Galerie Flechtheim [Mitarb.]: Der Querschnitt (5.1925)

LARS: Nochmal? Sie tauscht den Zucker um, sie kann ihn bei
Schmidt und Hansen um einen Öre billiger haben!
JENS: Schenk’ ihr den Zucker und den Öre extra.
JOHANNE: Nichts sagen — nichts von Amerika.
LARS (zu Niels und Jens): Nichts bis zu meiner Rückkehr aus Amerika!
JENS: Dann soll es wie eine Bombe explodieren, daß alle lieben Bürger
sich platte Nasen staunen!!
LARS: Ich bin wie immer im Laden. (Hinten ab.)
JENS: Tretet heran — seht zu. Es ist ein Anblick, den wir nicht wieder
erleben: Krösus Lars bedient die Witwe Gillerup!
(Sie stehen an der Glastür und spähen durch die Scheiben. Johanne
stützt sich seufzend auf Karen.)

P A U S E
VON
ERNST BLASS
JVir nahmen diese farbigen Getränke
Des Nachts in einer tanzerfüllten Bar —
Geschliffene Gläser, Kniee, Handgelenke,
Es ist kein Zweifel, daß das wirklich war.
Wir hörten ja auch all die Gassenhauer,
Erhitzte Rufe, sahen helle AI lenen,
Und alles dies ist uns nicht fremd erschienen,
Wir saßen still, und nichts lag auf der Lauer.
Alerkwürdig war sie dennoch, diese Pause,
Da nichts geschehen ist und nichts gediehn.
Fast ohne Alöglichkeit, mir zu entfliehn,
Bin ich nun wieder, wie man sagt, „zu Hause".
Wo sind wir, als wir tranken, nur geblieben?
Id? möchl es wissen, doch ich weiß nicht was.
An meinem Sd^ re ib L isch sitze ich vertrieben
Und didite wieder Fragen als Ernst Blass.