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Tagesblatt der Geschichte — 1815

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No. 86 - No. 108 (Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44608#0429

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L ~r

.

; m1, Deutsch laud.; .1. j

. Die Conferenzen über die Mitwürkung der sämt-
lichen deutſchen Mächte zum Kriege uad über die erſte
Eluleltung des deutſchen Bundes werden ununterbrochen
fortgeſezt. Diese Verhandlnngen werden gepflogen zwi-



. R RU

schen den 4 Haupt - Alllirten und 5 Deputlrten der mine

dermächtigen deutſchen Fürſten und Städte. Von köuigl.
großbrittannischer Seite iſt dabei zugegen der Lord Cath-
cart, welcher der deutschen Sprache vollkommen mächtig
iſt, und der Graf Mäüvuflter; oon kaliſerl. ruſſiſcher Seite
der Graf v. Neſkelrodez von Öeſterretch der Fürſt von
Metterntch und Freiherr v. Weſſenberg; von Preußen
der Baron v. Humbolbt. Die 5 Deputirten der minder-
mächtigen deutichen Staaten ſind! der Graf Keller von
Churhes:n ; der Freihr. v. Pleſſen von Mecklenburg
„Schwerln; der Herr v. Mintw tz von Sachſen Gotha;
Präſid.nt v. Berg von Schaumburg ‘/ Ulppe urd Senator
Smict von Bremen. Die Cotferenzen werden in deut-
ſcher Spreche g.hait-n, das Proiocoll aber wird durch

den Hofrath. Waken, von cer kaiſerl. öſterreiehlſ. Staats-

Canzl-y, zugleich auch in sranzöſi cher Sprach: abgefaßt,
P G Mittheiiung für die [îheett europäi]chen

Von der Baſeler Gränze, t4. Mal.

w General Rapp iſt wieder zu Hüutngen, wo er dem

Anschein nach langere Zelt bleitten will. Das Corps des
Generals Lecourbr, das nran auf zu0o0oo Menn ſchätt,
hac Biſ hl erhaiten, von Bifört nach Hüniug.n vorzu-tie
cen, und 10,000 Matin davon ſind gettert jchon anges-
kommen, so coß ole Döcfer um Hüuingeu von Truppen
wimmein. Doch hat G uerel Rapp der Bateier ö glic-

rung erklärt, Frankrete) werte bas Schweitzer Getiet ſo

lauge reſpettiren, als es nichr von alliteren Truppen be.
treten werde; In dieſem Fill aber würden die trarzôſichen
Truppen sog 'eich einrücken. (Rapp iſt ſeit der Zait wie-
der in Strrapburg angctoumien.)- ....

U Niederlande.
B r ü ſsel, vom 19. Mat.

"Ser König der Vereinlgten Niederlande, bat durch ;

folgenves Dekret
getuſe.. .. u.
. py-Da viele Uuserer Unterthanen gegen Uns den
Waunjich geäußert üaben, zur Vertheidtgung dev Landes
beizutragen, uhte jeooch an eiven iäugern Du ut als
wäh cad der Dauer des FKrieg?s gebunden zu icyu, ho
kounieu Wir dieſe Aufrage hogleich ticht auneynien, urdem

gleichjals elne Art von Ftetwluigze uaj-

w. vorlaufig die durch die Ercichiuung der Miliz auſerlcgten

de

bh D U]

. ; ro Dienſtag, den zoſten Mai 1815.



„inotet.. .

ben, wie ſie

t Geschichte.





UM Ddtrtvg,



Verpflichtungen erfüllt werden mußten, der ketn Hindee.
nlß in den Weg gelegt werden duefte.

Da jedoch gegen-
tvärtlg dle Arbeiten, dieſe Miltz betreffend, weit genug
vorgerückt ſind, ſo daß etn jeder seine Beſtimmung ken-
ner kann, so haben Wir beſchloſſen, daß ſobald die Mittz

völlig zu Stande gebracht ſcyn wird, so wird die zu dien.
ſein Zwecke ernanute Commiſſion auch die Dienſte aller

desjenigen annehmen, welche freiwillig elntreten wollen.
Dieſe Freiwllligen dürfen jedoch nicht über 35 Jahre ale
sſein. Ihre Dlenſtzeit kann auf die Dauer des Krieges

befiimmr werden. Sie werden in Hiuſicht der Disciplin

den übrigen Truppen gleich geſtelt werden,".
England. )

~ Mehrere Batalllone Truppen ſind aus Amerlka
angekommen und werden, ſobald ſie neu equlpirt ſind,
nach Oſtende eingeſchiſſt werden. (Durch einen Druck-
fehler 1n einer deutjchen Zeitung gehen ſie nach O ſt-

: Frankreich.

~ Der Kriegsminlſter hat durch nachſtehèndes Zir-
cular vom 3. Mai den Franzolen die Mittel vorge chrie.-
key ſich einem femdlichen Einjall widrrjeten
ollcti : ;

1) Sobald der Feind erscheint, werden die Einwoh-
ner die Brücken abbrechen und die Straßen abtgraben.
Sie werden ihr Koſtbarſtes it dle dickſten Waätder ftuichs
ten, und (hre Familien entferuen, um ſie m Stich rheit
zu brlrgen. Brit der Anvsherurg des Feinces wird die
Sturm. locke geiäuter. Die Einwohner wrroen ſich tiüchs
ten und nichts in den Dörferu zurück'sſſen als alte Wel-
ber, die wegen ihres Alters vom Fetitude verſchont wer-
deri, und hernach von ſein u Operationen Nagyricht geven
können. :

2) Sobald der Feind eine Bewegung macht, werden
die Einwohner ihren Zufluchtsort verlafſen, und, ange-

. führt von braven Öfficteren, einzelne Detaſch m-nts, Con-

vois und N.]erve . Parts aungteiten. Ste werten den
Vtachtras der Colounci verſjolgen, unc alles, was äjich
davon entf.rut, muß unter 1hren Schwerdtern falten.

3) Auf alle mögliche Weije uuſſ n ſle dem geinde
alle Lrvensmtttei abjchneiden. Auen ihren Mandvureath
wrrden ſie flüchten, und nichts in den Häuje.u uſſ.a,
was |! immer mit ſtry forinehui. n köunen. Wenn oute
Feinde kommen werden, Ledensiniutel gu ſuchen, we. . en

;

lie fie mit Fintenſchüſſ.n ewmphangen, und ihürn Patrcus
taſcheujurter zu koſteu geben., : :

4) Da der jeindiiche Eltufall nur augenblick ich und
nicht von langer Dauer seyn kann,. lo werden sie en
üeiud auf jenem Müctzuge angreijen, und ihni wieder
 
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