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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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597

Nekrolog. — Bermischte Nachrichtcn.

598

>»chr cmertcnncn, i)c>ß schr vicl gcschchcn ijt, nni k>ic
dcrlicgcndc Anflagc anf dic Höhc dcr Zcit ,',n crhcbc».
Es war abcr zu vicl zn thnn, als daß Eincs Blanncs
Krast nnd Uinsicht hingcreicht hättc, nin das Iviinschcnö-
wcrthc Zicl vbllig zn crrcichen, znnial da dic Glcich-
9>>ltigtcit sv Vicler, dic nni Einscndnng bivgrapbischcr
^vtizcn gcbetcn warcn, dicscr Errcichnng ii» Wcge
stmid. Dergleichcn Arbeitcn kvnnen, selbst ivcnn sie
»uch nach eincni viel wcniger weitschichtigcn Plane
»»gelegt sind, als das allbekanntc Mcycr'schc Kiinstlcr-
s-'exikvn, das nenerdings versprvchcn hat, sich in Zn-
k»nst größerer Kürze nnd Schnelligkcit zn bcflcißigen,
»»seres Erachtens dnrck dic Arbeit eines Einzclnen nn-
"wgljch z,r oiner j,^cndwic bcfriedigcndcn Vvll>kändig-
^>t gelangen, svndcrn bediirfen dcs ZnsaniineiUvirtcns
»ichrcrer Kräftc. Svllte der Verf. zu diescr Hcran-
swhnng sich „jcht cntschließen wollen, sv haben >v,r
>tu» siir die noch fvlgcndcn beidcn Bünde wcnigsicns
svrgfältige Bennbnng anch der vvn ihni bis jetzt
»bcrschenen Qucllcn und cin fvrtwährendcs, Jahre lang
svrtgeschtes Epcerpircn nnd Samnicln sür seine Arbeit
i» einpfehlen. Dafür kvnntcn nianche der von ihin als
^»ellen angeführten Werkc getrost wegfallen.

H. A. Miiller.

""I /stms Poeci als Dichter und Kniistler von Or. G.
b" ,>»»d. München, Kql. Hof- und Universitäts-Buch-
vrucierei von vr. C. Wolf L Sohn. 1877. 53 S.
ei» sji" .»»rliegender Schriftch hat der Freund dein Frcundo
hat Dcnkmal errichtet. Der Name des Kiinstlers

»üt N„ , Landen einen guten Klnng. Man stellt ihn

>deelw >!, » »eben A. L. Richter, dor ihm eine nachhaltigc
>»are» wegung verdankt. Musit, Alnlerei und Poosie
w»site r ^>>» vertrautesten Genossinncn seines Lebens. Er
»orwi°n ^ origineller nnd geistreicher Weise, ivenngleich
!Wwin>, Dilettant, zu vereinigen. Seine Werke, durch

b»d , Aüge ini Sinne der Noinantit ausgozeichnct,
Pliaiit^ü Kinder des Augenblicks, die von einer reichen
»ilde -3»»gniß ablegen. Jn eincm gehaltvollen Gesammt-
Zleitet lüerar- und kunsthistorischcn Anmertungen be-
>»ickl„,', ber Verfasser frisch und lebendig den Ent-
llesckuld? . ""Ü und die Fülle seines tünstlerischen Schaffens
Pocclle Ein steißig zusammongesteUtes Vorzeichnisi von
soiistjZ suhlreichen Schöpfungcn, soiveit sie dnrch Druck oder
erliüt,?^^ °p»vduttionen allgomein zugänglich gemncht sind,
der >"»>. Werth der Pubtikation, die mit cincr Uebersicht
»erarischen Quellcn und PorträtS abschliesit.

I-. v. I).

glä„,„iQ"'> Bädckcr's Neisehaiidbüchcrii, ivelche auch den
gegeiiiu Erzengnissen unserer modernen Reisclitcrntur
.itiia„ss durch jhre praktische Einrichtung und schlichto
^>»d 17,1-1'^" Fussung immer ihren hohen Werth behaupte»,
»e„, ^ >Pich wieder drei Bände in neuen Auflagen erschie-
diet'e Erwähnung zu thun ist, weil sie Hauptge-

Nstdci-^^uust behandeln': Paris, Mittelitnlien u„d die
^»sstatt^o^. Alle drei haben soivohl im Text als auch in ihrer
bess°„„,, >»g »»t Karten, Plänen u. s. iv. niannigfache Ber-
hieit »rhalten. Das Handbuch für Mittolitalien cnt-

liche,, >.» der 4. Auflage statt der früheren kunstgeschicht-
''»'wltung, welche ganz Jtnlien umfasite, zwci vor-

d'a »»»age zur Altucmciucn geiluug. Nr. I-I-l. 2!I. Alai 187(1. -

"U Krciiiz Prcci. Drulk uud Vcrlaq vcu Erusl Slehl. 1877.
'»'chlcii, "us dc,„ srchsicn Bäudchci, >>°ii Pocci's Lusligem .Uoiuödicu-

treffliche kürzere Darstellungen der antiten uud dcr neuerc»
Kimsl von Kekull! und Springer, wclche sich auch i» der
ö. Auslage mit ivenigen Modificationcn wiederfindon. Ein-
gehendere Beräiidcrungen u»d Zusäsie hat Springer's
Eiiileitung in die niederläiidische Kunst crfahrcn. — Beson-
dere Beachtung verdient in dem Abschnitt über Rom die
wisscnschnstlich und praktisih gleich übersichtlichc Eintheilung
der Stndt iu fünf Haupttheile, die in dieser Art zuerst iu
der -I. Aufl. des Bädeker'schen RcisehandbuchS durchgesührt
ivurde. — Das in 9. Aufl. erschienene Buch über PariS ist
aus Anlasi der Wcltausstelluilg in seiner kartogrnphischen
Ausstattung fast ganz criieucrt und auch sonst wesentlich be-
reichert uno verbessert. Auch ihm gcht ein Abschnitt über
die französische Kunst von Springer voraus.

Nekrolog.

lk. Georg Schwcr, der am 7. Juli vorigcn JahreS in
Düsseldorf gestorbcne Genre- und Landschaftsmaler, wurde
in Nürnberg den 26. März 1827 geboren. Er kam im Mer
von dreizehn Jahrcn nach England und erhielt in London
seine crstc Ausbildung im Zeichnen und Malen. Später
ging er nach Düsseldvrf, wo er boi Professor Cnrl Sohn
und dann bei Rudolf Jordan scine Studien fortsetzte. Er
malte anfnngs Figurenbildcr, leistete aber bedeutend Bcsscres
in Ler Landschnsismalerei, der er sich spätcr ganz widmete.
Künstler mit Leib nnd Seelc, besasi Schwer ein sehr seineS
Nrtheil, waS seine Freundo hoch schätzten. Er hatte dasselbe
durch Llnschaming der meistcn Galerien Deutschlands, Frnnt-
reichS nnd Jtaliens gebildct. Trotzdem und ungeachtet seines
großen Fleißes ist es ihm indessen nicht gelungen, sich zu
allgemeiner Anerkennung dnrchznarbeiten,' und er fühlts
selbst sehr gnt, dasi er cs nicht zu einer bedeutsnmcn Höhe
zu bringen vermochte. AlS Mcnsch war er ein aufrichtiger,
gewissenhafter uud wahrer Charakter, treu als Frcund imd
von vielseitiger Bildung, so dasi er die allgemeüiste Achtuug
genoß.

L. Franz Maria Ziigcnmcii, Maler in Düsseldorf, starb
daselbst ben ». Juni 1878 an ciner Lungen-Entzllndung. Er
war 1830 in Bonn geboren und ging 1854 nach München,
wo er sich bei Corrcns anSbildete. Seit 1861 lebte er in
Düsseldorf. Von seinen Gemnldcn, die durch gute Zeichnnng
und äusierst sorgfältige Dnrchsührung ansprechen, mitunter
aber nn einer etwns harten nnd glasigen Farbe leiden, sind
hervorznhebeii! „Der blindeGeiger mid seinKind"—„Tramn-
könig und sein Lieb" — „Der verspcrrte Heimweg" — „Jagd-
frevel" — „Die klsberraschmig" — „Ungeladene Gäste" ünd
nnderc Genrebildcr, sowie einige Landschnften. Jiigenmci)
war auch als Lithograph thütig.

Nermischte Nachrichten.

7- Dcr Nicdaillcur Hcrniaiin 'Wittig in Rom, ein Schülcr
Prof. Radnitzky's mid gegenwnrtig Stipendiat der Wiener
Atademie, hat eine ErinnermigSmedaillc nnf die Wahl Papst
Leo's XIIi. angefertigt, welche sich dnrch Größe m,d Schön-
heit vor den meistoii ähnlichen modernon Arbciten nus-
zeichnet. Dem jmigen Künstler wurde die Ehre zu Theil,
den Papst in drci Sitzungcn nach dcm Leben modellircn zil
dürfcn. Das geiftvoll nufgefasite Brustbild, nach links ge-
wendet, mit Käppchen, Mantel nnd Stola bekleidet,
zeigt die Umschrift! I-so Xtlt. Uonk. Nax. slsot. dis XXl
b'sor. 1878. Für dic Rückscite wurde, nach der eigenen
genanen Angabe des Papstes mid untor dessen wiederholtcr
Jntcrvention, eine Darstellmig der Uebergnbe der Schlüsscl
Petri geivühlt, mit der Beischrift: 'l'idi cliUio sla.vs8 rs"ni
ooelormn. Die Mednille misit 9 Centim. im Durchmosser.
Jn etwa JabrcSfrist soll die Prngung vollendet sein.

s Dic Rcstaurntivn dcr Katharincnkirchc z» Oppcichcim
(vergl. Kmist-Chronik 1877, Nr. 46 mid 1878, Nr. 3) wird
nun crnstlich in Angriff genommen. Die Leituna des
Ganzon wurde in die bewährten Hände Fr. Schmidt's in
Wien gelegt. Als praktischer Bauleiter wird dessen Sol»i
Heinrich füngiren, dcr bcreits bei der Wiedcrhorstelluug der
Kirche zu Gelnhause» und andorcu ähnlichen Aufgabc» seine
Tüchtigkeit bewährt hat. Wir dürfeu uuter iolchen Um-
stäudeu ciner glücklichen Lösmig des vielbosprochcnen Pro!
blems in allen Punklen entgegensehen.
 
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