schlecht und recht —
bald eine Unterhaltung.
Ich schlug sie
auf die Schuller dann,
als Freund von ihren Gnaden;
sie tat desgleichen:
„Nur heran!
Wir sind halt Kameraden!
Poele, komm
mit Licht und Sang
in graue Alltagsschichten.
Ich, Sonne, flute meinen Gang,
du — deinen —
in Gedichten.“
Der Alauer Dunkel,
Kerkergrab
zerstäubt
im Glutgeflimmer;
die Doppelsonne
strahlt herab,
sie strahlt,
wohin auch immer!
Und wäre auch die stumpfe Nacht
uns einzuschläfern
höhnend nah,
Ich
strahle auf
mit aller dl acht, —
der Tag
ist wieder dröhnend da.
Und strahlen —
immer,
überall,
bis zu dem letzten Reste,
die Losung bleibt
auf jeden Fall
für sie
und mich
die beste.
(übersetzt von Reinhold von AValtcr.)
DIE ZWEITE MJESCHTtSCHANSKAJA
Von
LJEW NJIKULIN
Auf dem Wachstuch, das stellenweise den Vordereingang der Wohnung be-
deckt, aus dem zerrissene Filzstücke heraushängen, ist ein Viertel eines
Briefbogens angebracht; darauf steht:
Zu klingeln für:
Prof. Jaschtschikoff . . . i mal Wtulkin.4 mal
Bürgerin v. Toll.2 ,, Artjuchoff .5 ,,
Narivaitis .3 „ Borodawker.5V2 „
(Fünf lange, em ‘kurzes Klingelzeichen.)
Es ist Abend. Wtulkin, ein verhältnismäßig junger Dichter, der anläßlich
seines Poems „Magnett“ zweimal in der Tagespresse erwähnt war. klappert
auf der Schreibmaschine „Smith Premier“:
„Schild gegen Schild. Ein Ring auf der Kugel
Lokomobil durchfurchet den Schritt . . .“
Auf dem schmalen Korridor knallt eine der Türen zu, wie ein Revolverschuß,
und eine knarrende Baßstimme läßt Wtulkin aufschrecken.
„Bitte das Licht im Klosett auszumachen . . . Das geht auf den gemeinsamen
Zähler. . . Und Sie wollen ein Intellektueller sein, Sie! Professor!“
Das war der Apotheker Borodawker.
Ein zweiter Knall, und aus einer anderen offnen Tür wird gerufen . . .
„Sie brauchen was zu sagen . . . Wer ist’s, der immer vier Flammen
brennt? . . . Unverschämtheit!“
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bald eine Unterhaltung.
Ich schlug sie
auf die Schuller dann,
als Freund von ihren Gnaden;
sie tat desgleichen:
„Nur heran!
Wir sind halt Kameraden!
Poele, komm
mit Licht und Sang
in graue Alltagsschichten.
Ich, Sonne, flute meinen Gang,
du — deinen —
in Gedichten.“
Der Alauer Dunkel,
Kerkergrab
zerstäubt
im Glutgeflimmer;
die Doppelsonne
strahlt herab,
sie strahlt,
wohin auch immer!
Und wäre auch die stumpfe Nacht
uns einzuschläfern
höhnend nah,
Ich
strahle auf
mit aller dl acht, —
der Tag
ist wieder dröhnend da.
Und strahlen —
immer,
überall,
bis zu dem letzten Reste,
die Losung bleibt
auf jeden Fall
für sie
und mich
die beste.
(übersetzt von Reinhold von AValtcr.)
DIE ZWEITE MJESCHTtSCHANSKAJA
Von
LJEW NJIKULIN
Auf dem Wachstuch, das stellenweise den Vordereingang der Wohnung be-
deckt, aus dem zerrissene Filzstücke heraushängen, ist ein Viertel eines
Briefbogens angebracht; darauf steht:
Zu klingeln für:
Prof. Jaschtschikoff . . . i mal Wtulkin.4 mal
Bürgerin v. Toll.2 ,, Artjuchoff .5 ,,
Narivaitis .3 „ Borodawker.5V2 „
(Fünf lange, em ‘kurzes Klingelzeichen.)
Es ist Abend. Wtulkin, ein verhältnismäßig junger Dichter, der anläßlich
seines Poems „Magnett“ zweimal in der Tagespresse erwähnt war. klappert
auf der Schreibmaschine „Smith Premier“:
„Schild gegen Schild. Ein Ring auf der Kugel
Lokomobil durchfurchet den Schritt . . .“
Auf dem schmalen Korridor knallt eine der Türen zu, wie ein Revolverschuß,
und eine knarrende Baßstimme läßt Wtulkin aufschrecken.
„Bitte das Licht im Klosett auszumachen . . . Das geht auf den gemeinsamen
Zähler. . . Und Sie wollen ein Intellektueller sein, Sie! Professor!“
Das war der Apotheker Borodawker.
Ein zweiter Knall, und aus einer anderen offnen Tür wird gerufen . . .
„Sie brauchen was zu sagen . . . Wer ist’s, der immer vier Flammen
brennt? . . . Unverschämtheit!“
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