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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 1 - No. 22 (Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44608#0089

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T a g c s blatt der Ge s ch ich t e.



E Hv) §1 V





: :

No. 22. Dienstag, den z1ſten Januar 1§18.





England.
London.

Der Herzog von York hat, von mehreren Genera-
len begleitet, die Artillerie, Schmieden von einer neuen
Bau- Art beſichtlgt. Sle ſind In eine Art Sack von Rinds-
leder eingeſchloſſen uud können aui einem Pferde fortgejchasſt
werden, ſo daß man mit 1hnen die engſten Hohlwege
paſſiren kann, ohne dte Artillerie - Wagen erſt abzu-
warten.

~– In mehreren Städten haben ſich die Eigenthü-

mer von. Landgütern und] Pachtungen versammelt, um

Bittſchriften zu vérfaſſen, wodurch ſie eine Veränderung
n dem- Getreide Gesetz zu erhalien hoffen. Die U.jach
'hrer Klagen liegt in der unumychcättten Einfuhr ſrem-
nen Getreides zu elner Zeit, in welcher der Preis deſſel-
„m so niedrig iſt, daß der engländijche Pächicr nicht die
urſten seines Ackerbaues heraus bekömuat, uuo die unge-
[. vern Taxen, womit er belaſtet Iſt, bezalen kaun.

_ — Die Morntng-Chronlkle ichreibt heftig gegen die

Einfuhr fremden Getreides in England, als sey sie dem

Inutereſſe des Handels und des Ackerbaus ganz entgegen.
Dle Times antworten ihr durch folgendes Raiſonnement :

„„Als wir Getreide ausführten, erhielten wir Manufacture

IWaaren aus Frankreich, Flandern und Holland. Seitdem
wir Getrelde vom Auslande empfangen, haben ſich unſere
Ausfuhren von Manufactur -Waren auf eine bewunde-
rungswürdige Art vermehrt. Unter dem a ten Syſtem
vermehrte oder verminderte ſich unsere Bevölterung nicht
merklich: unter dem nenen Syſtem hat ſie sich nach et-
nem Maaßſtabe vermehrt, welcher nur in dea Verelnlgten
Staaten Nord. Amerika's bekannt ift.

Der Ackerbau iſt nie zahlreicher und mit mehr Nuten
betrleben worden als zu der Zeit, da das meiſie Gaerreide
eingesührt wurde. “ ; "SJ twt.ta j

~~ Die Erwelterung des Bath - Ordens in England
glebt zu großer Unzufriedenheit und zu Streitigkeiten
Beratlaßung, Nach den Statuten ſollen nur ſolche Mi-

litair - Personen Ritter dieſes Ordens werden, weiche ent-

weder ſchon Ehren- Medaillen tragen oder deren Namen
in ver Hof Zeitung rühmilichſt erwähut worden ſind.

<es Jahr hindurch, wohl mit detnſelven Heldeumuch in

Aſten gegen ote Mahratten gefochten, als diejeutgen, vel.

<e in Portugall, Spanien und Feankreich den Felud bes
jwaugen, ohne dafür Medaillen oder Betobungen {a den
Zeicuugen erhalten zu haben. ut: §4 ;

i Dos große Regierungs-, Pulver Magazin iſt bet-
nahe angefüllt auf der Haunslover Heide, zu und von
welchem ales Kanonenpuiver ſür den Dieult des Königs

er

EE UF

in Zukunft auf Kanälen in die entfernteſten Thelle des
Köntlgreichs verfahren werden wird. ers

j _ Dieses geräumige Depot |ſt durch Erdberge so abge-
theilt, daß, wenn auch ein Begältniß auffllegt, die Explofion

doch keine Wirkung auf die übrigen haben kann.
. Italien. G

Der Adel des Kön!greichs Neapel hat dem Könige
nachſtehende, von 472 Mitgliedern deſſelben unterzeichnete
Abreſſe überreilikte.. ;

j¡„Slre! Während das neapolitanische Volk von al-
len Seiten die Gejühle laut werden läßt, welche es an
Cw. Majeſtät knüpfen; während der Wuaſch der ganzen
Nation, von der Armee, von den Provinzial. Legionen
voin der Geiſtllchkelt, von den adminiſtrativen und Juſtiz-

Behörden, von oen Conſeils und Bürgern aller Gemein-
deu ausgedrückt wird, war es der Wunſch des getreuen -

Adels Iyres Königreichs, nachdem er bereits durch iudle
utduelle Stimmen zn elner großen Anzahl ehrfurchtsvoller
Adressen mitgewirkt hat, die feierliche und beſondere Hul-
digung seiner Ergebenheit für die erlauchte Perſon Ew

Majeſtät, und Ihrer erlauchten Dynaſtle, an die Stufen

des Thrones niederzulegen.

Sire! Es ſind kelne eitle Schmelchelelen |
wir Ew. Maj. darbringen; ſie wären [6954 let. yt:
unwürdig; ſte würden des gesammten Adels unwerth
ſeyn, der zwijchen dem Souverain und dem Volke ſteht
um beide unauflöslich zu verbinden, und ſtets das Bel-

! tſrotlicer Tugenden so wie der National- Ehre zu

U Die Liebe der Völker zu den Fürſten, von denen ſie
trgecchhe teten, kg, eg vr suf, bs Gute griudent
ern angedeihen laſſen, oder auf

die Hoffnung des Guten, das Ihr Charakter und Ihre

Grundtätze jur die Zukunft verſprechen; und wenn wir
Ew. Maj. die Anjpruche ins Gedächtniß zurück rufen,
welche Sie Sich um die Liebe Ihrer Unterthanen erwor-
ben haben, ſo geschteht es weniger, um Ihnen durch uit .
nütze Lobſprüche zu ſchmeichein, als um Fjhnen die Hoff-
nunzen auszudrücken, welche Sie in uns erregten, als
Sie utts Anordnuaen anküuctigten, die Ihren Ruhm und

i | 111 î unser Glück befeſtigen qollen.
. Nun haben viele Oſficlere unbewußt der Krour, mats

Ew. Maj. haben Sich die aufrichtige Liebe Ihres ß

Volks erworben, weil Güte, Edelmuth, Milde hetvorſte-

chende Züge Ihres Charakters ſind. Sir haben Sich
Sire, als einen wahren Freund der neapolitanischen Na-
tion uud eines jeden Neapolitaners gezeigt. Seit Ihrer
Throndeſteizung ſind Sie ohne Unterlaß der eifr ge Ver-
theidiger unjerer Unabhängigkeit gewejen; Sle haben
mit Freuden Iyren percjöulichen Ruhm mit dem Nau:lise

nal: Huhme verwiſcht, und dieſem edeimüthigen G jahle
 
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