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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 5.1925

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Eulenberg, Herbert: Heinrich Heine, Grabbe, Düsseldorf und tiefere Bedeutung: (mit einem ungedruckten Dramenfragment Grabbes)
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https://doi.org/10.11588/diglit.63706#1399

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Wilhelm Wagner


HEINE, GRABBE, DÜSSELDORF

HERBERT EULENBERG

HEINRICH
UND TIEFERE BEDEUTUNG
(Mit einem ungedruckten Dramenfragment Grabbes)

Allerlei Zeichen und Wunder geschehen jetzt am Rhein. Die ver-
klungene Jahrtausendfeier hat wenigstens das Gute gehabt, daß sie das
Volks- und Standesbewußtsein der Rheinländer, das unter der harten preu-
ßischen Schale und Schule stark verlorengegangen war, neu geweckt hat.
Ja, man munkelt sogar, daß Düsseldorf daran gehen will, ein Heinedenk-
mal zu errichten und damit die Lächerlichkeit von sich abzuwischen, die
seine früheren engherzigen Stadtväter ihm durch ihre Weigerung gegen
ein solches Monument vor der Welt beigebracht haben. Mit der Zeit
muß es ja auch Herrn Schmitz in Oberbilk und Frau Vormann in Grafen-
berg dämmern, daß an diesem Heine, von dem man noch immer soviel
redet, doch etwas dran gewesen sein muß. Hoffentlich kommt das Denk-
mal Heines in der Nähe der Altstadt von Düsseldorf, die er so saftvoll
beschrieben hat, zur Aufstellung.
Vielleicht gelangt dann auch der Gedanke zur Ausführung, den einige
Kunstfreunde hier vor dem Krieg gehegt haben: dem mit Heine befreun-
deten Dichter und Kunstzigeuner Grabbe eine Standbüste zu errichten,
der sein letztes Lebensjahr in Düsseldorf verbracht und der Bühne Immer-
manns gewidmet hat. Damals waren schon ein paar tausend Märkchen
für solch eine Herme zusammengeflossen. Aber diese Summe ist in der

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