Atemmeeh an i s mu s.
217
In den Abb. 117 und 118 kann man den kpstalen Typus daran erkennen,
daß der Kontur der seitlichen Rippenwand nach außen ausweicht (Stellung c).
Es ist in den Abbildungen nur die unterste Stelle des Seitenkonturs für diese
Phase gezeichnet (siehe ..phrenikokostaler Winkel" im Röntgenbild, S. 219).
Bei pathologischen Ergüssen in den Brustraum (pleuritisches Exsudat, Eiter,
Blut, Luft) wird der Komplementärraum ganz eröffnet, indem das Zwerchfell passiv
hinabgedrückt wird.
Stürmische aktive Abwickelungen des Zwerchfells von der inneren Brustwand
kann man in günstigen Fällen außen am Körper wahrnehmen, weil die Zwischen-
rippenwände etwas nachgeben. Sie sinken in einer fortschreitenden Welle ein,
welche bei guter Beleuchtung auf der Haut einen leichten Schatten wirft ( Gerhardt -
Littensches Phänomen).
Beide Geschlechter haben an sich die gleiche Atmungsart. Doch ist S(^jj?^er
beim Mann der abdominale Typus durchschnittlich reiner zu finden als bei der des Ge-
Frau. Individuelle Verschiedenheiten (Angewöhnung, äußere Verhältnisse) schlechtes
spielen eine große Holle, weil die kostale Atmung jederzeit bereit steht, um in die
abdominale einzugreifen. Besonders leicht erfolgt der Wechsel bei schnürenden
Kleidungsstücken (Korsett, Rock- und Hosenbünde), welche die unteren Rippen
nach innen drängen, oder bei habituell schmalem Brustkorb mit tief stehendem
Zwerchfell (S. 218); die Atmung ist bei der Frau besonders oft kostal (oder
kostoabdominal), weil bei ihr diese Momente besonders häufig zutreffen.
Dieser Typus fällt bei ihr besonders auf. weil Brüste und Kleidung oft die
Bewegungen des Brustkorbes größer erscheinen lassen als sie in Wirklichkeit
sind. Im Schlaf überwiegt bei beiden Geschlechtern die kostale Atmung
(siehe unten).
Die Körperhaltung beeinflußt die Mechanik der Atmung, weil derEi^f|^erder
Druck der Baucheingeweide auf das Zwerchfell sowie die Eigenschwere und haitung
Belastung des Brustkorbes bei den verschiedenen Stellungen sehr verschieden
wirken. Doch ist die ruhige Atmung am wenigsten beeinflußt; sie kann
immer rein abdominal sein (Abb. 117 und 118, Stellung a und b; der Seiten-
kontur des Brustkorbes weicht in diesen Stellungen nicht nach außen aus).
Die forcierte Atmung (gemischter Typus, Stellung c) ist stark veränderlich.
Bei aufrechtem Stand des Menschen (Abb. 117, 2) ist die Exkursion der Rippen
nach den Seiten und die Senkung des Zwerchfells geringer als in Rückenlage
(Abb. 117, 3). Denn in letzterer drücken die Baucheingeweide, besonders die
Leber, den vorderen Teil des Zwerchfells kranialwärts. Im Röntgenschatten
äußert sich das durch Verkürzung der Brustinnenräume in der Längsachse,
besonders auf der rechten Körperseite. Je höher das Zwerchfell steht, um
so leichter kann es sich senken, weil seine Fasern in dieser Ausgangsstellung
die größte Verkürzungsmöglichkeit haben; die hintersten Fasern haben die
günstigste Ausgangsstellung von allen. Bei Rückenlage des Menschen senkt
sich deshalb das anfangs gehobene Zwerchfell im Inspirium stark, besonders
hinten beiderseits und vorn rechts (Abb. 117, 3). Der Brustkorb ist bei
Rückenlage durch sein Gewicht im anteroposterioren Durchmesser abgeflacht
und hat deshalb in dieser Lage eine stärkere inspiratorische Hubhöhe als
im Stehen. Mit der stärkeren kostalen Exkursion im Liegen hängt es zu-
sammen, daß im ruhigen Schlafen mehr kostal als abdominal geatmet wird.
Die Beteiligung der Rippen äußert sich besonders als laterale Atmung
(S. 158) und ist auf dem Röntgenschirm in der Durchleuchtung von vorn oder
hinten deutlich zu sehen.
Das Brustbein wird beim aufrechten Stehen stärker nach vorn gehoben als in
Rückenlage (Profilbild auf dem Röntgenschirm).
Beim Liegen auf der Seite unterscheiden sich Rechts- und Linkslage
beträchtlich (Abb. 118). Der rein abdominale Typus kommt beim ruhigen
Atmen in Seitenlage auch vor (Stellung a und b). Bei Linkslage drängt
die Schwere der Leber von rechts her das Zwerchfell und Herz nach der
217
In den Abb. 117 und 118 kann man den kpstalen Typus daran erkennen,
daß der Kontur der seitlichen Rippenwand nach außen ausweicht (Stellung c).
Es ist in den Abbildungen nur die unterste Stelle des Seitenkonturs für diese
Phase gezeichnet (siehe ..phrenikokostaler Winkel" im Röntgenbild, S. 219).
Bei pathologischen Ergüssen in den Brustraum (pleuritisches Exsudat, Eiter,
Blut, Luft) wird der Komplementärraum ganz eröffnet, indem das Zwerchfell passiv
hinabgedrückt wird.
Stürmische aktive Abwickelungen des Zwerchfells von der inneren Brustwand
kann man in günstigen Fällen außen am Körper wahrnehmen, weil die Zwischen-
rippenwände etwas nachgeben. Sie sinken in einer fortschreitenden Welle ein,
welche bei guter Beleuchtung auf der Haut einen leichten Schatten wirft ( Gerhardt -
Littensches Phänomen).
Beide Geschlechter haben an sich die gleiche Atmungsart. Doch ist S(^jj?^er
beim Mann der abdominale Typus durchschnittlich reiner zu finden als bei der des Ge-
Frau. Individuelle Verschiedenheiten (Angewöhnung, äußere Verhältnisse) schlechtes
spielen eine große Holle, weil die kostale Atmung jederzeit bereit steht, um in die
abdominale einzugreifen. Besonders leicht erfolgt der Wechsel bei schnürenden
Kleidungsstücken (Korsett, Rock- und Hosenbünde), welche die unteren Rippen
nach innen drängen, oder bei habituell schmalem Brustkorb mit tief stehendem
Zwerchfell (S. 218); die Atmung ist bei der Frau besonders oft kostal (oder
kostoabdominal), weil bei ihr diese Momente besonders häufig zutreffen.
Dieser Typus fällt bei ihr besonders auf. weil Brüste und Kleidung oft die
Bewegungen des Brustkorbes größer erscheinen lassen als sie in Wirklichkeit
sind. Im Schlaf überwiegt bei beiden Geschlechtern die kostale Atmung
(siehe unten).
Die Körperhaltung beeinflußt die Mechanik der Atmung, weil derEi^f|^erder
Druck der Baucheingeweide auf das Zwerchfell sowie die Eigenschwere und haitung
Belastung des Brustkorbes bei den verschiedenen Stellungen sehr verschieden
wirken. Doch ist die ruhige Atmung am wenigsten beeinflußt; sie kann
immer rein abdominal sein (Abb. 117 und 118, Stellung a und b; der Seiten-
kontur des Brustkorbes weicht in diesen Stellungen nicht nach außen aus).
Die forcierte Atmung (gemischter Typus, Stellung c) ist stark veränderlich.
Bei aufrechtem Stand des Menschen (Abb. 117, 2) ist die Exkursion der Rippen
nach den Seiten und die Senkung des Zwerchfells geringer als in Rückenlage
(Abb. 117, 3). Denn in letzterer drücken die Baucheingeweide, besonders die
Leber, den vorderen Teil des Zwerchfells kranialwärts. Im Röntgenschatten
äußert sich das durch Verkürzung der Brustinnenräume in der Längsachse,
besonders auf der rechten Körperseite. Je höher das Zwerchfell steht, um
so leichter kann es sich senken, weil seine Fasern in dieser Ausgangsstellung
die größte Verkürzungsmöglichkeit haben; die hintersten Fasern haben die
günstigste Ausgangsstellung von allen. Bei Rückenlage des Menschen senkt
sich deshalb das anfangs gehobene Zwerchfell im Inspirium stark, besonders
hinten beiderseits und vorn rechts (Abb. 117, 3). Der Brustkorb ist bei
Rückenlage durch sein Gewicht im anteroposterioren Durchmesser abgeflacht
und hat deshalb in dieser Lage eine stärkere inspiratorische Hubhöhe als
im Stehen. Mit der stärkeren kostalen Exkursion im Liegen hängt es zu-
sammen, daß im ruhigen Schlafen mehr kostal als abdominal geatmet wird.
Die Beteiligung der Rippen äußert sich besonders als laterale Atmung
(S. 158) und ist auf dem Röntgenschirm in der Durchleuchtung von vorn oder
hinten deutlich zu sehen.
Das Brustbein wird beim aufrechten Stehen stärker nach vorn gehoben als in
Rückenlage (Profilbild auf dem Röntgenschirm).
Beim Liegen auf der Seite unterscheiden sich Rechts- und Linkslage
beträchtlich (Abb. 118). Der rein abdominale Typus kommt beim ruhigen
Atmen in Seitenlage auch vor (Stellung a und b). Bei Linkslage drängt
die Schwere der Leber von rechts her das Zwerchfell und Herz nach der