Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 5.1925

DOI Artikel:
Saenger, Eduard: Proben hellenistischer Lyrik
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.63706#1458

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PROBEN HELLENISTISCHER LYRIK

Deutsch von
EDUARD SAENGER

ANTIPATROS AUS THESSALONIKE

Tag dämmert auf, Chrysilla,
Längst kräht der Hahn verkündend
Und ruft die scheele Morgengöttin her.
Vergeh’, neidseligster der Vögel!
Der mich vom Haus
In Kampf und Not der fungen Männer
Tithonos, du wirst alt; [hetzt. —
Was jagst du deine Schlafgenossin Eos
So früh vom Lager auf?

ASKLEPIADES
Schneie, hagle, breite Finsternis,
Wirf Blitz und Donner,
! Schütt’ alle Purpurwolken wirr zur Erde!
Wenn du mich tötest, will ich ruh’n.
Läßt du mich leben, mag es schlimmer
Ich schwärme fort. [kommen,
Mich reißt der Übermächtige,
Dem einst auch du gehorchtest, Zeus,


Maillol

Da du als goldner Regen
Eindrangst ins Erzgemach.

DIONYSIOS, DER SOPHIST
Du, die mit Rosen geht,
Bist schön wie Rosen.
Was bietest du zum Kauf?
Dich selber?
Oder Rosen?
Oder beides?

ASKLEPIADES
Süß ist dem Durstenden
Bei Sonnenglut ein Trank von Schnee.
Süß ist dem Schiffer
Bei Wintersturm ein Frühlingskranz zu schau'n.
Doch nichts ist süßer,
Als wenn zwei Liebende ein Mantel deckt,
Und beide Kypris loben.
97^
 
Annotationen