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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0285

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Kunstliterntur.

559

56«

Senat gerichtete Bitte 1000U Crt. z.< z>l Ankäusen auf
der Wcltauostellung vou der Bürgerschaft bcivilligt;
aiu 18. März 1874 die Ermächtiguug ertheilt, für die
in Wien erwvrbenen Gcgcnstäude eincn Ansstellungs-
ranin zu niicthcn nnd zu dicscni Zwecke F. 12500 an-
geivicscn; am 15. Septcmber 1874 wmrde das provi-
sorische AnSstcllnngSlotal bci St. Annen der öffcntlichen
Benutzung übergeben, welches dann bis zum Schluß
dcs Eröffnnngssahres Vvn 4,268, im Jahre 1875 von
18,237, 1876 vvn 11,635 und in den ersten Mvnaten
des Jahres 1877 von 2,194 Personen besucht wurde.
Gleichzcitig niit der Ervffnnng der Ausstcllnng iin
Anncngebäude crnencrte die Kvmmifsivn ihren Ansrnf
zn Bciträgcn und crhielt svlche anch in Gcld wie in
Knnstgegcnständen. Der Nenban gieng indeß der Boll-
endnng entgegen, und es galt nun, für die Dvtirnng
nnd Berwaltung des Bl'nseuinS Vvrsorge zu trcffen.
Ani 12. Febrnar 1877 ward Herr I)r. Jnstns Brinck-
in ann, der sich nin das Zustandetvinmen des Bluseums
wvhl die grvßten Berdienste erwvrbcn hat, zum Direktvr
erwählt, am 26. Mai die statntenmäßig dem Direktor
beizngebendc technische Kvmmissivn. Am 3. April wnrde
das alte slvkal bei St. Annen geschlvssen nnd am 25-
Septcmbcr, wie bckannt, das Mnsenin für Knnst und
Gcwcrbe wesentlich reicher der vffentlichen Benutznng
übcrgeben.

J»i Anschlusse an den Abschnitt, dcssen Jnhalt
wnr sveben mitgetheilt, fvlgen in der Festschrist nvch
Bestimmnngen über die Berwaltnng des Nluseums,
serner eine Beschreibung des Mnscnmögebäudes mit
in Hvlzschnitt beigesügtem Grnndriß, endlich die Be-
schreibnng dcr Sammtnngen. Die einzelnen Kapitel
sind zn Anfang nnd am Schlnsse mit Bignctten ge-
ziert nud der Schrift anßerdem nvch zwei p'ichtdrncke
beigcgebcn. Wir wvllen hvffen, daß der am Schlnsse
des ersten Kapitelö ausgesprvchene Wnnsch in Erfüllung
gchen möge: „daß die Gunst dcr Bürger dcm Mnseum
crhalten blcibe, aus daß es erstarke nnd zu gedcihlicher
Entwnckelnng dcs Gewerbestandes mitwirke, damit
Hamburgs blühender Handel ferner nicht deö Rück-
haltcs einer ebensv blühenden Prvduktivn entbehre, da-
mit Hamburg selbstthätig zu schaffen Vermvge, was
seinen Bürgcrn an Schmuck nnd schvner Gestaltnng
des Lebcns begehrcnskverth erscheinen mag." il. I>.

Aunstliteratur.

Petcr Viichcr s Wcrke. Tcrt Vvn Dr. W. Lübke.
Nürnberg, S. Svldan. Fvl. >. Heft.

Zu den Meistern des 16. Jahrh., die >vie eine
hervvrragende Grenzivacht zkvischen zwei Welten stehen
»nd epvchemachend auf die Entwicklnng der Kunst ein-
wirken, gehört Peter Bischer auf dem Gebiete der Erz-

bilcncrei ebensi» wie Dürer nnd Hvlbcin auf fcncu
"> ..lalcrei. Hcrvorgegangen ans der Gothik, vcn
- "gend anf genährt mit ihren Traditivncn, w'cndct sict'

> lüinbeigcr Mcilter schtießlich der Rcnalssaiice zn,
ai> ,N'vßer Zeitgcnvsse nnd Mitbürger Duwr
-ii> wüidig bleibt es nnr, daß man keincn Nachwcis
lain'l, ansbringen kann, w'as ihn betvvg, der neuci-
'taiw enen Knnstfvrm sich zuzuwcnden. ' Dcun wcnn
nian znr Erklärung diescs Wechsels dcn Meister uaü'

^ tviderspricht dem der Eharaktci

^»w> Wcrke. Seine srüheren Arbeitcn sind alle i>"
>»nc ,,, lLpätgvthik ansgeführt, und crst in den
vtztcn Ltadien seincr Thätigkcit trctcn Renaissaucc-
Mcstwrer Fülle anf. Die Mcisterschaft, »>>l
cc,, divft nv„e Fvrmenlvelt erfaßtc »ud vcr-
nciw cte, ,,t stannensiverth, „nd der schlichtc Gießer, >v>c
»ch selbst in aller Einfalt nannte, bildct daru»>
cinc ie„er Prvblcmatischen Erscheinnngen in dcr Kuust-
ü. li sti, dc,en Wbensschicksale nnd Bildnngsgang Z>>
cr,vr,chcn besvnderen Neiz gcwährt. Es ist darum ci»
cankcnsw'crthcs Untcrnehmen des Nürnbcrger Kunst-
wrlcgers S. Svldan, AlleS, was vvn des Meisters
^i, en „haltcn i,t, treucn Nachbildnngen zn e>»c>»
^""Zc-> Zusantu.enznfassen und dauiit ein vvlles Bild
st.nc, tnn,tlcr.schc" Thätigkeik zn geben. Untcr vbc»
^ -llllihitem ^,wl ,st dnK Heft dcs Werkcs »"t
7^ ^ ^>^"nngen erschienen. Der bcschreibende »»d
l/-.,wdes Meisters kritisch bc-
bie b-währte Hand W. Lubkc's
sw-iw- ,sich cingehend mit Peter Bischcr bc-
I w g nnd bringt ans archivalischcn Qnellen »>a»che
' klarende Nvti; über desse,, steben. Wir sinden hicr
ia,»v,,->, berselbe dnrch seinen Svhn Hc»°

h""e, u,it dcr Nenai,sa»ce

nw d > .">" ""^ '""^e Mit Erfvlg bcinüht

Ivakn-" >>cn Kün,tler gegcn den Bvrwurs z»

">'» cin nntergevrdneter Ha»d-

A„d),-. lediglich nach Zeichunngc»

nnter Zcichnnngen zn den. lcidc'

Nür„b^"^-""' '"' stwßen Rathhanssaale Z«

ünd üvrliegenden Hefte reprvducirt

!in »?!'^d """ Eüidenz, daß wsir es

dinaa Künstler zu thun haben. Aller-

an^-s w ^ch'"llnngen „ach frcmder Zcichn»»!!

Daa.- "^r bs- cincm Gießer nicht anffallen ka-»'-
3 gc» haben wir auch viele Werke, die, ans ftinc»

1) R. Bergau, der i» seiner Vischerbiographie in Doh»>c
„Kuust und Künstler des Mittelalters uud der Reuzeit »
Lübke's Ausführungen keinerlei Bezug genoiumen hat,
tritt die Ansicht, daß Hermnnn Vischer der eigentliche K»»-' ^
in der Vischer'schen Gießhütte gewesen sei, während cr
Vater nur das Verdienst eines tüchtigen Handwerksmei'w'
läßt. A. d. R.
 
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