Kind, küsse dem Künstler den
kundigen Kopf!
Er ist ein König, du bist nur
ein Knopf.
Ein kluger Knabe kritisch ent-
deckt
Die Kraft, die im kecken Kreide-
strich steckt.
Ein Narr nur kann solchen
Nichtigkeiten
Nachsinnen, wie dieser, und sie
ihm neiden
Die nervenerregende Narre-
tei,
Sei sie nun Nachahmung oder
noch neu.
Der zänkische Zulu zornig zu-
packt,
Er zaudert nicht. Zwar ist er
ziemlich nackt;
Und dennoch er ungepanzert
zerschmettert
Den Zahnbewehrten, der zittert
und zetert.
Aus: Lustiges Bilder-A-B-C nach dem Urdruck gezeichnet von Erinou.
geber Karl Hobrecker, Verlag Winckelmann & Söhne, Berlin.
Verse vom Heraus-
Bü CHER-QUERSCHNITT
Von Alexander Bessmertny.
DETLEV FREIHERR. VON H A D E L N , Venezianische Zeichnun-
gen des Quattrocentos. Berlin 1925, Verlag Paul Cassirer.
Schon als Vereinigung bisher unübersichtlichen Einzelmaterials ist dieses
Werk dokumentarisch grundlegend. Als Quattrocentisten sind stilkritisch
richtig auch solche Künstler aufgeführt, die bis ins 16. Jahrhundert hinein
gelebt haben. Von Bellini werden nur Beispiele gebracht, da seine Skizzen-
bücher bereits publiziert sind, während die Gelegenheit benutzt wurde, die
Handzeichnungen Carpaccios, die allerdings ein Drittel des Bilderraums be-
anspruchen, zu vereinigen. Die einwandfreie Lichtdrucktechnik der Repro-
duktionen ersetzt hier wirklich das Studium der Originale.
STEFAN ZW E I G, Der Kampf mit dem Dämon. Insel-Verlag, Leipzig.
Mit der Methode des Vergleichs rückt Zweig Hölderlin, Kleist und
Nietzsche in das Licht seines eigenen durchstrahlenden Geistes, um die Bau-
meister der Welt ihrrem schöpferischen Typ nach geordnet zu schildern. Sein
Urteil hat die Sachlichkeit, die dem vorgeordneten Schicksal der Helden ent-
spricht. Was ihm gelingt, ist nichts weniger als eine Ordnung der Geschichte
nach der Zusammengehörigkeit ihrer Gestalter.
THEOPHIL GAUTIER, Gesammelte Werke. Avalun-Verlag. Hellerau
b. Dresden. Illustriert von K. K. Schultheiss, deutsch von Alastuir und Gabriele
Betz. Die vertauschten Paare, dictatura, Avatar.
Eigenwillig übersetzt, ist hier gesammelt, was heute noch gern und gut»
lesbar von „Theo“ ist, dessen immer lobende Kritiken bekannter waren als
seine erst der letzten Generation werfvoll gewordenen Erzählungen; hier gut
illustriert, entzückend von Hegner gedruckt und mit bestem Geschmack ge-
bunden. Das richtige Geschenk zum Wünschen und Geben.
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