DOI article:
Wöllwarth-Wesendonk, Inga: Jiu-Jitsu
DOI article:Paresce, René; Bessmertny, Berta [Transl.]: Das Petrefakt Westminster: eine Studie über das englische Parlament
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.63706#1057
europäischen Ringkampfs. Es verbietet demnach eine Reihe von harten Griffen
des Jiu-Jitsu, wie zum Beispiel die höchst wirksame ,,Nierenzange“.
Ins Akrobatische spielen die Scherensprünge hinüber. Der Kämpfer springt
freihändig mit gekreuzten Beinen den Gegner an, nimmt seinen Hals zwischen
die Beine und wirft ihn zu Boden.
Das Wesentliche unseres Sports ist nicht: Schmerz zufügen, sondern Schmerz
ertragen.
Das Weitere kann ich Ihnen nur zeigen. Besuchen Sie uns in der Stein-
metzstraße, Sie werden dann Meister und Schüler an der Arbeit sehen.
Ihre
Inga Wöllwarth-Wesendonk.
DAS PETREIAKT WESTMINSTER
Eine Studie üLer das engliscke Parlament
Von
RENE PÄRESCE
Nachdruck verboten
,,The parliamentary System of England is not
only the pioneer and type of all modern repre-
sentative constitutions; it remains to this day
the ripest, the most spontaneous and the most
stable realisation of the great conception of re-
presentative self-government.“ Josef Redlich.
Westminster ist unbeweglich geblieben und unantastbar wie ein
Vers des Koran. Heute noch berührt den Beobachter des inneren
Lebens der englischen parlamentarischen Institutionen als Seltsamstes
der Kampf zwischen der Institution, die sich nicht verändern will,
und den Menschen, die sich geändert haben, und die nun die Sache
zu modifizieren versuchen, ohne daß ihnen das je gelungen wäre.
Um den Sinn dieses Kampfes richtig zu erfassen, müssen wir uns um
einige Jahrhunderte zurückversetzen. Diejenigen, die damals neben dem
König das Land im wahren Sinne des Wortes regierten, waren die Lords
oder großen Grundbesitzer. Lange Zeit hindurch waren sie aller Ver-
pflichtungen enthoben, mit Ausnahme der einen, sich an die Spitze der
Streitkräfte zu stellen, die sie ihrem Herrscher jedesmal dann zu liefern
hatten, wenn der es mal wieder für nötig hielt, seine Nachbarn mit
Krieg zu überziehen. Schließlich stellte sich aber doch die Notwendig-
keit heraus, diesem „Magnum consilium regis“ gewisse geldliche Abgaben
aufzuerlegen. Man mußte also die Steuern erhöhen, und die großen
Grundbesitzer beschlossen, im Einverständnis mit ihrem König, zuerst
direkt, später aber durch ihr Volk eine Reihe von Personen erwählen
zu lassen, welche die Aufgabe hatten, die Hilfsquellen der einzelnen Ge-
biete zu studieren. Das Volk mit seiner alten, in langen und harten,
Leidenszeiten erworbenen Weisheit sah sofort, daß seine sogenannten
705
des Jiu-Jitsu, wie zum Beispiel die höchst wirksame ,,Nierenzange“.
Ins Akrobatische spielen die Scherensprünge hinüber. Der Kämpfer springt
freihändig mit gekreuzten Beinen den Gegner an, nimmt seinen Hals zwischen
die Beine und wirft ihn zu Boden.
Das Wesentliche unseres Sports ist nicht: Schmerz zufügen, sondern Schmerz
ertragen.
Das Weitere kann ich Ihnen nur zeigen. Besuchen Sie uns in der Stein-
metzstraße, Sie werden dann Meister und Schüler an der Arbeit sehen.
Ihre
Inga Wöllwarth-Wesendonk.
DAS PETREIAKT WESTMINSTER
Eine Studie üLer das engliscke Parlament
Von
RENE PÄRESCE
Nachdruck verboten
,,The parliamentary System of England is not
only the pioneer and type of all modern repre-
sentative constitutions; it remains to this day
the ripest, the most spontaneous and the most
stable realisation of the great conception of re-
presentative self-government.“ Josef Redlich.
Westminster ist unbeweglich geblieben und unantastbar wie ein
Vers des Koran. Heute noch berührt den Beobachter des inneren
Lebens der englischen parlamentarischen Institutionen als Seltsamstes
der Kampf zwischen der Institution, die sich nicht verändern will,
und den Menschen, die sich geändert haben, und die nun die Sache
zu modifizieren versuchen, ohne daß ihnen das je gelungen wäre.
Um den Sinn dieses Kampfes richtig zu erfassen, müssen wir uns um
einige Jahrhunderte zurückversetzen. Diejenigen, die damals neben dem
König das Land im wahren Sinne des Wortes regierten, waren die Lords
oder großen Grundbesitzer. Lange Zeit hindurch waren sie aller Ver-
pflichtungen enthoben, mit Ausnahme der einen, sich an die Spitze der
Streitkräfte zu stellen, die sie ihrem Herrscher jedesmal dann zu liefern
hatten, wenn der es mal wieder für nötig hielt, seine Nachbarn mit
Krieg zu überziehen. Schließlich stellte sich aber doch die Notwendig-
keit heraus, diesem „Magnum consilium regis“ gewisse geldliche Abgaben
aufzuerlegen. Man mußte also die Steuern erhöhen, und die großen
Grundbesitzer beschlossen, im Einverständnis mit ihrem König, zuerst
direkt, später aber durch ihr Volk eine Reihe von Personen erwählen
zu lassen, welche die Aufgabe hatten, die Hilfsquellen der einzelnen Ge-
biete zu studieren. Das Volk mit seiner alten, in langen und harten,
Leidenszeiten erworbenen Weisheit sah sofort, daß seine sogenannten
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