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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 5.1925

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Sternberg, Adalbert: Die erste Schlacht
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https://doi.org/10.11588/diglit.63706#1298

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Sidney Hunt


DIE ERSTE SCHLACHT
Von
ADALBERT GRAF STERNBERG
Ich fuhr im Herbst 1899 über Ostafrika nach Delagoabai, um mich
nach Prätoria zu begeben und dort auf Seite der Buren den Krieg mit-
zumachen. Das Schiff, das mich dorthin brachte, hieß „König“, von
der Woermannlinie. Es war überfüllt, und zwar mit lauter kriegsfrohen
Reisigen, Ärzten und Krankenschwestern. Nur eine kriegsfremde Familie
war an Bord, der neue Gouverneur von Baira, ein Portugiese, der eine
stets seekranke Frau und zwei allerliebste Töchter hatte, von denen
eine Pequenina hieß, weil sie gar so klein war. Als er mich einmal bei
einer kleinen Umarmung dieser Maid ertappte, intonierte er das Lied:
„Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen, behüt dich Gott, es hat
nicht sollen sein“. In Delagoabai kamen wir an einem brennheißen Tage
nachmittags an. Ich hatte mich mit einigen englischen Offizieren an
Bord angefreundet, welche nach Port Elizabeth fuhren, um von dort
nach Ladysmith einzurücken. Delagoabai gehört zu den schönsten
Häfen der Welt. Kriegsschiffe lagen im Hafen, eine englische Eskader,
ein französisches Kriegsschiff und ein kleines portugiesisches. Die Eng-
länder, darunter vier Brüder des Lord Granfell und ich, machten einen
Ausflug in ein Restaurant, das auf dem steil aus dem Meer hinauf-
ragenden Berge lag. Dort gab es Pommery, und drei österreichische
Musiker begleiteten ihre Lieder auf Mandolinen. Sechs Wochen trennten

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