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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 5.1925

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Njikulin, Ljew; Orloff, Ida [Übers.]: Die zweite Mjeschtschanskaja
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https://doi.org/10.11588/diglit.63706#0639

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„Schild gegen Schild. Ein Ring auf der Kugel
Lokomobil durchfurchet den Schritt . .

Die Tasten der Schreibmaschine klappern, und es entsteht die dritte Zeile:
„das Zelt und wie es zagend zittert . . .
„Der klappert schon wieder. Wie halten Sie das eigentlich aus ? Ich muß mich
wirklich wundern.“
„Ach, chörie . . . Was läßt sich da machen? Die haben jetzt die Macht.“
„Meine Liebe ... Es ist elf Uhr nachts . . . klopfen Sie doch an seine
Türe . . .“
Eine Sekunde Stille, dann klopft es an die Tür . . .
„Bürger Wtulkin . . . könnten Sie nicht aufhören . . . Ich habe solche Mi-
gräne . . .“

Marc Chagall Radierung (Verlag Paul Cassirer, Berlin)


Wtulkin zieht den Bogen aus der Schreibmaschine, spitzt lange an seinem
Bleistift herum und setzt sich an den Tisch.
Inzwischen werden die beiden Frauenstimmen von einem heiteren Greisenorgan
übertönt.
„Genosse Narivaitis, Sie werden mich nicht überzeugen. Ich bin zwar nicht
dagegen, aber ich bin auch nicht dafür . . .“
„Professor — — wir wollen doch nicht über Politik sprechen — — Ich
denke doch, ich bin bei guten Bekannten — — Genug von Politik — — Danke
— — Ich möchte von dem Ebereschenschnaps . . .“
„Das Lokomobil durchfurchet den Schritt . . .
das Zelt . . . und wie es zagend zittert . . .“
„— Alliteration auf ,Z‘, da soll doch der Teufel. . . dreinschlagen . . . Morgen,
wenn die Nummer kommmen soll, werde ich nicht fertig sein . . . Mindestens

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