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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 5.1925

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Benn, Gottfried: Zwei Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.63706#1562

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Aus den „Handzeichnungen E. T. A. Hoffmanns"
(Propyläen-Verlag)

ZWEI GEDICHTE
Von
GOTTFRIED BENN

I
THEOGONIEEN

Theogonieen —
von den Dingen der Welt
ziehn Melandyolieen
an der Sterne Zelt,
weben Götter und Drachen,
singen Brände und Baal,
sinnvoll zu machen
Knedylsdyajt und Qual.
Fährt Er mit leuchtender Barke
über das Himmelsmeer,
ist Er der Widder, der Starke,
von Sonnen und Monden schwer,
naht Er sidy in Gewittern,
als der die Felsen ver schiebt
und von den Bösen, den Bittern
die Kühe den Priestern gibt. —

Ady, um Fluten, um Elche
rankt sidy die Traurigkeit:
sie Jahren; Stürme; weldye
taudyen, das Land ist weit,
da: ihrem Alöventume
stäubt sidy ein Körnchen sdywer
und ER madyt aus der Krume
eine Insel auj dem Meer.
Wie mußten sie alle leiden,
um so zum Traum zu fTiehn,
und sein des Kummers Weiden
wie hier die Algonkin!
Audy anderen Tieren, Steinen
vertrauten sie ihren Tod
und gingen hin zu weinen
die Völker, weiß und rot.

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