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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 5.1925

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Morand, Paul; Petry, Walter [Übers.]: Gedichte von Paul Morand
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https://doi.org/10.11588/diglit.63706#0052

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GEDICHTE VON PAUL MORAND
Überfragen von
WALTER PETRY
*
INFORMATION
Den. Liebhabern artistischer Intimitäten zuliebe
die gesetzlichen Unterschlüpfe verlassen.
Das Elfenbein, aus dem man die Türme baute,
ist ein schlechter Blitzableiter.
Lieber die Panflöte,
durch die der morgendliche Sturmstoß der 120 Tageszeitungen
mit großer Auflage stürzt;
ein Wehr,
klaffend,
durch das alles abströmt.
Denn vielleicht ist man um umzuformen
und nicht nur zum Weiterverschachern
auf dieser Erde.
(Das Beschämende ist, daß jedermann bis zuletzt begriffen Bal,
was Geschäfte sind.)
In der Umhürdung des Briedens
war unserer Überlegungen Lauf ein wenig stockend,
mit Nachgiebigkeitstendenzen besteckt,
seitdem: dauerndes Steigen !
Das Kapital glaubt an uns;
wir spritzen überall Filialen hin,
amazonische Söhne, genährt von einer Brust von Blut
und einer von kondensiei ter Milch,
klug, und schlecht geschliffen,
uns vor zärtlichen Erweichungen hütend und vor bestürzenden
Gefühlen,
die als Funken beginnen
und mit Kurzschluß enden,
die Augen geöffnet und die Hand zur Faust,
und Herz und Geist
voller Explosionen !
*

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