn frcilich
vcrmistl man dabci — einigc Ailsnahmcn abgcrcchnct
— das Fchlcn eincr ganzen Klassc von Denkinälern,
der für das Mittclaltcr so hvchlvichtigen Miniatnrcn.
Schvn so abcr ergcben sich ihm eine Rcihe lebrrcicher
allgcmcincr Resultatc aus Verglcichnng nnd Znsam-
nicnstcllnng dcr Bildgrnppen, und hicr ist vcr Pnnkt
Wv die kleine Arbcit iiber ihrc nächstc Bcdeutung als
Hülfs- nnd Nachschlagebnch hinans dcm Lkuusthistorikcr
znglcich ncne ArbcitSgebietc anfschließt. Es ivird da-
ranf ankvinnien, anf Grnndlagc von Schnltz' gclehrtcr
und anregendcr Arbeit nnd untcr Heranziehuiig cines
nivglick'st ansgcdchntcn DcnkmälcrmatcrialcS nackiznlvci-
 
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