Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt
— 5.1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.63706#0342
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Theocritus; Wolff, Gustav Heinrich [Transl.]: Theokrit: Dafnis und die Hirtin : ein Fragment
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fürchte nur: er wird
entrinne ihm, beim
sollst immer das
Pan!
Joch
Hirtin : Keine Lust! Schon neulich wolltest du mich betören mit
hübschen WÖrtchen.
Dafnis: Komm hier unter die Ulmen, und höre meiner Flöte zu!
Hirtin: Spiel dir selber was vor, ich mag dein Gepiepe nicht.
Dafnis: Du! Du! Scheue die Kache der Venus! Du bist auch bloß
ein Mädel!
Hirtin: Die Venus kann mich gern haben. Mir ist Diana gnädig!
Dafnis: Sprich du nur! Sie trifft dich
doch, und gehst ins Netz, wie alle!
Hirtin: Mag sie treffen, wen sie will.
Diana schützt mich, sag’ ich dir!
Dafnis: Nicht entrinnst du dem Liebes-
gott, dem noch keine Jungfrau ent-
ronnen!
Hirtin: Ich
Du aber
tragen.
Dafnis: Ich
dich
einem wertlosen Mann verleihn!
Hirtin: Viele haben fein um mich ge-
worben — meinen Sinn hat noch
keiner betört.
Dafnis: Einer auch ich, von den vielen,
komme her als dein Freier!
Hirtin: Auf mich rechne nicht, mein
Lieber. Heiraten bringt Leid.
Dafnis: Keinen Schmerz, keine Pein
bringt das Heiraten — sondern Ge-
iiarta sang und Tanz!
Hirtin: Ach Gott, man sagt, die Ehefrauen fürchten sich vor ihren
Männern!
Dafnis: Im Gegenteil, sie schimpfen immer. Vor wem sollen wohl
die Frauen sich fürchten!
Hirtin: Ich fürchte mich vor den Gebär schmerzen, schlimm ist der
Pfeil der Gebärgöttin.
Dafnis: Aber deine Königin ist doch die Diana, die Helferin zur
Geburt!
Hirtin: Aber vor dem Gebären fürchte ich mich — das verdirbt
mir meine schöne Haut!
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entrinne ihm, beim
sollst immer das
Pan!
Joch
Hirtin : Keine Lust! Schon neulich wolltest du mich betören mit
hübschen WÖrtchen.
Dafnis: Komm hier unter die Ulmen, und höre meiner Flöte zu!
Hirtin: Spiel dir selber was vor, ich mag dein Gepiepe nicht.
Dafnis: Du! Du! Scheue die Kache der Venus! Du bist auch bloß
ein Mädel!
Hirtin: Die Venus kann mich gern haben. Mir ist Diana gnädig!
Dafnis: Sprich du nur! Sie trifft dich
doch, und gehst ins Netz, wie alle!
Hirtin: Mag sie treffen, wen sie will.
Diana schützt mich, sag’ ich dir!
Dafnis: Nicht entrinnst du dem Liebes-
gott, dem noch keine Jungfrau ent-
ronnen!
Hirtin: Ich
Du aber
tragen.
Dafnis: Ich
dich
einem wertlosen Mann verleihn!
Hirtin: Viele haben fein um mich ge-
worben — meinen Sinn hat noch
keiner betört.
Dafnis: Einer auch ich, von den vielen,
komme her als dein Freier!
Hirtin: Auf mich rechne nicht, mein
Lieber. Heiraten bringt Leid.
Dafnis: Keinen Schmerz, keine Pein
bringt das Heiraten — sondern Ge-
iiarta sang und Tanz!
Hirtin: Ach Gott, man sagt, die Ehefrauen fürchten sich vor ihren
Männern!
Dafnis: Im Gegenteil, sie schimpfen immer. Vor wem sollen wohl
die Frauen sich fürchten!
Hirtin: Ich fürchte mich vor den Gebär schmerzen, schlimm ist der
Pfeil der Gebärgöttin.
Dafnis: Aber deine Königin ist doch die Diana, die Helferin zur
Geburt!
Hirtin: Aber vor dem Gebären fürchte ich mich — das verdirbt
mir meine schöne Haut!
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