DAS WUNDERLIED
Schwärmend trat ich aus glitzerndem Herzen
Wogender Liebesfäden,
Ganz schüchtern, hervor; Nacht im Auge,
Geöffnete Lippen. . . .
Aber wo auch ein See lockte,
Goldene Tränke,
Starb an der Labe mein pochendes Wild
In der Brust.
Was soll mir der Wein deines Tisches,
Reichst du mir des Herzens Alannah nicht.
Süß mir, wenn ich im Rauschen der Liebe
Für dich gestorben wär —
Nun ist mein Leben verschneit,
Erstarrt meine Seele,
Die lächelte sonntäglich dir
Frieden ins Herz.
Ich suche das Glück nicht mehr.
Wo ich auch untei hochzeitlichem Morgen saß,
Erfror der träumende Lotos
Auf meinem Blut.
ELSE LASKER-SCHULER
218
Schwärmend trat ich aus glitzerndem Herzen
Wogender Liebesfäden,
Ganz schüchtern, hervor; Nacht im Auge,
Geöffnete Lippen. . . .
Aber wo auch ein See lockte,
Goldene Tränke,
Starb an der Labe mein pochendes Wild
In der Brust.
Was soll mir der Wein deines Tisches,
Reichst du mir des Herzens Alannah nicht.
Süß mir, wenn ich im Rauschen der Liebe
Für dich gestorben wär —
Nun ist mein Leben verschneit,
Erstarrt meine Seele,
Die lächelte sonntäglich dir
Frieden ins Herz.
Ich suche das Glück nicht mehr.
Wo ich auch untei hochzeitlichem Morgen saß,
Erfror der träumende Lotos
Auf meinem Blut.
ELSE LASKER-SCHULER
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